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Finnland: Drei Škoda-Teams als WRC2-Sieganwärter

Von Toni Hoffmann
Beim neunten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in Finnland greifen Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen, WRC2-Champions von 2021, im Škoda Fabia RS Rally2 nach ihrem dritten WRC2-Saisonsieg.
Gus Greensmith/Jonas Andersson, ihre Teamkollegen bei Toksport WRT kämpfen im Škoda Fabia RS Rally2 wieder um WM-Punkte in der Fahrerwertung. Lokalmatadoren Sami Pajari/Enni Mälkönen wollen in ihrem Škoda Fabia RS Rally2 ihren zweiten Platz in der WRC2-Wertung der Rallye Estland bestätigen.

Nach seinem verspäteten Einstieg in die laufende Saison der FIA Rallye-Weltmeisterschaft hat sich Andreas Mikkelsen, der WRC2-Gesamtsieger von 2021, im Titelkampf zurückgemeldet. In dem von Toksport WRT eingesetzten Škoda Fabia RS Rally2 gewann der Norweger in der laufenden Saison bereits die WRC2-Wertung der WM-Läufe in Italien und Estland und liegt aktuell auf Position zwei in der Gesamtwertung dieser Kategorie.

Zu den Podestanwärtern in der WRC2 zählen bei der bevorstehenden Rallye Finnland vom 3. bis 6. August 2023 auch seine Toksport WRT-Teamkollegen Sami Pajari aus Finnland, der kürzlich die Rallye Estland auf Platz zwei der WRC2-Wertung beendete, und der Brite Gus Greensmith. Letzterer erreichte in diesem Jahr genau wie Mikkelsen bereits zwei WRC2-Laufsiege. Der schwedische Youngster Oliver Solberg pilotiert bei Toksport WRT einen weiteren Škoda Fabia RS Rally2, ist in Finnland aber nicht für Fahrerpunkte in der WM-Wertung eingeschrieben.

Er hat ein eindrucksvolles Comeback hingelegt: Andreas Mikkelsen, vor zwei Jahren schon einmal WRC2 Champion, hatte für 2023 ein ausgedünntes WM-Programm geplant. Daher bestritt der Norweger erst drei der bisherigen acht WM-Läufe. Nach WRC2-Rang drei bei der Rallye Portugal und zwei Siegen in dieser Kategorie in Italien und Estland bekam Mikkelsen jetzt Appetit auf mehr. «Der Škoda Fabia RS Rally2 und ich passen immer besser zusammen. Das Auto funktioniert auf schnellen Schotterstrecken sehr gut. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht auch in Finnland voll attackieren und ein weiteres Topresultat anpeilen sollten», erklärt der 34-Jährige.

Das WRC2-Reglement erlaubt jedem Fahrer, maximal sieben der 13 WM-Läufe zu nominieren, um Punkte für die Fahrerwertung zu sammeln. Die besten sechs Ergebnisse zählen dann zur Gesamtwertung. Mit einer Ausbeute von 69 Zählern aus drei Läufen genießt Andreas Mikkelsen im Vergleich zu den direkten Gegnern eine strategisch sehr gute Ausgangslage. Als derzeit Gesamtzweiter liegt er bloß acht Punkte hinter dem Führenden Yohan Rossel – wobei der Franzose bereits bei vier Rallyes gepunktet hat.

Gus Greensmith, Mikkelsens Teamkollege bei Toksport WRT, befindet sich in einer ähnlichen Position, wenn auch nicht ganz so aussichtsreich. Mit seinem schwedischen Beifahrer Jonas Andersson hat der Brite im Škoda Fabia RS Rally2 die WRC2-Kategorie in Mexiko und Portugal gewonnen. Zusammen mit dem sechsten Rang in Kroatien kommt Greensmith auf 62 Punkte aus drei nominierten WM-Läufen. In einem weiteren von Toksport WRT eingesetzten Škoda Fabia RS Rally2 starten Sami Pajari und Copilotin Enni Mälkönen. Das Duo hat zwar noch keinen WRC2-Sieg auf dem Konto. Der zweite Platz in der WRC2-Wertung der Rallye Estland – das bisher beste Resultat ihrer Karriere – stempelt die finnischen Nachwuchshoffnungen aber schon jetzt zu Anwärtern auf einen Podestplatz bei ihrem Heimspiel.

