Hyundai und Audi siegen beim Auftakt der WTCR

Von Rob La Salle
Hyundai und Audi siegen beim Auftakt der WTCR

Hyundai und Audi siegen beim Auftakt der WTCR

Weltpremiere in Marokko: Auf dem engen Stadtkurs von Marrakesch wurden am Wochenende die ersten Läufe des FIA-Tourenwagen-Weltcups (WTCR) absolviert. Die Piloten lieferten sich ereignisreiche Rennen.

Im ersten und dritten Lauf gewann der italienische Ex-Formel-1-Pilot Gabriele Tarquini (Hyundai i30 N TCR), der damit auch die Meisterschaftsführung übernahm. Rennen zwei ging an den französischen Audi-Piloten Jean-Karl Vernay.

Der amtierende Meister der internationalen TCR-Serie lag lag im Ziel gerade einmal 0,890 Sekunden vor Lokalmatador Mehdi Bennani (Volkswagen Golf GTI TCR). Die actiongeladenen Rennen machen Lust auf die Fortsetzung in Ungarn (28. – 29. April). Im Mai wird der Weltcup dann seine deutschen Läufe im Rahmen des ADAC Zurich 24h-Rennens auf der Nordschleife austragen.

WTCR in Marokko – das war vor allem für Hyundai ein Auftakt nach Maß. Nach zwei feuchten Freien Trainings kam im ersten Qualifying am Samstag der i30-Pilot Thed Björk am besten mit dem 2,9 km langen Circuit Moulay El Hassan zurecht und fuhr die Bestzeit. Doch sein zweitplatzierter Markenkollege Gabriele Tarquini (ITA)
Hyundai i30 N TCR schnappte ihm die Führung bereits vor der ersten Kurve weg und verteidigte die Spitzenposition anschließend bis ins Ziel. Hinter ihm gab es im Feld der 25 Fahrzeuge reichlich Berührungen bei den Fights um die Plätze, die schließlich zur Neutralisierung mit anschließendem Neustart hinter einem Safety Car führten.

Und es blieb nicht die einzige Safety-Car-Phase – doch Tarquini spielte stets seine Routine aus und behielt jedesmal die Oberhand. «Ich habe am Start alles gegeben», sagte der Italiener. «Das war der Schlüsselfaktor für dieses Rennen. Danach entspannte ich mich etwas, weil es hier viel abverlangt, jemanden zu überholen. Es ist nahezu unmöglich.»

Und mit Blick auf die jüngeren Konkurrenten konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen: «Es ist ein toller Sieg, vor allem deshalb, weil ich der älteste Pilot im Feld bin. Sie sprechen über meinen Ruhestand, aber hier bin ich. Ich lerne noch immer und genieße es, Rennen zu fahren.» Hinter dem Spitzenduo aus Trarquini und Björk landete Rob Huff (GBR) im Volkswagen Golf GTI TCR) auf Platz drei. Er schaffte es vom vierten Startplatz aus auf das Podium. TCR-Champion Vernay (Audi Sport Leopard Lukoil Team) beendete das Rennen auf Rang 4.

Eine Neuerung im Programm sind nicht nur die drei Rennläufe, die in der WTCR an jedem Wochenende ausgefahren werden, sondern auch das Shot-out im zweiten Qualifying: Nur die zwölf schnellsten Piloten dürfen im zweiten Qualifying-Abschnitt fahren, die besten fünf aus diesem kämpfen danach in Abschnitt drei um die Pole. Erneut glänzte dabei Tarquini. Er lag am Ende vor dem französischem Tourenwagen-Altmeister Yvan Muller (FRA), ebenfalls im Hyundai i30 N TCR.

Mit Tarquini, Muller, Norbert Michelisz (HUN) und Thed Björk waren am Ende gleich vier Hyundai vorne. Erst danach folgte Yann Ehrlacher (FRA) im Honda Civic TCR als bester Pilot einer anderen Marke. Das allerdings half den Kontrahenten wenig im zweiten Lauf – denn wie schon in der WTCC wird für diesen das Qualifying-Ergebnis der ersten zehn Piloten umgedreht. Tarquini musste sich damit in Rennen zwei mit Startplatz zehn begnügen und blieb auf dem engen Stadtkurs chancenlos. Dafür schlug diesmal die Stunde des Franzosen Jean-Karl Vernay.

Er überholte nach dem Rennstart in Kurve 1 Pole-Mann Pepe Oriola (ESP) und ging in Führung. Beide lieferten sich anschließend einen harten Kampf um die Spitze, bei dem sie sich mehrfach berührten. Auch diesmal waren zwei Safety-Car-Phasen nötig, um havarierte Fahrzeuge zu bergen. Und auch diesmal konnte sich der Spitzenreiter jeweils behaupten. Am Ende triumphiert Vernay vor Lokalmatador Mehdi Bennani (VW Golf GTI TCR), der Oriola (Cupra TCR) überholen konnte. «Ich bin sehr glücklich», sagt Vernay. «Am Start ging es etwas eng zu. Ich habe alles riskiert, weil ich das Rennen unbedingt gewinnen wollte. Das Team sollte sehen, dass es die richtige Entscheidung war, mich unter Vertrag zu nehmen. Das Auto war fantastisch und es war mir möglich, ohne irgendwelche Probleme auf Platz eins zu fahren.»

Gabriele Tarquini war im zweiten Lauf ohne Fortune und musste im Getümmel einiges an Schäden einstecken, sodass sein Team Mühe hatte, den i30 für das dritte Rennen auf die Räder zu stellen. Doch es gelang perfekt. Denn der von der Pole startende Italiener vereitelte alle Versuche der Markenkollegen Yvan Muller und Thed Björk, ihn zu überholen und legte einen sauberen Start-Ziel-Sieg hin.

«Das Auto war fantastisch», jubelte der ehemalige Formel-3-Pilot und WTCC-Champion von 2009 hinterher. «Nach den Zwischenfällen in Rennen 2 war es für das Team nicht einfach, aber die Jungs haben toll gearbeitet und mir ein perfektes Auto gegeben – unglaublich. Jetzt bin ich überglücklich und hoffe, der Traum geht weiter.» Während Tarquini nach einem perfekten Start dem Sieg entgegenfuhr, gab es hinter ihm packende Rennaction. Markenkollege Muller kam am Start schlechter weg und schirmte so den Spitzenreiter gegen den heranstürmenden Norbert Michelisz ab.

Der anschließende Kontakt der beiden erlaubte es dem von Platz vier kommenden Thed Björk, die zweite Position zu erobern. Alles sah nach einem sicheren zweiten PLatz für den Schweden aus, doch beim Restart nach einer Safety-Car-Phase verlor sein Hyundai an Tempo, sodass Yvan Muller kontern konnte. Tarquini vor Muller und Björk lautete denn auch am Ende der Zieleinlauf. Der Franzose Yann Ehrlacher war als Viertplatzierter der beste Nicht-Hyundai-Pilot. Er bescherte dem deutschen Team All-Inkl.com-Münnich Motosport damit einen guten Ausgang des Wochenendes.

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