KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Anaheim 2: Sexton (HRC) siegt, Ken Roczen P3

Von Thoralf Abgarjan
Trotz eines Sturzes im zweiten Rennen gewann Chase Sexton (Honda) mit einem 1-5-1-Ergebnis das Triple Crown Event von Anaheim. Tabellenführer Eli Tomac (Yamaha) flog heftig ab, Ken Roczen erreichte das Podium.

3. Lauf der US-Supercross-Meisterschaften, Triple Crown Event von Anaheim (Anaheim 2): HRC-Werksfahrer Chase Sexton gewann den Holeshot ins erste Finale des Abends knapp vor Ken Roczen (Suzuki), während Tabellenführer Eli Tomac nicht den besten Start hatte und sich von P6 aus bis auf P3 nach vorne kämpfen musste. Sexton gewann das erste Rennen mit einem Vorsprung von 5,2 Sekunden vor Roczen und Tomac. Justin Barcia stürzte in diesem Lauf im Bereich einer Rechtskehre über das Vorderrad und fiel von P6 auf P11 zurück. Jason Anderson (Kawasaki) räumte in der letzten Runde Cooper Webb (KTM) mit einem aggressiven Manöver im Eingang einer Rechtskehre ab. Webb fiel nach diesem Crash von P5 auf P7 zurück.

Jason Anderson gewann den Start zum zweiten Finale. Ken Roczen, Cooper Webb und Eli Tomac touchierten sich auf der Startgeraden, doch Roczen konnte sich durchsetzen und startete auf Rang 2 ins Rennen. Eli Tomac ging von P7 aus in diesen Lauf. Sexton begann dieses Rennen im Bereich der Top-4, stürzte aber in Runde 3 über das Vorderrad und fiel auf P8 zurück. Aaron Plessinger ging am Ende der Whoops an Roczen vorbei auf P2, doch der Deutsche konnte in der folgenden Rhythmussektion sofort kontern. Plessinger stürzte danach und der ihm folgende Tomac hatte freie Bahn in Richtung Roczen und P2. Nach der Hälfte des 2. Main Events änderte Roczen seine Strategie und begann durch die Whoops zu springen. Tomac rückte von hinten immer näher und ging am Ende der Whoops am Deutschen vorbei, doch auch diesmal konnte der Thüringer einen Konter in der folgenden Rhythmussektion platzieren. Eine Minute vor Schluss unterlief Roczen ein kleiner Fahrfehler. Sein Hinterrad brach in einer Rechtskehre aus, so dass er kurzzeitig die Strecke verlassen musste. Damit war der Weg für Tomac frei. Roczen musste sich am Ende noch den Angriffen von Webb zur Wehr setzen, doch der Deutsche zeigte eine kämpferisch starke Leistung und rettete Rang 3 hinter Anderson und Tomac über die Ziellinie. Sexton kam nach seinem Sturz noch auf Rang 5 ins Ziel.

Vor dem entscheidenden dritten Rennen lagen Roczen und Tomac mit 5 Punkten gleichauf an der Spitze. Anderson und Sexton hatten zu diesem Zeitpunkt 6 Punkte. Roczen startete wieder neben Tomac und die Spurrinnen der beiden Gates liefen aufeinander zu. Diesmal kam Roczen nicht perfekt vom Start weg und kam nur im Mittelfeld aus der ersten Runde, während Anderson vor Webb, Sexton und Tomac den Holeshot zog. In Runde 5 startete Tomac seinen Angriff auf Webb und P3. In der Rechtskehre nach den Whoops beschleunigte Tomac heraus und sprang nicht gerade in die folgende Rhythmussektion, sondern leicht versetzt. Tomac landete auf dem Tuff Block der Streckenbegrenzung und überschlug sich heftig. Damit war das Rennen für den Tabellenführer gelaufen. Er konnte danach auf P13 nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Sexton ging kurz nach dem Zwischenfall von Tomac an Anderson vorbei in Führung und kontrollierte danach das Rennen von der Spitze aus. Mit einem 1-5-1-Ergebnis gewann Chase Sexton das Triple Crown Event von Anaheim.

2 Minuten vor Rennende rutschte Anderson auf P2 liegend weg und konnte einen Sturz gerade noch vermeiden. Webb konnte diese Situation zu seinen Gunsten nutzen und wurde in diesem Rennen Zweiter. Ken Roczen zeigte sich weiterhin kämpferisch. Er überholte in der letzten Runde noch Dylan Ferrandis (Yamaha) und beendete das Rennen auf P4. Anderson und Roczen lagen am Ende mit 9 Punkten gleichauf. Entscheidend für die Platzierung war das bessere Ergebnis von Anderson im letzten Rennen. Roczen wurde damit Dritter der Gesamtwertung und stand mit der Progressive-Suzuki erstmals auf dem Podium. Tomac wurde nach seinem heftigen Abflug Sechster der Gesamtwertung.

Die Plätze an der Tabellenspitze rückten damit enger zusammen. Tomacs Vorsprung schmolz auf 4 Punkte zusammen. Sexton rückte von P3 auf P2 nach vorne. Roczen bleibt mit 11 Punkten Rückstand zur Spitze Vierter.

Malcolm Stewart (Husqvarna), der bei den ersten beiden Rennen des Jahres gestürzt war, konnte in Anaheim nicht starten, nachdem er vor ein paar Tagen im Training erneut gestürzt war.

Ergebnis Anaheim 2, 450 ccm:

1. Chase Sexton (USA), Honda, 1-5-1
2. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 5-1-3
3. Ken Roczen (D), Suzuki, 2-3-4
4. Cooper Webb (USA), KTM, 7-4-2
5. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 4-6-5
6. Eli Tomac (USA), Yamaha, 3-2-13
7. Aaron Plessinger (USA), KTM, 8-7-7
8. Justin Barcia (USA), GASGAS, 11-8-6
9. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 6-11-8
10. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 10,9-9
11. Christian Craig (USA), Husqvarna, 9-10-10
12. Colt Nichols (USA), Honda, 12-14-11
13. Dean Wilson (GB), Honda, 13-12-12
14. Justin Hill (USA), KTM, 14-13-17
15. Fredrik Noren (S), Kawasaki, 15-20-14
...
DNS: Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
DNS: Marvin Musquin (F), KTM

Meisterschaftsstand nach Lauf 3 von 17:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 69
2. Chase Sexton (USA), Honda, 65, (-4)
3. Cooper Webb (USA), KTM, 65, (-4)
4. Ken Roczen (D), Suzuki, 58, (-11)
5. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 55, (-14)
6. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 54, (-15)
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 48, (-21)
8. Aaron Plessinger (USA), KTM, 45, (-24)
9. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 43, (-26)
10. Colt Nichols (USA), Honda, 39, (-30)


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