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Jari-Matti Latvala auf dem Heimat-Podium

Von Toni Hoffmann
Jari-Matti Latvala bei seinem Heimspiel

Jari-Matti Latvala bei seinem Heimspiel

Petter Solberg gewinnt Bonuspunkte auf der legendären Wertungsprüfung «Ouninpohja», sieben Ford Fiesta RS WRC unter den besten Zehn im Gesamtklassement.

Die Ford Werkspaarung Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila erzielte bei der Rallye Finnland einen Podiumsplatz für das Ford World Rally Team – sie wurden Dritte bei ihrem Heimspiel. Ihre Teamkollegen Petter Solberg und Chris Patterson im zweiten Fiesta RS World Rally Car kamen auf Rang vier. Beim achten von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft 2012 fuhren gleich sieben Ford Fiesta RS WRC in die Top Ten.

Die Rallye Finnland zählt zu den traditionsreichsten und prestigeträchtigsten Läufen im WM-Kalender. In diesem Jahr präsentierte sich der Event in den malerischen Wäldern der Region Jyväskylä – 270 Kilometer nördlich von Helsinki gelegen – mit nur 303,52 Kilometern in 18 Wertungsprüfungen (WP) besonders kompakt. Die Parallele zur leichathletischen Königsdisziplin, dem 100-Meter-Sprint, liegt auch deswegen nah, weil bei keiner anderen WM-Rallye derart hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielt werden – bei dieser Ausgabe waren es im Schnitt fast 130 km/h.

Auch in diesem Jahr verfolgten Tausende Fans das Geschehen live an der Strecke. Besonders die legendäre WP «Ouninpohja», die zum Abschluss der Rallye gleich zwei Mal gefahren wurde, zog grosse Zuschauermengen an. Wegen ihrer ultraschnellen Geraden und haarsträubenden Sprünge über «blind» angefahrene Kuppen zählt diese Prüfung zu den grössten Herausforderungen des Rallyesports – die 33,01 Kilometer lange WP bildete ein würdiges Finale dieser Sprint-Rallye.

Jari-Matti Latvala lag nach dem kurzen Auftakt am Donnerstagabend auf Zwischenrang zwei. Am Freitag konnte der 27-Jährige das Tempo der beiden Spitzenreiter jedoch nicht mitgehen. Der Finne fand keine befriedigende Abstimmung für seinen Fiesta RS WRC. Als er dann doch das perfekte Setup erarbeitet hatte, ging er mit mehr Selbstvertrauen zur Sache, setzte sich von seinem Teamkollegen ab und sicherte sich Endrang drei.

«Als Finne muss es bei der Finnland-Rallye immer dein Ziel sein zu gewinnen. Aber diesmal habe ich vorher gesagt, dass ich mit einem Podestplatz zufrieden wäre», sagte Latvala. «Ich habe eine ordentliche Leistung gezeigt und mir keinen Fehler erlaubt. Das ist mehr, als ich nach manch anderer Rallye in diesem Jahr sagen konnte. Ausserdem bekam das Auto keinerlei mechanische Probleme, das war ebenfalls ein gutes Gefühl. Zu Beginn zeigten wir nicht alles, was wir können. Ich kämpfte um das richtige Setup, das zahlte sich aus. Nachher konnte ich das Auto richtig spüren. Wir fuhren eine wirklich gute Pace, waren aber offenbar nicht schnell genug. Das müssen wir jetzt mit viel harter Arbeit ändern. Uns fehlt nicht viel.»

Petter Solberg markierte an den ersten beiden Tagen jeweils eine WP-Bestzeit und lag vor der abschliessenden Samstags-Etappe nur 1,1 Sekunden hinter Teamkollege Latvala. Bei ihm zahlte sich eine Setup-Änderung am Fiesta RS WRC leider nicht aus – er kehrte zu seiner ursprünglichen Abstimmung zurück und sicherte damit Endrang vier ab und kam 21,1 Sekunden hinter Latvala ins Ziel.

«Ich habe an den ersten beiden Tagen voll angegriffen», berichtete Petter Solberg. «Am Samstagmorgen einigten wir uns darauf, andere Einstellungen auszuprobieren und zu schauen, ob wir den Jungs an der Spitze damit näher rücken können. Ich habe nach dem ,magischen Setup‘ gesucht, aber der Zauber stellte sich leider nicht ein. Das Auto lag zu tief, der Unterbodenschutz setzte dauernd auf. Deshalb sind wir zu meiner Ausgangs-Abstimmung zurückgekehrt. Jari-Matti und ich waren an den ersten beiden Tagen exakt gleich schnell, doch unser Tempo reichte leider nicht zum Sieg. Auf der abschliessenden Power Stage habe ich wirklich noch einmal alles versucht, aber ich verpasste den Sieg um 0,6 Sekunden. Das fasst die Story unseres Wochenendes treffend zusammen.»

Malcolm Wilson, Direktor des Ford World Rally Teams, war mit der Podiumsplatzierung zufrieden, hatte aber mehr erhofft. «Wir haben auf der kurzen Etappe am Donnerstag schon Boden verloren. Angesichts der immens schnellen Gangart bei der Rallye Finnland wussten wir, dass es schwierig würde, diese Zeit wieder reinzuholen. Genau so kam es leider auch: Wir konnten die verlorenen Sekunden nicht aufholen. Positiv ist, dass wir keinerlei Probleme mit dem Auto hatten und gleich sieben Ford Fiesta RS WRC in die Top-Ten gefahren sind.»

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