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Ulster GP: Förderverein übernimmt Organisation

Von Helmut Ohner
Kann der Ulster Grand Prix gerettet werden?

Kann der Ulster Grand Prix gerettet werden?

Rechtzeitig vor dem 100-Jahr-Jubiläum des Ulster GP im kommenden Jahr (16. bis 20. August) wurde ein Förderverein gegründet, der die in finanzielle Not geratene Traditionsveranstaltung retten soll.

Der Ulster Grand Prix gehört neben dem North West 200 und der Tourist Trophy zu den wichtigsten Straßenrennen. Viele Jahre zählte die Veranstaltung zur Motorrad-Weltmeisterschaft. Von 1949 bis 1952 wurde auf dem Clady Circuit gefahren, ab 1953 bis 1971 dann auf dem Dundrod Circuit. Der Italiener Giacomo Agostini feierte sieben seiner 122 GP-Siege in Nordirland. Mike Hailwood, sein schärfster Widersacher in den 1960er-Jahren, brachte es ebenfalls auf sieben Erfolge.

Wegen des Nordirlandkonflikts mussten die Rennen 1972 abgesagt werden, der WM-Status ging vorerst verloren. Von 1979 bis 1990 wurden Rennen auf der vor den Toren Belfasts gelegenen Strecke zur Formula-TT-Weltmeisterschaft ausgetragen.

Danach machten sich vor allem Fahrer aus Nordirland die Siege untereinander aus. Mit 24 Triumphen liegt Road-Racing-Legende Joey Dunlop in der ewigen Bestenliste immer noch ungefährdet an der ersten Stelle, gefolgt von Ian Lougher (18), Phillip McCallen (14). Der Brite Peter Hickman könnte in Zukunft am ehesten den Rekord von Dunlop überflügeln. Nach seinen sieben Triumphen 2019 auf dem schnellsten Straßenkurs der Welt (Durchschnittsgeschwindigkeit (219,539 km/h) hält er bei 13 Siegen.

In den letzten Jahren schlitterte der veranstaltende «Dundrod and District Motorcycle Club» in finanzielle Schwierigkeiten. Wegen Schlechtwetters mussten einerseits Rennen abgesagt werden, andererseits zeigten sich die Zuschauer nicht mehr so wetterfest wie in der Vergangenheit und blieben der Veranstaltung fern. Die Coronavirus-Pandemie verschärfte die Situation zusätzlich. Laut Berichten in nordirischen Medien hatten sich Schulden in der Höhe von £300.000 (ungefähr 350.000 Euro) angehäuft.

Nun gibt es ernsthafte Bemühungen die Traditionsveranstaltung rechtzeitig vor dem 100-Jahr-Jubiläum, das im kommenden Jahr gefeiert werden soll, zu retten. Dafür wurde ein Förderverein gegründet, dem der frühere Veranstaltungsdirektor des North West 200 Mervyn White vorstehen wird. Als erste Maßnahme wurde die stattliche Summe von zwei Millionen Pfund (2,35 Millionen Euro) bei der nordirischen Regierung beantragt, die auch dem NW200 zugutekommen werden.

Auch der Ex-Rennfahrer McCallen ist in das ehrgeizige Rettungsprojekt eingebunden. Er tritt in Bishopscourt als Veranstalter des Classic Bike Festivals auf, das eine Woche vor dem Ulster Grand Prix - der vom 16. bis 20. August geplant ist - stattfinden wird. Man hofft seitens des Fördervereins, dass viele der Mannschaften und Fahrer in Dundrod an den Start gehen werden, bevor sie auf die Isle of Man zur Classic TT, die für Ende August terminisiert ist, reisen.

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