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Petter Solberg 2010 im Proton?

Von Toni Hoffmann
Petter Solberg bei der NEC in Birmingham

Petter Solberg bei der NEC in Birmingham

Wenn es sein, dann auch mal einen Exoten

Als Rallyepilot ohne Cockpit hat man auf dem «ausverkauften» Markt an freien Fahrerstellen gewiss nicht die Qual der Wahl. Da muss man, ähnlich wie auf dem Arbeitsmarkt, holen, was kommt. In einer solchen Situation muss sich Petter Solberg fühlen. Anders wie sein einstiger Teampartner Chris Atkinson, der wenigstens für den Auftakt zur Rallye in Irland bei Citroën mit möglichen weiteren Optionen untergekommen ist, steht der dreizehnfache Laufsieger und Champion von 2003 ohne Werks-Cockpit da. Sogar sein Start bei seinem WM-Heimspiel in Norwegen ist noch nicht gesichert. Genannt hatte er vorsichtshalber mal.

Deswegen soll er auch bei Citroën wegen eines C4 WRC angeklopft haben. «Das Problem ist die Anzahl der Autos. Zu viele sind schon vergeben», sagte Solberg. «Ich versuche aber weiter, ein Top-Auto zu finden, mit dem ich meine Rallye gewinnen kann. Falls das aber nicht möglich ist, hoffe ich ein anderes Auto zu finden, mit dem ich meinen Fans wenigstens eine gute Show bieten kann.»

Die englische Fachpresse will wissen, dass Solberg 2010 auch in einem Proton starten könnte. Proton - schon mal gehört? Das ist ein Automobilhersteller aus Malaysia, dessen Modelle früher Mitsubishi-Plagiate waren. Insider fällt eventuell die Produktionswagen-WM 2004 ein, als der Malaise Karamjit Singh einen Proton Pert pilotierte und in Mexiko als bestes Ergebnis den vierten Platz in der Gruppe N erreichte.

Solberg und Proton - das klingt schon exotisch, dennoch es bleibt nicht viel. Proton hat für einen möglichen WM-Einstieg 2010, wenn das neue Reglement mit S2000-Fahrzeugen greift, einen Satria S2000 entwickelt, den Solberg nach dem Wunschdenken von Proton im nächsten Monat testen soll. Letzte Woche traf sich der Norweger mit Datuk Hj Abdul Razak Dawood, dem Proton-Direktor. Solberg weist vorerst alle Spekulationen über einen Deal mit Proton zurück: «Entschieden ist noch nichts.» Er ergänzte aber: «Der Proton ist ein schönes Auto, sehr detailliert entwickelt. Ich habe mich mit ihnen getroffen, das ist alles. Was die Zukunft betrifft, ist es schwer, etwas zu sagen.»

Weiter gediehen scheinen die WM-Pläne von Proton zu sein. «Die Rallye-Weltmeisterschaft ist sehr interessant. Wir würden mit den großen Jungs wie Ford und Citroën kämpfen. Das würde uns trotz eines bedeutend kleineren Budgets reizen», meinte Dawood, der sich eine ähnliche WM-Entwicklung wie bei Subaru seit dem japanischen WM-Einstieg 1990 vorstellen könnte.

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