MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Alastair Seeley gewinnt auch erstes Superstock-Rennen

Von Helmut Ohner
Yamaha-Pilot Alastair Seeley auf dem Weg zu Sieg Nummer 26 beim North West 200

Yamaha-Pilot Alastair Seeley auf dem Weg zu Sieg Nummer 26 beim North West 200

Der Nordire ist der ungekrönte König des North West 200. Nach dem Supersport-Rennen gewinnt er auch die Klasse Superstock in unvergleichlicher Manier. Der Schweizer Lukas Maurer verpasst als Zwölfter die Top-10 knapp.

Als die Fahrer für das erste Superstock-Rennen in die Startaufstellung rollen, bleibt die Pole-Position verwaist. Wegen der gefährlichen Bedingungen hat sich Glenn Irwin entschlossen, auf den Start zu verzichten. Auch der Österreicher Julian Trummer wird nicht an den Start gehen. Zu groß ist für ihn die Gefahr, knapp vor der Tourist Trophy das Motorrad durch einen Sturz zu beschädigen. Vielen der Fahrer, die auch das Supersport-Rennen bestritten haben, bleibt nicht viel Zeit, sich zu erholen.

Kann Alastair Seeley wie bei den Supersportlern den Konkurrenten ein Schnippchen schlagen oder nützt Richard Cooper die Chance, erstmals bei einem internationalen Straßenrennen zu gewinnen? Oder wird Peter Hickman wie schon 2018 und 2019 das erste Superstock-Rennen für sich entscheiden? Auch Davey Todd, James Hillier und Lokalmatador Michael Dunlop gehören zum engeren Kreis der Favoriten.

Aber auch Hillier und Dunlop bleiben dem Rennen fern. John McGuinness, Adam McLean, Lee Johnston und Michael Sweeney machen es ihren Kollegen gleich und bleiben in der Rolle eines Zusehers.

Seeley, Todd, Cooper und Hickman sind es auch, die das Kommando übernehmen. Seeley und Todd profitieren davon, bereits ein Rennen auf dem nassen Kurs gefahren zu sein. Nach der ersten Runde liegen sie bereits weit vor dem Rest des Feldes. Nur Cooper kann einigermaßen das Tempo der beiden halten. Conor Cummins und Dean Harrison liegen aussichtslos auf den Rängen 4 und 5.

Hickman entscheidet sich nach einem Umlauf, an die Box zu rollen.
Während sich Seeley langsam von Todd absetzt und Cooper ungefährdet auf Platz 3 folgt, entwickelt sich dahinter ein enges Rennen zwischen Cummins, Harrison, Ian Hutchinson und Michael Rutter. Die beiden Schweizer Lukas Maurer und Olivier Lupberger liegen auf den Plätzen 14 und 23. Vor allem für Lupberger ist diese Platzierung beachtlich, ist es doch sein erstes Rennen auf dem über 14 Kilometer langen Kurs im Nordosten Nordirlands.

Zur Halbzeit des Sechs-Runden-Rennens hat sich Seeley, der einem weiteren Sieg entgegen zu fahren scheint, einen beruhigenden Vorsprung erarbeitet. Todd und Cooper sind ebenso ungefährdet, während Harrison wie viele anderen Fahrer den Entschluss gefasst hat, kein Risiko einzugehen. Der Brite stellt sein Motorrad in der Box ab. Mit Cummins, Rutter und Hutchinson folgen drei weitere prominente Road-Racing-Spezialisten.

Die Reihenfolge hat sich eingependelt. Seeley führt nach vier Runden fast zehn Sekunden vor Todd, der seinerseits über sechs Sekunden vor Cooper fährt. Nur zwischen Cummins du Rutter kann sich noch ein Duell um den vierten Platz entwickeln. Maurer, der 2019 mit einem 5. Platz im zweiten Superstock-Rennen für eine Überraschung gesorgt hat, klopft als Zwölfter an den Top-10 an, sein Landsmann Lupberger hat sich auf den 19. Rang verbessert.

Auch die letzten Kilometer spult Alastair Seeley fehlerlos ab und holt sich den Sieg. Davey Todd muss sich wie schon im Supersport-Rennen geschlagen geben. Der dritte Platz geht an Richard Cooper. Wie schon Joey Dunlop bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man hat Seeley nun 26. Siege beim North West 200. Lukas Maurer fehlen als Zwölften am Ende nicht einmal zwei Sekunden auf einen Top-10-Platz. Olivier Lupberger beendet das Rennen an der 19. Position.

Resultat
1. Alastair Seeley (NI), Yamaha, 6 Runden in 29:06,868 min. 2. Davey Todd (GB), Honda, 12,864 sec. zur. 3. Richard Cooper (GB), Suzuki, +19,686 sec. 4. Conor Cummins (GBM), Honda. 5. Michael Rutter (GB), BMW. 6. Marty Lennon (GB), Yamaha. 7. Carl Phillips (GB), Suzuki. 8. Ian Hutchinson (GB), BMW. 9. Mike Booth (GB), Kawasaki. 10. Stefano Bonetti (I), BMW. Ferner: 12. Lukas Maurer (CH), Kawasaki. 19. Olivier Lupberger (CH), Kawasaki. Schnellste Runde: Seeley in 4:49,619 min.

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