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Ken Roczen äußert sich zum 'Baby-Geschenk'

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen wurde beim zweiten SMX-Playoff in Chicago Zweiter

Ken Roczen wurde beim zweiten SMX-Playoff in Chicago Zweiter

Der Sieger des zweiten SMX-Playoffs in Chicago, Jett Lawrence (Honda), erklärte, weshalb er Roczen den Sieg im zweiten Lauf überlassen konnte, ohne dabei zählbare Punkte einzubüßen. Am Ergebnis änderte es nichts.

Zur Frage, weshalb der spätere Sieger Jett Lawrence seinen Verfolger Ken Roczen (Suzuki) im zweiten Lauf des zweiten Playoffs von Chicago vorbei gewunken und ihm den Laufsieg überlassen hat, äußerte sich Jett nach dem Rennen: «Ich habe während des Rennens die Punkte zusammengerechnet und festgestellt, dass es nichts ändert, wenn ich ihn vorbeilasse.» Roczen hatte den ersten Lauf auf Rang 3 beendet. «Die Punkte werden ja hier wie beim Motocross der Nationen vergeben [Anm.: Platz = Punkte], also habe ich gerechnet, dass ich trotzdem gewinne, wenn ich ihm dieses kleine Geschenk mache.»

TV-Co-Moderator Ricky Carmichael äußerte sich skeptisch bis erstaunt: «Eine solche Aktion bei dem Sport auf höchstem Level ist außergewöhnlich.» Zuerst wurde sogar spekuliert, ob ein technischer Defekt die Ursache gewesen sein könnte. Es war anders. Jett hatte Ken den Laufsieg schlicht geschenkt. Ein 'Baby-Geschenk' anlässlich der Geburt seines zweiten Sohnes Rafe.

Roczen wäre aber in Chicago mit einem 3-2-Ergebnis trotzdem Zweiter der Gesamtwertung geworden. Jett hatte ihm den Sieg im zweiten Lauf zwar überlassen, hatte damit aber keinen zählbaren Punkt verschenkt, denn der Australier gewann mit einem 1-2-Ergebnis die Tageswertung und holte damit die volle Punktzahl von 50 Zählern. Diese 50 Punkte ergeben sich daraus, dass es beim zweiten Playoff die doppelte Zahl von Punkten für den Sieg gibt, das heißt also 2 x 25 = 50 Punkte für den Sieger und 2 x 22 = 44 Zähler für Rang 2.

Das 'Baby-Geschenk' von Jett für Kenny hatte also, wenn überhaupt, nur symbolischen Wert. Für Roczen war am Ende wichtig, dass er das Tempo der Spitze bis zum Schluss mitgehen konnte: «Wir waren den ganzen Tag über schnell unterwegs», erklärte Ken. «Ich habe für den ersten Lauf einige Änderungen am Fahrwerks-Setup vorgenommen, mit der ich dann aber nicht ganz zurechtkam und wurde im ersten Rennen nach einigen Überholmanövern Dritter. Das 'Baby-Geschenk' von von Jett im zweiten Lauf weiß ich zu schätzen, aber es hat ja im Ergebnis keinerlei Unterschied gemacht. Wichtiger ist, dass er mir nicht davonfahren und ich dranbleiben konnte. Wir sind im zweiten Lauf zu dem Setup zurückgekehrt, das ich schon im Qualifying verwendet hatte.» Ken hatte im Qualifikationstraining die Bestzeit vorgelegt. «Nach der Einführungsrunde haben wir noch ein paar kleine Änderungen vorgenommen, so dass ich im Rennen mein volles Potenzial ausschöpfen konnte. Ich bin super froh, dass ich es ein bisschen spannend machen kann und ich freue mich auf eine weitere Runde am nächsten Wochenende.»

Ergebnis Playoff 450 #2, Chicago:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 1-2, 50 Punkte
2. Ken Roczen (D), Suzuki, 3-1, 44
3. Chase Sexton (USA), Honda, 2-3, 40
4. Aaron Plessinger (USA), KTM, 5-4, 36
5. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 6-5, 34
6. Justin Barcia (USA), GASAGAS, 4-10, 32
7. Cooper Webb (USA), Yamaha, 8-7, 30
8. Phillip Nicoletti (USA), Yamaha, 7-9, 28
9. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 13-6, 26
10. Colt Nichols (USA), Kawasaki, 12-8, 24

SMX 450 Stand nach Playoff #2 von 3:

1. Chase Sexton (USA), Honda, 90 Punkte
2. Jett Lawrence (AUS), Honda, 88 (-2)
3. Ken Roczen (D), Suzuki, 80, (-10)
4. Aaron Plessinger (USA), KTM, 74, (-16)
5. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 71, (-19)
6. Cooper Webb (USA), Yamaha, 60, (-30)
7. Justin Barcia (USA), GASAGAS, 59, (-31)
8. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 58, (-32)
9. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha, 44, (-46)
10. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 42, (-48)


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