Auch weitere Škoda Fabia RS Rally2-Crews wollen in Finnland glänzen. Die Polen Mikołaj Marczyk/Szymon Gospodarczyk bewiesen ihre Fähigkeiten auf Schotter zuletzt mit einem starken fünften Platz im hochkarätigen WRC2-Starterfeld der Rallye Estland. Die Lokalmatadoren Jari Huttunen/Antti Haapala sowie Mikko Heikkilä/Samu Vaaleri gilt es ebenfalls zu beachten. Da 16 der 28 gemeldeten WRC2-Crews bei der Rallye Finnland auf eine Rally2-Version des Fabia vertrauen, ist Škoda bei diesem WM-Lauf einmal mehr die am stärksten vertreten Marke.

Oliver Solberg, aktuell Dritter der WRC2-Fahrerwertung, hat sich entschlossen, die Rallye Finnland nicht als einen seiner punkteberechtigten WM-Läufe zu nominieren. «In den vergangenen Jahren verlief diese Rallye für mich immer etwas schwierig und ich hatte einiges Pech. Diesmal möchte ich einfach die wunderschönen Wertungsprüfungen genießen und so viel wie möglich hinzulernen», erklärt der 21-jährige Sohn des früheren FIA Rallye-Weltmeisters Petter Solberg. Wie üblich vertraut Solberg auf einen Škoda Fabia RS Rally2 des Teams Toksport WRT und seinen britischen Beifahrer Elliott Edmondson.

Die Rallye Finnland besteht aus 22 Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 320,56 Kilometer. Sie führen mehrheitlich über schnelle und ebene Schotterwege mit zahlreichen Sprungkuppen. Wegen der ultraschnellen Straßen durch die finnischen Wälder trägt dieser WM-Lauf den Spitznamen «Finnischer Schotter-Grand-Prix». Der Event beginnt am Donnerstagabend, 3. August mit einer Zuschauerprüfung in der Nähe des Rallye-Zentrums in Jyväskylä. Die Freitagsetappe umfasst neun WP über zusammen 104,76 Kilometer. Als längster Tag der Rallye führt die Samstagsetappe über acht WP und 160,68 gezeitete Kilometer. Der Sonntag, 6. August, bringt mit vier WP über weitere 51,64 Kilometer dann die letzten Entscheidungen. Die Siegerehrung ist für 14.15 Uhr Ortszeit im Wintersport-Resort Himos vorgesehen. (Skoda)

Wussten Sie, dass …
... der Event erstmals 1951 mit der Bezeichnung ‚Jyväskylän Suurajot‘ stattfand, was in etwa ‚Rennen rund um Jyväskylä‘ bedeutet?
... ab 1959 die klassische Bezeichnung ‚1000-Seen-Rallye‘ verwendet wurde, bis der WM-Lauf ab 1997 offiziell zur Rallye Finnland wurde?
... die ‚1000-Seen-Rallye‘ 1973 Bestandteil der ersten Saison der Rallye-Weltmeisterschaft war?
… finnische Fahrer 55 der letzten 71 Ausgaben ihres Heimspiels gewannen?
... der weiteste jemals gemessene Sprung über 72 Meter ging? 1975 flog der vorherige Rallycross-Pilot Jusso Kynsilehto mit dem legendären britischen Rallye-Journalisten Martin Holmes auf dem ‚heißen Sitz‘ so weit. Leider blieb nach diesem Langstreckenflug keine Straße als Landebahn mehr übrig und die beiden überschlugen sich mehrfach.
... Petter Solberg, der Vater des heutigen Škoda Fabia RS Rally2-Fahrers Oliver Solberg, die weltberühmte, 33 Kilometer lange WP ‚Ouninpojah‘ 2004 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 130 km/h gewann?

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