Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sébastien Ogier feiert seinen ersten Korsika-Sieg

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier gwinnt erstmals auf Korsika

Sébastien Ogier gwinnt erstmals auf Korsika

Sébastien Ogier hat mit seinem zweiten Heimsieg beim zehnten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft erstmals den französischen Asphalt-Klassiker auf der Mittelmeerinsel gewonnen.

Die Rallye Korsika zählt seit Beginn der Rallye-Weltmeisterschaft zur Königsklasse. Sie musste allerdings das WM-Prädikat von 2008 bis 2015 ans Elsass abtreten. Doch der Stellenwert dieser legendären Asphalt-Rallye ist bei den Franzosen sehr hoch und vergleichbar mit den Finnen mit ihrem WM-Lauf. 2013 gewann Ogier erstmals sein Heimspiel in Straßburg. Nun feierte er auch seinen ersten Sieg auf der «Ile de beauté». Es war ein souveräner Sieg. Nach zehn Prüfungen lag er bei seinem vierten Saisonsieg 46,4 Sekunden vor Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC und 1:10.0 Minuten vor seinem VW-Kollegen Andraes Mikkelsen.

Doch mit dem letzten Podiumsplatz verhinderte der Polen-Sieger Mikkelsen den vorzeitigen Gewinn des vierten Titels von Ogier. Der Tabellenführer hätte auf Korsika 84 Punkte mehr als Mikkelsen herausfahren müssen, so aber waren es nur 68 Zähler, also 16 Punkte zu wenig. Seinen nächsten Matchball hat Ogier nun beim drittletzten Lauf in Spanien Mitte Oktober.

Titelentscheidung vertagt

Die vorzeitige Titelverteidigung interessierte aber Ogier nicht sehr, seinen Sieg auf Korsika umso stärker: «Ich fühle mich großartig. Es war ein tolles Wochenende für uns auf Korsika. Das ist mein erster Sieg auf Korsika und daher auch ein für mich historisches Ereignis. In der Meisterschaft läuft es im Augenblick gut für uns», war der Siegerkommentar von Ogier.

Auch Neuville, der im Juni auf der italienischen Nachbarinsel seinen zweiten WM-Triumph feiern durfte, war mit seinem Ergebnis sehr zufrieden. «Das war ein sehr positives Wochenende für uns. Es war eine gute, ja fast schon perfekte Rallye für uns», führte Neuville an.

Mikkelsen sah aber noch etwas Entwicklungsbedarf: «Ich machte einige Fehler, aber letztlich war es eine gute Rallye für uns. Es ist schön, wieder auf dem Podium zu stehen. ich bin sehr zufrieden.»

Der dritte VW-Pilot Jari-Matti Latvala, der in den beiden letzten Jahren den französischen WM-Lauf im Elsass und auf Korsika gewonnen hatte, erreichte mit einem Rückstand von 1:35,6 Minuten diesmal nur den vierten Rang. «Ich habe hier wirklich alles getan, was ich tun konnte. Es gab hier viele Stellen, an denen ich zu früh bremste. Vielleicht habe ich auch nicht stark genug gepusht. Mit dem Set-up lag ich zu Beginn der Rallye etwas falsch. Später aber ging es», übte Latvala ein wenig Selbstkritik.

43,0 Sekunden hinter ihm erreichte Craig Breen im DS3 WRC des Citroën-Vertreterteams Abu Dhabi den fünften Platz (Rückstand: 2:18,6 Minuten). «Das war gar nicht so schlecht. Wir können mit unserem Wochenende zufrieden sein. Wir haben manchmal einen guten Speed gezeigt», merkte Breen an.

Sein Teamkollege Kris Meeke erreichte nach einem Reifenschaden und einen kurzfristigen Ausfall am Ende den 16. Gesamtplatz (Rückstand: 22:25,2 Minuten). Doch er wusste dreimal mit Bestzeiten zu glänzen. Auf zwei Entscheidungen schockte er mit Hammerzeiten die Konkurrenz.

Die WRC2-Wertung gewann erneut der Tabellenführer Elfyn Evans, 2015 im Ford Fiesta RS WRC Zweiter auf Korsika, im Ford Fiesta R5 33,3 Sekunden vor Jan Kopecky im Skoda Fabia R5 und 3:39,6 Minuten vor Yoann Bonato im Citroën DS3 R5.

Endstand nach 10 Prüfungen:

1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 4:07:17,0 h.
2. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 46,4 sec.
3. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, + 1:10,0 min.
4. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 1:35,6
5. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën DS3 WRC, + 2:18,6
6. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 2:36,1
7. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 3:06,9
8. Camilli/Veillas (F), Ford Fiesta RS WRC, + 4:53,9
9. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 5:37,
10. Evans/Parry (GB, Ford Fiesta R5, + 6:26,6

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