Schrott wieder flott
Latvalas Unfall bei der Rallye Portugal 2009
Als sich Jari-Matti Latvala an seinem 24. Geburtstag am 3. April 2009 auf der vierten Prüfung des portugiesischen WM-Laufes mehrmals mit seinem Ford Focus überschlagen hatte, dachte jeder, der den Unfall sah, an einen Totalschaden. Insgesamt überschlugen sich Latvala und sein Beifahrer Jarmo Lethinen, als sie 200 Meter den Abhang hinunterstürzten, zwölf Mal. Erst ein Baum stoppte nach 20 Sekunden den Focus. Beide blieben bei diesem Horror-Crash, der inzwischen 760.000 Mal bei YouTube aufgerufen wurde, unverletzt. Der Focus aber schien reif für die Schrottpresse.
Das aber sah man bei M-Sport, dem für die WM-Einsätze für Ford verantwortlichen Team, etwas anders. Dort wurde der «Totalschaden» wieder aufgebaut. Nicht nur das, der Unfallpilot Latvala wird sogar mit diesem Fahrzeug beim Saisonauftakt in Schweden nächste Woche starten.
«Der Unfall sah schrecklich aus, aber die Grundstruktur schien noch okay. Wir haben das Auto genau untersucht, um sicher zu gehen, dass wir keine Schwachstelle übersehen», erklärte Teamchef Malcolm Wilson. «Wir entschieden uns, das Auto wieder aufzubauen. Die Sicherheit der Fahrer hat bei uns die höchste Priorität. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass das Fahrzeug von Jari-Matti wieder einsatzbereit ist.»
Unglückspilot Latvala, der 2008 in Schweden seinen ersten Sieg eingefahren hat, erklärte, er habe keine Probleme damit, wieder dieses Auto zu steuern. «Als ich sah, dass dieses Auto wieder aufgebaut wird, sah ich auch einige Schweißnähten, die neu waren. Dabei kamen natürlich wieder die Erinnerungen an diesem Unfall hoch. Aber ich habe wirklich keine Probleme damit, mit diesem Auto wieder zu starten. Das Team hat beim Wiederaufbau ausgezeichnet gearbeitet», äusserte sich Latvala.