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24h Daytona: «Star-Car» Sieg beim High-Speed-Schach

Von Oliver Runschke
Chip Ganassi hat zum sechsten Mal in Daytona gewonnen, zum zweiten Mal dabei mit dem «Star-Car», den Superstars, die nicht alle heiss auf den Daytona-Einsatz waren.

Daytona ist anders als andere Sportwagenrennen, das zeigte sich nicht zuletzt in der Victory Lane. Da standen Vier mit ihren neuen Rolex-Uhren als Sieger des vielleicht bedeutendsten Langstreckenrennen in Nordamerika, die sonst mit Sportwagenrennen wenig am Hut haben. IndyCar-Star Scott Dixon kann immerhin schon einen Daytona-Sieg aus 2006 vorweisen, Tony Kanaan hat auch das Eine oder andere Sportwagenrennen auf dem Buckel, doch bei den Nascar-Piloten Jamie McMurray und dem 22-jährigen Youngster Kyle Larson sind Sportwagenrennen grosse Ausnahmen.

Das bunt gemischte Quartett zeigt den Charakter des Rennens, das einem Nascar-Rennen nicht unähnlich ist. Über die Distanz wird taktiert, um in der Schlussphase ein schnelles Auto zu haben. Das geht soweit, dass die Teams ihre Strategie darauf ausrichten, wer bei den Gegnern gerade im Auto sitzt. «Wir schauen sehr genau auf die Gegner und überlegen uns, welchen unserer Fahrer wir gegen welchen Konkurrenten fahren lassen, wir passen die Fahrer aufeinander an», sagt Ganassi-Teammanager Mike Hull über die spezielle und bei Sportwagenrennen unübliche Strategie während des Rennens. «Das ist ein Teil unserer Strategie um dieses Rennen zu gewinnen. Bei unseren Autos haben wir auch grundsätzlich auf unterschiedliche Strategie gesetzt. Die Fahrer der Startnummer #01 haben immer kurze Stints gefahren, die Fahrer im Siegerauto haben wir hingegen meist zu Doppel- oder Trippel-Stints im Auto gelassen. Das gab uns Flexibilität um zu reagieren und vielleicht die Reihenfolge der Fahrer zu ändern, denn wir haben unsere Gegner und deren Fahrer immer genau beobachtet.»

«In den letzten drei, vier Stunden ist es immer ein Schachspiel der Ingeniere, das entwickelt sich dann zu einem Spiel, wer am ehesten kneift und an die Box kommt, wenn es die finalen Reifenwechsel und Tankstopps geht», sagt Chip Ganassi, der nach zwölf Daytona-Teilnahme nun die sechste Rolex Daytona in sein Schmuckkästchen legen kann. In der letzten Rennstunde machte Ganassi-Teammanager Hull den entscheiden Schachzug, sein Fahrer Scott Dixon eroberte durch einen schnelleren Boxenstopp die Führung von Jordan Taylor im Corvette DP und sorgte für den ersten Sieg des Ganassi Star-Car, des zweiten Autos, das nicht um die Meisterschaft kämpft, seit 2006.

Jamie McMurray stellte die Weichen zu seinem ersten Daytona-Sieg frühzeitig. Als Hull ihn für Daytona anfragte, bat er darum auf dem «Star-Car» zu fahren. «Im vergangenen Jahr bin ich auf dem anderen Auto gefahren, das auch in der Meisterschaft fährt. Ich wollte mit einem eventuellen Fehler niemand die Titelchancen ruinieren, dabei hätte ich mich schlecht gefühlt und wollte daher auf das Auto, das nur in Daytona fährt und nicht den Rest der Saison.»

Youngster Kyle Larson wollte sich erst nicht sorecht über seinen zweiten Start beim «Rolex 24» freuen. «Im vergangenen Jahr bin ich zum ersten Mal in Daytona gefahren und war mit meiner Leistung nicht zufrieden, ich wollte nie mehr zurückkommen. Ich wusste das irgendwann wieder die Frage im Raum steht ob ich in Daytona fahre und habe das ganze Jahr fieberhaft nach einer Ausrede gesucht, aber ganz offensichtlich keine Gefunden».

Tony Kanaan wollte hingegen unbedingt in Daytona fahren. «Als ich bei Ganassi unterschrieben habe, war meine erste Frage, ob ich auch Sportwagen fahren kann», so Kanaan. «Ich habe Jahr für Jahr Scott, Dario oder Montoya in Daytona siegen sehen, da wollte ich auch hin. Nachdem ich jetzt Sebring und Daytona gewonnen habe, hoffe ich das Chip nun endlich auch mal in Le Mans startet, denn ein Sieg dort steht noch ganz weit oben auf meiner Liste.»

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