24h Daytona-Test: Generalprobe für das «Rolex 24»

Von Oliver Runschke
Der Daytona-Test ist der Auftakt der Langstreckensaison 2014

Der Daytona-Test ist der Auftakt der Langstreckensaison 2014

Knapp 70 Fahrzeuge testen von Freitag bis Sonntag in Daytona für das «Rolex 24», den Auftakt der neuen US-Serie United Sportscar Championship (USC) am 25./26. Januar. Frost bedroht den dreitägigen Test in Florida.

Die erste Sportwagen-Pilgerreise der jungen Saison 2014 ist im vollen Gange. In Daytona findet von Freitag bis Sonntag der «Roar» genannte Vortest für das «Rolex 24», die 24h von Daytona (25./26. Januar) statt. Die vorläufige Nennliste für das erste bedeutende Langstreckenrennen der Saison prahlt mit 67 Teilnehmern – so viele wie seit einigen Jahren nicht mehr. Sportlich ist der Vortest allerdings nur bedingt interessant: Da es weiterhin kein fixes Regelbuch und keine finalen Einstufungen gibt, ist die Aussagekraft des Tests mehr als vage. Die finalen Regeln und Fahrzeugeinstufungen werden erst nach dem Test veröffentlicht, am Wochenende gibt es in Daytona so allenfalls Tendenzen, aber noch keine Prognosen.

Zu sehen gibt es zwischen Freitag und Sonntag allerdings eine ganze Reihe von Premieren: Corvette stellt sich mit der neuen C7 erstmals der Konkurrenz in der GTLM-Klasse. Mazda tritt mit dem Werksteam Speedsource mit zwei neuen Lola-Mazda mit Dieselmotor in der Prototypenklasse genauso wie das neuen US-Porsche-Werksteam «Porsche North America» erstmals vor Publikum auf. Pickett Racing probiert mit Klaus Graf, Lucas Luhr und Neuzugang Alex Brundle erstmals den neuen Oreca-Nissan aus.

Ganassi bringt wie üblich seine Stars nach Daytona

In der Prototypen-Klasse, die zukünftig in der USC die Gesamtsieger stellt, testen 17 Teams, unterteilt in zehn Daytona-Prototypen, sechs LMP2 und den DeltaWing. Von den LMP2-Team haben sich Extreme Speed (Honda) und Speedsource (Mazda) bereits bei privaten Tests in Daytona in den vergangenen Wochen vorbereitet, OAK (Morgan-Nissan) und Pickett Racing (Oreca-Nissan) treten erstmals mit ihren LMP2 im selbsternannten «World Center of Racing» an.

Die Daytona-Prototypen lassen sich in zwei Lager unterteilen: Corvette DP von Wayne Taylor, Action Express, Spirit of Daytona, Gainsco und Marsh gegen Riley mit dem neuen Ford-V6-Bi-Turbo von Chip Ganassi und Michael Shank, dazu ein Riley-BMW der Herrenfahrer «Highway to Help». Während Michael Shank auf das Siegerquartett von 2012, A.J. Allmendinger, Justin Wilson, Ozz Negri und John Pew setzt, deutet sich bei Chip Ganassi der übliche Staraufmarsch der Ganassi-Piloten aus Nascar und IndyCar an. Einen von zwei Riley-Ford teilen sich Ganassi-Neuverpflichtung Tony Kanaan, Nascar-Pilot Kyle Larsson, IndyCar-Champion Scott Dixon und Marino Franchitti, der den Platz von Bruder Dario übernimmt. In zweiten Riley dürften sich Scott Pruett und Memo Rojas mit Juan-Pablo Montoya und Jamie McMurray oder Charlie Kimball teilen.

Continental scheint Reifenprobleme im Griff zu haben

Die Reifenprobleme der Daytona Prototypen, die beim Novembertest für Negativschlagzeilen sorgten, sind mittlerweile auskuriert. Einheitsreifenausrüster Continental hat einen neuen Reifen entwickelt, den einige DP-Teams sowie das LMP2-Honda-Team Extreme Speed bereits bei zwei Tests im Dezember in Daytona ohne weitere Zwischenfälle ausprobiert haben.

Das grösste Kopfzerbrechen dürften den Teams in den kommenden Tagen nicht die Reifen, sondern das Wetter machen. Durch den Wintereinbruch im Nordosten der USA kamen zahlreiche Fahrer am Donnerstag erst nach stundenlanger Verspätung in Florida an, oder strandeten nach abgesagten Flügen in Chicago, New York oder Washington. Das Winterwetter könnte auch den Test beinträchtigen. Die Kaltfront zieht nach Süden und könnte auch dem Norden Floridas in den kommenden Tagen Frost beschweren.

Wie dicht liegen Daytona-Prototypen und LMP2 zusammen?

Bei der Fahrzeugeinstufung tat sich zwischen den Daytona Prototypen und den LMP2 bei den Tests im November und Dezember noch eine grössere Kluft auf. Beim November-Test war der Extreme Speed-LMP2-Honda noch vier Sekunden langsamer und durfte zwischenzeitlich die eigentlich vorgesehen 40 Extra-Kilo wieder ausladen. Im Gegenzug werden die Daytona Prototypen in Daytona voraussichtlich nicht das komplette Aero-Update aus dem zweiteiligen Heckflügel und grossen Diffuser fahren dürfen. Daytona dürfte mit seiner speziellen Charakteristik für die abtriebsstarken LMP2 die am wenigsten geeignete Strecke im Kalender sein. Es wird spannend zu beobachten sein, wie gross die Kluft zwischen den verschiedenen Prototypen nun ist.

Neue Corvette C7 stellt sich erstmals der Konkurrenz

Die grösste sportliche Aussagekraft dürfte noch die GTLM-Klasse für GTE-Fahrzeuge liefern, denn dort sind mit Ausnahme der brandneuen Corvette C7 bekannte Grössen unterwegs. Am Wochenende testen je zwei Werks-Corvette C7, Porsche 911 RSR, SRT Viper und BMW Z4 GTE, dazu ein Werks-Aston Martin Vantage, der allerdings nur bei den langen Rennen antreten wird. Risi verzichtet mit dem Ferrari 458 Italia GT auf den Vortest und betreut am Wochenende nur den Kunden-458 von Tracy Krohn.

Die grösste Klasse beim Test stellt die GTD-Klasse in der GT3-Fahrzeuge und der neue Porsche 911 GT America antreten. Insgesamt 27 Teilnehmer mit Porsche, Ferrari, Audi, Aston Martin, SRT Viper und BMW sind in der am härtesten umkämpften Klasse beim Test vertreten. Doch auch hier gilt: Die finalen Regeln in der GTD-Klasse werden erst nach dem Vortest verabschiedet.

Die vorläufige Nennliste für den Daytona-Test

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