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Skoda Kreisel: Stromer für die neue WRX-Saison

Von Thorsten Horn
Keine Auspuffrohre nötig: Der Skoda RE-X1 Kreisel

Keine Auspuffrohre nötig: Der Skoda RE-X1 Kreisel

Im nächsten Jahr wird die WRX elektrisch. SPEEDWEEK.com hatte die Gelegenheit, das Konzeptauto Skoda RE-X1 Kreisel auf Basis des Skoda Fabia Rally2 evo unter die Lupe zu nehmen.

Mit 14 Autos startet FIA Rallycross-Weltmeisterschaft 2022 in ein neues Zeitalter. Im Rahmen eines Pressetermins anlässlich des 120-jährigen Jubiläums von Skoda Motorsport wurde auf dem Skoda-Testgelände nahe Mlada Bolelslav nicht nur in der Vergangenheit gestöbert, sondern mit dem Konzeptfahrzeug Skoda RE-X1 Kreisel auch in die Zukunft geblickt.

Dieses basiert auf dem Chassis des internationalen Verkaufsschlagers Skoda Fabia Rally2 evo und ist, wie der Name unschwer erkennen lässt, ein Gemeinschaftsprodukt von Skoda und des österreichischen Spezialunternehmens für Batterietechnologie «Kreisel Electric» sowie «Baumschlager Rallye & Racing».

Der 14-fache österreichische Rallye-Staatsmeister Raimund «Mundl» Baumschlager war es auch, der den pfeilschnellen Boliden zu Show-(Mit-)Fahrten übers Skoda-Testgelände jagte. Er erklärte am Rande: «Grundsätzlich ist es so, dass Kreisel die Ausschreibung bei der FIA für die rein elektrische Rallycross-WM gewonnen hat. Eigentlich sollte 2021 gemischt gefahren werden, doch durch Corona ist alles noch einmal anders geworden. Natürlich brauchte man einen Aggregatträger, um alles auszutesten, wie Batterie, E-Motoren, Inverter und so weiter. Da Kreisel und wir schon lange zusammenarbeiten, habe ich den Skoda als Basisfahrzeug vorgeschlagen und den Kontakt zu Skoda Motorsport gesucht. Dort bin ich sofort auch offene Ohren gestossen.»

Bevor die Komponenten an die interessierten bestehenden, aber auch neuen WRX-Teams ausgeliefert werden können, ist noch etwas Arbeit notwendig, doch schon beim Konzept-Car war das Erstaunlichste der gnadenlose Vortrieb aus dem Stand. Mit dem Skoda RE-X1 Kreisel fuhr Mundl Baumschlager schon vereinzelte Rallyes, auch einmal in der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft, doch musste dazu die Leistung per «Balance of Performance» gedrosselt werden.

Im Beisein der zuständigen Sporthoheit hat man einen Vergleich gefahren und dann für den Kreisel-Skoda eine Leistung von 260 kW (ca. 353 PS) festgelegt. Dabei berücksichtigt wurde auch das Mehrgewicht von 170 Kilogramm gegenüber dem adäquaten Verbrenner. «Wir sind mit dieser Entwicklung glücklich, denn wir sind schon im Juli bei der Rallye Weiz in der Gesamtwertung Dritter geworden, was ganz okay ist», schwärmt der unverwüstliche 61-Jährige. Um einen Motorsport-Sound zu kreieren, arbeitete man mit «Remus» zusammen, die ein Soundmodul entwickelten, um dem Gefährt künstlich etwas Racing-Feeling zu verpassen.

Für die Elektrifizierung des Skoda Fabia Rally2 evo musste das Fahrwerk adaptiert werden und um das Batteriepaket zu implementieren, waren Veränderungen am Fahrzeugboden notwendig. Die Lithium-Ionen-Hochleistungsbatterie von Kreisel hat eine Kapazität von 52,5 kWh und liefert eine elektrische Spannung von 860 Volt. Für eine optimale Leistung ist der Batterieblock so tief wie möglich im Chassis montiert und wird von «Shell E-Fluids» flüssigkeitsgekühlt.

In der WRX 2022 sollen die Doppelmotoren bei einem sofortigen Drehmoment von 880 Nm 500 kW liefern, was 680 PS entspricht. Damit sollen die Boliden in nur 1,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt werden, was sogar schneller als die Formel 1 wäre.

Vierzehn Autos wurden von neuen und bestehenden Teams reserviert. Dabei werden keine kompletten «Einheitsstromer» gefahren, sondern der gleiche elektrische Kreisel-Antriebsstrang und alle dazugehörigen ebenfalls einheitlichen Komponenten in bestehenden Autos verwendet.

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