Superbike-WM 2026: Das Fahrerfeld ist fix

Michael Dunlop: «Dad, ich habe es für dich getan»

Von Helmut Ohner
2008 sorgte ein damals blutjunger Michael Dunlop für den wohl emotionalsten Sieg in der Geschichte des North West 200. Nicht einmal 48 Stunden nach dem Todessturz seines Vaters gewann er das Rennen der Klasse 250 ccm.

Vor zwölf Jahren forderte das North West 200 sein prominentestes Opfer. Im Abschlusstraining für das Viertelliter-Rennen kam der 15-fache Sieger Robert Dunlop durch einen technischen Defekt zu Sturz und wurde von einem Konkurrenten überrollt. «Robert hat Darren Burns und mich kurz davor aus dem Windschatten überholt. Beim Eingang zu Mathers Cross ist der Motor festgegangen. Das Motorrad hat sich quergestellt und hat Robert abgeworfen. Darren konnte nicht ausweichen und hat ihn überrollt», erzählte ein sichtlich geschockter Denver Robb.

Dunlop, der Jahre zuvor einen schweren Unfall bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man mit viel Glück überlebt hatte, wurde zwar auf dem schnellsten Weg ins nur wenige Kilometer entfernte Causeway Hospital von Coleraine gebracht, doch jegliche ärztliche Hilfe kam zu spät. Der jüngere Bruder der ebenfalls tödlich verunfallten Rennsportlegende Joey Dunlop, erlag noch am selben Tag im Krankenhaus seinen schweren Brustkorbverletzungen.

Zwei Tage später wollte die Verantwortlichen des veranstaltenden Coleraine und District Motor Clubs den Start von Michael und William Dunlop unbedingt verhindern. Die Organisatoren glaubten nicht, dass die Söhne von Robert Dunlop emotional in der Lage sind, unter dem frischen Eindruck des tragischen Unfalls ein Rennen zu fahren. Sie waren viel mehr der Ansicht, dass sie sich und ihre Konkurrenten gefährden könnten.

Doch beide schafften es mit Hilfe ihrer Teams in die Startaufstellung und ließen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen, das Rennen der Viertelliterklasse zu bestreiten. Nach langem Hin und Her konnte sich Brüderpaar durchsetzen. Für William Dunlop war das Rennen allerdings noch vor dem Fallen der Startflagge vorbei, weil sich in der Aufwärmrunde an seinem Motorrad ein Defekt einstellte. Sein Bruder Michael sollte dagegen das Rennen seines Lebens fahren.

Vom Start lieferten sich Dunlop, Christian Elkin und John McGuinness über die gesamte Renndistanz ein atemberaubendes Rad-an-Rad-Duell, das er knapp vor der Ziellinie durch ein genau getimtes Überholmanöver vor Elkin und McGuinness für sich entscheiden konnte. Nach der Zieldurchfahrt dieses denkwürdigen Rennens saß der Teenager minutenlang neben seiner Maschine und schämte sich nicht seiner Tränen. «Ich habe es für Dad getan und hoffe, dass er stolz auf mich ist», waren seine ersten Worte.

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