Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lukas Tulovic: Ein Abstecher in die CEV

Von Jordi Gutiérrez
«Man merkt deutlich, dass die Dorna dahinter steht», sagt Lukas Tulovic, der in Jerez und Valencia erste Erfahrungen in der europäischen Moto2-Meisterschaft sammelte.

Lukas Tulovic fuhr 2015 im Yamaha R6 Cup in die Top-3. Im Vergleich zur Mehrheit seiner Kollegen war seine Saison aber mit dem Finale der Superbike-IDM in Hockenheim nicht zu Ende, denn der 15-Jährige startete an den letzten beiden Rennwochenenden der FIM CEV Repsol Meisterschaft im Fritze Tuning Team.

Seinen ersten Einsatz hatte Tulovic am ersten November-Wochenende im spanischen Jerez de la Frontera. «Wir waren schon am Dienstag vor dem Rennwochenende in Valencia testen, daher waren mir das Bike und die Reifen bereits ein bisschen vertraut», schildert der Deutsche, der in der Moto2-EM-Klasse auf einer FTR antrat. «An diesem einen Tag durfte ich das Moto2-Bike erstmals um den Circuit Ricardo Tormo jagen. Ich habe an diesem einen Tag ganze 90 Runden gedreht.»

«Auf der Strecke in Jerez kam ich dann auch recht gut zurecht. Allerdings fehlten mir fünf Sekunden bis zur Spitze.»
Schon früh erkannte Tulovic, wie hoch das Niveau in der Europameisterschaft ist. «Ich bin von Platz 24 aus gestartet und in der dritten Runde auf Position 20 liegend leider gestürzt. Mir ist das Vorderrad in Kurve 12 eingeklappt, als ich etwa 150 km/h drauf hatte», erklärt er und gibt zu: «Ich habe mir weniger Sorgen um mich als um die Maschine gemacht.»

Eine große Hilfe beim Einstieg war sein prominenter Teamkollege: Anthony West fuhr auf der zweiten FTR-Maschine des Teams. «Wir haben uns viel unterhalten. Er hat mir viele Tipps gegeben. Auch in Sachen Set-up haben wir in seine Richtung gearbeitet, was sehr hilfreich war», erklärt Tulovic. West beendete das Rennen in Jerez als Sechster.

Mit viel Hoffnung reiste der ehemalige ADAC Junior Cup-Vizemeister weiter zum Finale in Valencia, das genau eine Wochenende nach dem MotoGP-Showdown stattfand. «Ich hatte mir beim Sturz in Jerez den Daumen gebrochen und mir war klar, dass er mir Probleme bereiten würde, aber ich hatte ja Tape und Schmerztabletten im Gepäck. Anfangs fiel es mir etwas schwer, mich wieder auf das Bike einzuschießen. Aber als ich dann die Schmerztabletten genommen hatte und wir die eine oder andere Verbesserung am Bike gefunden hatten, ging es besser.»

Mit einer schnellsten Runde von 1:40,499 Minuten qualifizierte sich Tulovic für Startplatz 34, was ihn enttäuschte. «Aber ich war trotzdem optimistisch, denn ich war mir sicher, dass ich noch eine Sekunde finden kann. Leider hat mich in der Nacht auf Sonntag ein Virus erwischt. Ich war nicht mehr in der Lage, an den Start zu gehen», bedauert er.

Neben dem hohen Niveau der Meisterschaft war Tulovic nach den beiden Abstechern besonders von der Organisation überrascht.

«Während man in der IDM zur Technischen Abnahme rennen und Transponder abholen muss, braucht man sich in der CEV um gar nichts zu kümmern. Die Technischen Kommissare und die Zeitnahme schauen in der Box vorbei. Außerdem kann man Donnerstagnachmittag mit dem Scooter die Strecke besichtigen. Man merkt deutlich, dass bei dieser Rennserie die Dorna dahinter steht», begründet er.

Mit viel Glück und neuen Sponsoren könnte Tulovic in der kommenden Saison permanent in der Moto2-Europameisterschaft starten. «Momentan ist das aber noch schwierig zu sagen. Alles ist offen, aber wir arbeiten hart daran», ergänzt Tulovic, der auf seine Facebook-Fanseite verweist, auf der es zu gegebener Zeit entsprechende Informationen geben soll.

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