Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Latvala führt vor protestierender Bevölkerung

Von Toni Hoffmann
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Jari-Matti Latvala ist der Sieger nach der ersten Etappe des drittletzten WM-Laufes in Australien. WM-Spitzenreiter Mikko Hirvonen hofft auf den Erfolg seiner Taktik.

Jari-Matti Latvala hat im Ford Focus die erste Etappe des drittletzten Laufes zur Rallye-WM in Australien gewonnen. Nach 15 Prüfungen des australischen WM-Comebacks hatte der 24-Jährige einen Vorsprung von 2,2 Sekunden auf den Citroën-Junior Sébastien Ogier herausgefahren. Im Titelkampf hat sich der fünffache Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb in einem weiteren Citroën einen leichten Vorteil verschafft. Er kam auf dem dritten Rang (Rückstand: 22,7 Sekunden) ins Ziel, während der um drei Punkte vor ihm in der WM führende Mikko Hirvonen (Ford Focus) mit einem Rückstand von 23,6 Sekunden den fünften Rang erreichte. Zwischen Loeb und Hirvonen schob als Vierter Loebs Teampartner Citroën-Pilot Dani Sordo, nur eine Zehntelsekunde hinter Loeb und acht Zehntelsekunden vor Hirvonen.

«Den ersten Tag haben wir gut überstanden. Ich bin sehr zufrieden damit, wie es heute gelaufen ist. Auch wenn wir nur Fünfter sind. Wir sind dicht dran und haben für morgen eine gute Position», sagte Hirvonen, der 2006 das letzte australische WM-Gastspiel gewonnen hatte. Seine Zeiten auf den beiden letzten Zuschauerprüfungen, die über nur 2,55 km auf den Asphaltstrassen in Murwillumbah absolviert wurden, lassen ein taktisches Spielchen vermuten. Er verlor bei den beiden Durchgängen jeweils mehr als vier Sekunden. Er fiel vom vorherigen dritten auf den fünften Platz zurück. So muss der Titelanwärter, der auf der ersten Etappe wegen seiner Tabellenführung als erstes Fahrzeug auf den australischen Schotter und so die Kehrmaschine spielen musste, am Samstag erst als fünfter Starter auf die Piste.

Von Zufriedenheit war trotz des dritten Platzes bei Loeb, der in der zweiten Saisonhälfte Nerven und auch Schwäche zeigt, keine Rede, eher Enttäuschung. «Ich kam heute einfach nicht richtig in die Gänge, fand nicht den richtigen Rhythmus und hatte auch keinen Grip auf den Schotterpisten», haderte der 52fache Rekordsieger Loeb, der seine letzte Rallye am 26. April in Argentinien gewonnen hatte, mit sich selbst.

Beim vorletzten Lauf zur Produktionswagen-WM (PWRC) muss der Thronanwärter Armindo Araujo noch einiges in Richtung Platzaufstieg tun. Der Tabellenführer erreichte im Mitsubishi Lancer in der seriennahen Gruppe N, die Richard Mason (Subaru Impreza) vor Hayden Paddon (Mitsubishi Lancer) gewann, den sechsten Platz, in der PWRC-Wertung den fünften. Für den vorzeitigen Titelgewinn in Australien aber benötigt er mindestens in WM-Wertung den vierten Rang, vorausgesetzt die Berufung von Nasser Al-Attiyah, der in Griechenland wegen eines technischen Regelvertosses disqualifiziert worden war, scheitert. Der deutsche Rallye-Weltenbummler Michael Kahlfuß erreichte bei seinem sechsten Australien-Start im Mitsubishi Lancer den 24. Gesamtrang (Rückstand: 9:54,5 Minuten)

Der Umzug der Rallye Australien von Perth an der Westküste nach Kingscliff an der Ostküste in der Nähe von Brisbane sorgte bei Teilen der Bevölkerung für Proteste. In Tweed, der Heimat der Aborigines, den australischen Ureinwohnern, musste eine Prüfung abgesagt werden, weil Umweltaktivisten große Felsen auf die Strecke gerollt hatten. «Die Leute sind nicht glücklich darüber, uns hier zu sehen. Sie sind über uns Fahrer verärgert, aber machen nur unseren Job. Ich kann die Leute verstehen. Manche mögen es nicht, wenn wir an ihrer Haustür vorbeifahren Ich wurde nicht gebeten hierher zu kommen. Ich muss meinen Job machen», äußerte sich Loeb zu den Protestaktionen, die auch das große Polizeiaufgebot nicht verhindern konnten.

Stand nach 1 von 3 Etappen, 15 von 35 Prüfungen (= 106,79 von 344,72 km) 573 von 1.733 Gesamtkilometern

1. Jari-Matti Latvala/Miikka Antilla (FIN), Ford Focus WRC, 53:21,4 min.
2. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën C4 WRC, + 2,2 sec.
3. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, + 22,7
4. Dani Sordo/Marc Marti (E), Citroën C4 WRC, + 22,8
5. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Ford Focus WRC, 23,6
6. Henning Solberg/Cato Menkerud (N), Ford Focus WRC, + 51,3
7. Matthew Wilson/Scott Martin (GB), Ford Focus WRC, + 1:42,4 min.
8. Federico Villagra/Jorge Perez Companc (RA), Ford Focus WRC, + 2:04,6
9. Conrad Rautenbach/Daniel Barritt (ZW/GB), Citroën C4 WRC, + 2:27,5
10. Richard Mason/Sara Mason (NZ), Subaru Impreza WRX, + 4:16,3

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht in der Printausgabe Nr. 38 am Dienstag, 8. September, am Kiosk.

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