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Tourist Trophy: Horst Saiger plant Rückkehr

Von Helmut Ohner
Michael Dunlop half dem TT-Neuling mit nützlichen Tipps

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Horst Saiger betrachtete seinen ersten Einsatz bei der Tourist Trophy als Lehrjahr. Im nächsten Jahr will er vorne mitmischen.

Horst Saigers Debüt bei der Tourist Trophy kann getrost als äußerst bemerkenswert bezeichnet werden. Doch seine Leistung stand etwas im Schatten von Josh Brookes, der bei seiner TT-Premiere im Superbike-Rennen sogar einen Top-10-Platz verzeichnen konnte. Ein direkter Vergleich zwischen den beiden Fahrern hinkt allerdings gewaltig und ist deshalb auch nicht wirklich zulässig.

Auf der einen Seite steht der Australier Brookes, der sich vollzeitlich auf seinen Beruf als Motorrad-Rennfahrer konzentrieren kann und auch jede freie Minute zwischen den Läufen zur Britischen Superbike Meisterschaft dazu nutzen konnte, um sich auf der Insel Man den Streckenverlauf und die Tücken des mit mehr als 250 Kurven gespickten Mountain-Kurses einzuprägen. Mit Tyco Suzuki wusste er eines der besten Teams für die Rennen auf der Insel Man hinter sich.

Auf der anderen Seite steht Saiger, für den das Rennfahren bestenfalls ein Hobby ist, das er sich mühsam vom Mund absparen muss. Der in Lichtenstein lebende Österreicher bestreitet seinen Lebensunterhalt als Motorradmechaniker. Die Vorbereitung seiner Motorräder erfolgt ausnahmslos in seiner kargen Freizeit. Da kann es vor Veranstaltungen wie der Tourist Trophy schon das eine oder andere Mal vorkommen, dass Nächte extrem kurz werden oder überhaupt ausfallen.

Trotz dieser offensichtlich nachteiligen Ausgangssituation zog sich Saiger bei seinem ersten Antreten auf der Insel Man ordentlich aus der Affäre. Der 41-jährige Kawasaki-Pilot steigerte sich auf der extrem gefährlichen Strecke von einer anfangs zurückhaltenden Rundenzeit von 21.25,971 auf beachtliche 18.16,749. Mit dem Schnitt von 199,311 km/h katapultierte sich Saiger unbemerkt von der großen medialen Öffentlichkeit in der Liste der schnellsten Newcomer an die fünfte Stelle. Lediglich Josh Brookes, Steve Plater, Simon Andrews und Keith Amor waren noch schneller. Und das Ganze auf einem Motorrad, das auf den langen Vollgaspassagen auf verlorenem Posten war.

Mit den Ergebnissen kann Saiger durchaus zufrieden sein. Nach dem Ausfall wegen einer gebrochenen Halterung für den Lenkungsdämpfer im Superbike-Rennen, folgten ein 18. Platz bei den Superstock-Maschinen und der 23. Rang in der Senior-TT. Und hätte der in der Nähe des Österreichringes aufgewachsene Steirer für das Hauptrennen nicht mangels Erfahrung ein dunkles Visier gewählt, das auf den letzten beiden Runden in den schattigen Passagen zu Sichtproblemen führte, wäre wohl auch in der Senior-TT eine Top-20-Platzierung möglich gewesen.

Saiger ist sich der Gefahr von Straßenrennen bewusst. Mit dem Todessturz von Yoshinari Matsushita wurde ihm das auch deutlich vor Augen geführt. Kurzzeitig wurde er dadurch auch verunsichert. Trotzdem will er im nächsten zurück auf die Insel Man kommen. «Wir haben heuer viel gelernt und wissen jetzt, wo wir für die Zukunft Verbesserungspotential haben. Vor allem bei den Boxenstopps müssen wir schneller werden, wenn ich vorne mitmischen will.» Diese Aussage kann getrost als Kampfansage an seine Gegner betrachtet werden.

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