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Sonderausstellung: Skoda feiert 120 Jahre Motorsport

Von Thorsten Horn
Im Skoda-Museum gibt es viel zu sehen

Im Skoda-Museum gibt es viel zu sehen

Auf 120 Jahre Motorsport blickt Skoda in diesem Jahr zurück und feiert das unter anderem mit einer Sonderausstellung im ohnehin lehrreichen hauseigenen Museum in Jungbunzlau (Mlada Boleslav).

Nicht zuletzt auf Grund der politischen Teilung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1990 spielten osteuropäische Fahrzeughersteller auf der Weltbühne des Motorsports Nebenrollen. Beim tschechischen Hersteller Skoda hat sich dies seit der Übernahme durch den VW-Konzern deutlich zum Positiven gewandelt. Seit 2009 fahren die Tschechen zunächst mit dem Skoda Fabia Super 2000, danach mit dem Skoda Fabia R5 sowie aktuell der jüngsten Evolutionsstufe, dem Skoda Fabia Rally2 evo, in der Rallye-Europameisterschaft, der IRC, in zahlreichen nationalen Serien sowie in der WRC2 von Erfolg zu Erfolg. Zuvor war man mit dem 1999 vorgestellten Skoda Octavia WRC auch in der höchsten Klasse, der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, ziemlich erfolgreich unterwegs.

Die Anfänge von Skoda im Motorsport reichen bis ins Jahr 1901 zurück. Ende 1895 gründeten Vaclav Laurin und Vaclav Klement im nordböhmischen Jungbunzlau (Mlada Boleslav) eine Fahrrad-Manufaktur. 1898 erweiterte Laurin & Klement die Palette mit Motorrädern und ab 1905 mit Automobilen.

Der Startschuss in Sachen Motorsport erfolgte am 27. Juni 1901, als der L&K-Werksfahrer Narcis Podsednicek mit einer L&K TB mit Einzylinder-Motor in die dreitägige und rund 1200 Kilometer lange Städtefahrt von Paris nach Berlin geschickt wurde. Podsednicek erreichte das Ziel in der deutschen Hauptstadt um 3 Uhr morgens als Erster aus dem Feld der Motorradfahrer. Zu diesem Zeitpunkt war die offizielle Zeitmessung am Ziel allerdings bereits geschlossen, sodass Podsednicek nicht gewertet wurde. Allerdings war er zumindest der moralische Sieger der Motorrad-Kategorie.

Aus diesem Anlass erweiterte Skoda nun sein Museum in ehemaligen Werkhallen in der Innenstadt von Jungbunzlau mit der Sonderausstellung «120 Jahre Skoda Motorsport». Bei dieser werden in Ergänzung zur Dauerausstellung noch bis zum 22. März kommenden Jahres dem geneigten Besucher die wichtigsten Motorsporterfolge von Skoda nähergebracht. Mittels zahlreicher Exponate, interessanter Infowände und interaktiver Elemente haben Fans der Marke Gelegenheit, in die Atmosphäre von Rennen und Rallyes einzutauchen.

Highlights der Sonderausstellung sind fünf originale Rennfahrzeuge aus dieser langen Ära. Das älteste Exponat ist die Einzylinder-Motocyclette Laurin & Klement BZ aus dem Jahr 1903.

Stellvertretend für die erste Rennwagengeneration des Unternehmens steht der L&K FC von 1909. Mit diesem Auto bzw. verwandten Nachfolgemodellen holte Laurin & Klement unter anderem von 1910 bis 1914 vier Klassensiege bei der österreichischen Alpenfahrt.

Mit dem Skoda Sport mit niedriger, offener Aluminiumkarosserie nahm der am 27. Juni 1925 an Skoda verkaufte böhmische Hersteller 1950 am legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil.

In den vergangenen 30 Jahren war Skoda primär im Rallye-Sport aktiv und trägt dem mit der Präsentation eines Skoda Octavia WRC von 2003 sowie eines Skoda Fabia R5 von 2019 Rechnung.

Doch auch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs frönte Skoda regelmäßig dem Rallye-Sport und zeigt in der Sonderausstellung voller Stolz einen Skoda 130 RS von 1977, mit dem ebenso auf der Rundstrecke zahlreiche Erfolge im Ostblock gefeiert wurden, und einen Skoda Fabia 2000 von 2015.

Allein schon sehenswert ist die Dauerausstellung, in der neben dutzenden Zeitzeugen aus der Serienproduktion in einer separaten Motorsport-Halle mehr als 20 Formel-, Renn- und Rallye-Fahrzeuge sowie einige beachtliche Prototypen gezeigt werden. Unter anderem der Skoda Ferat, den man als K.I.T.T. des Ostens für einen tschechischen Fernsehfilm baute, und den man, wenngleich schwächer motorisiert, rein optisch auch den Häusern Ferrari oder Maserati zuordnen könnte.

Das Skoda-Museum befindet sich in Jungbunzlau in der tr. Vaclava Klementa 294 und ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Mit einem vergünstigten Kombiticket lässt sich der Museumsbesuch mit der Besichtigung des Ferdinand-Porsche-Geburtshauses in Liberec-Vratislavice verbinden. Dieses ist jeweils von Freitag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Nähere Informationen unter museum.skoda-auto.com.

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