Titelanwärter Mikko Hirvonen bestens vorbereitet

Von Toni Hoffmann
Hirvonen möchte auch in Spanien auf dem Podest stehen

Hirvonen möchte auch in Spanien auf dem Podest stehen

Der Thronanwärter Hirvonen, der vor dem «Semi-Finale» in Spanien fünf Punkte vor dem Titelverteidiger Sébastien Loeb führt, hat sich mit einem intensiven Asphalttest für Spanien gut vorbereitet.

Die Titelentscheidung in der Rallye-Weltmeisterschaft strebt ihrem Höhepunkt entgegen: Die Rallye Spanien am Wochenende, elfter und vorletzter Saisonlauf, hat für den Tabellenführer [*Person Mikko Hirvonen*] eine vorentscheidende Bedeutung. Nach vier Siegen in Folge verteidigen die Werksfahrer mit ihrem Ford Focus RS WRC einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den amtierenden Champion Sébastien Loeb – ein Vorteil, von dem sie auf den schnellen Asphalt-Prüfungen rund um den Start-Ziel-Ort Salou und vor dem Schotter-Finale in Wales maximal zwei Zähler preisgeben wollen.

Um optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Titeljagd zu schaffen, hat das Team BP Ford Abu Dhabi im Vorfeld der Rallye Spanien umfangreiche Testfahrten für Hirvonen sowie Jari-Matti Latvala im zweiten Turbo-Allradler des Werks-Rennstalls angesetzt und dabei auch auf die Unterstützung prominenter Spezialisten zurückgegriffen. So stand zum Beispiel der ehemalige Toppilot Markko Märtin seinen Kollegen während der siebentägigen Asphalt-Tests in Spanien mit Rat und Tat zur Seite. Der Este ist seit 2004 der derzeit letzte Rallye-Fahrer, der Loeb auf diesem Strassenbelag mit aufeinander folgenden Siegen auf Korsika und in Spanien schlagen konnte. Insgesamt legte das Trio bei der Vorbereitung 1.450 Kilometer zurück. Hinzu kamen spezielle Trainingssitzungen mit erfahrenen Rundstrecken- Spezialisten. Hirvonen holte sich Tipps bei dem ehemaligen Langstrecken- Europameister Rob Wilson, Latvala ließ sich vom finnischen Tourenwagen-Ass Olli Haapalainen coachen.

«Die Einstimmung auf die Rallye Spanien ist gut verlaufen», bestätigt Mikko Hirvonen. «Wie in den vergangenen drei Jahren auch hat mir Rob Wilson wieder geholfen, meine Sinne für die Asphalt-Prüfungen zu schärfen. Unsere Testfahrten vor Ort waren ebenfalls erfolgreich, der Ford Focus RS WRC fühlt sich gut an – ich hoffe, dies wird sich im Wettbewerb in meinen Zeiten widerspiegeln.»

Fühlt er sich angesichts seiner Tabellenführung unter besonderem Druck? «Nein, mich fasziniert diese Situation eher», so der 29-jährige Finne, der sich auf Schotterpisten sichtlich wohler fühlt. «Auch wenn der Titel zum Greifen nah ist, so bleibe ich geerdet und lasse mich nicht aus der Ruhe bringen. Jeder weiss, wie stark Sébastien Loeb auf Asphalt ist. Ich werde mehr als genug damit beschäftigt sein, Platz zwei zu sichern – keine leichte Aufgabe. Acht WM-Punkte jedoch würden mir eine exzellente Ausgangssituation vor dem Saisonfinale in Wales verschaffen. Ich denke, ich bin schnell genug, um dies zu schaffen.» «Auf das ganze Team wartet eine der schwierigsten Rallyes seit langer Zeit«, ergänzt Hirvonens Teamkollege Jari-Matti Latvala.

Dass die Situation nach der 1-Minute-Strafe in Australien für den siegverwöhnten Sébastien Loeb bedeutend schwieriger geworden ist, ist dem fünffachen Champion nur zu bewusst. Seinen letzten echten und fünften Saisonsieg erzielte er am 26. April in Argentinien. Seine Spanien-Visitenkarte sind seine Volltreffer und die Citroën-Doppelsiege in den letzten vier Jahren. Der 52-malige Rekordsieger baut natürlich darauf, dass die spanische Erfolgstory des Zwei-Zacken-Teams auch in diesem Jahr fortgeschrieben wird und hofft zudem auf den Citroën-Joker Sébastien Ogier, der das Citroën-Podium in Salou komplettieren soll.

Bei der nach dem irischen Auftakt einzigen echten Asphalt-Rallye der Saison 2009, dem Rotationsprinzip sei Dank, ist Loeb mehr denn je auf die Hilfe seines Stallgefährten Dani Sordo angewiesen, was er auch bestätigt: «Ich habe nur die wirklich kleine Alternative, die Saison mit der maximalen Punkteausbeute zu beenden. Ich bin in Spanien mehr als anderswo darauf angewiesen, dass Dani direkt hinter mir punktet, weil Hirvonen nur zweimal als Zweiter ankommen muss, um den Titel zu gewinnen. Ich muss alles geben.» Loeb gab übrigens vor exakt zehn Jahren in Spanien zusammen mit seinem Beifahrer Daniel Elena im Citroën Saxo sein WM-Debüt, das allerdings mit einem Ausfall endete.

Dani Sordo kann bei seiner wichtigen Aufgabe als Loeb-Helfer auf die grosse Spanien-Erfahrung seines Beifahrers Marc Marti bauen, der seit 1992 zum 17. Mal bei seinem Heimspiel startet. Sordo feierte 2003 in seiner Heimat in einem seriennahen Mitsubishi Lancer mit dem zweiten Platz in der Gruppe N seinen WM-Einstand.

Um die «Wurst» geht es auch bei Aaron Burkart im Suzuki Swift. Er braucht beim Finale der Junior-WM, die Martin Prokop bereits beim vorletzten Lauf in Finnland gewonnen hat, unbedingt einen zweiten Platz, um seinen Vize-Titel zu verteidigen. Sein Rückstand beträgt auf den Tabellenzweiten und Suzuki-Kollegen Michal Kosciuszko, der sein Start-Kontingent bereits in Finnland mit dem fünften Einsatz ausgenutzt hatte und deswegen in Spanien nicht startet, sieben Punkte.

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