Revanche gelungen

Von Oliver Müller
Peugeot wiederholt den Sieg beim Petit Le Mans

Peugeot wiederholt den Sieg beim Petit Le Mans

Unglaublich spannender Rennverlauf in Road Atlanta. Doppeltsieg für Peugeot vor Audi. Highcroft Racing holte den Titel

Eigentlich war der Rennverlauf zum 13. «Petit Le Mans» doch schon vorherbestimmt: Audi hat ein gutes und standfestes Rennauto, aber der Peugeot ist einfach schneller. Jedoch änderten sich noch während des Rennens diese Vorzeichen, denn überraschenderweise zeigte sich der Audi R15+ dem Peugeot 908 vom reinen Speed her plötzlich ebenbürtig. So waren die beiden Dieselwerksteams über fast das gesamte Rennen immer nur um wenige Sekunden von einender getrennt. Die Gesamtheit der Führungswechsel konnte man selbst bei bestem Willen nicht mehr zählen. Schlüsselsituation war am Ende dann aber eine verrutschte Feuerschutzmaske im Helm von Dindo Capello, die dem graumelierten Italiener im letzten Renndrittel die Sicht behinderte und einen Extrastopp bedingte. Mit weiterem Glück beim Safty Car gewann letztendlich der Wagen von Lamy/ Montagny/ Sarrazin vor den Teamkollegen Gene/ Wurz/ Davidson. «Das ist einfach so schön. Dieser Sieg ist die Wiedergutmachung für unsere Niederlage in Le Mans» freute sich der Portugiese [*Person Pedro Lamy*] über den Sieg.

Dass leider nur einer der beiden Audi am Ende um den Sieg mitkämpfte, lag an einem kleinen Ausrutscher von Andre Lotterer. Nach absolut souveränem Auftritt über die ganze Woche, kam er im zweiten Audi kurz von der Strecke ab und beschädigte dabei sein Fahrzeug so heftig, dass eine Reparatur im Fahrerlager nötig wurde. Ein sechster Platz war schliesslich das Resultat.

Hinter den drei kämpfenden Werkswagen und dem LMP2 Sieger belegte der Lola des Intersport Teams um Vater und Sohn Field den fünften Rang. Der Wagen ist schon über die gesamte Saison über sehr schnell. Beim «Petit Le Mans» kam endlich auch die Zuverlässigkeit dazu. Mit kontinuierlich guten Rundenzeiten hielt man sich in Schlagdistanz zu den starken LMP2 Fahrzeugen.

In dieser Klasse fand auch der Titelkampf statt. Motorprobleme sowie eine Kollision nahmen dem CytoSport Porsche jedoch die Möglichkeit den Sieg einzufahren. So siegte Highcroft Racing im Rennen und der Meisterschaft. Dyson Racing gab mit einem Getriebeschaden im Lola-Mazda schon früh auf.

Die GT2 Klasse präsentierte sich in Road Atlanta, wie schon die ganze Saison über, als absolut ausgeglichen unter den verschiedenen Marken. Über das ganze Rennen waren bis zu sieben Fahrzeuge nur wenige Sekunden voneinander getrennt, und kämpften um den Klassensieg. Von den üblichen Verdächtigen musste lediglich BMW ein Fahrzeug abschreiben. Ein Schaden am Anlasser nahm den Wagen um Dirk Müller früh aus dem Fight.

Dieser wurde dann über den Spritverbrauch entschieden. Vilander und Bruni im Risi Ferrari 430 ging kurz vor dem Fallen der Zielflagge in Führung liegend der Sprit auf der Stecke aus. Pikanterweise hatte man zuvor sicherheitshalber einen Splash and dash eingelegt, wohl aber nicht genug Kraftstoff eingefüllt. Vilander und Bruni´s Leistung ist dennoch nicht hoch genug einzuschätzen. Zu Rennbeginn wurden sie durch eine Kollision mit einem Ford GT mit einer Stop & Go Strafe belegt und verloren dadurch eine Runde. Über das ganze Rennen mussten der Meute hinterherhetzten, um den Anschluss zu Klassenspitze wieder zu finden. So siegten Gavin/ Magnussen/ Collard auf Corvette vor dem Extreme Speed Ferrari um Dominik Farnbacher.

«Wir hatten so ein hartes Jahr. Jetzt haben wir den Sieg verdient. Zuerst dachte ich es wäre der andere Ferrari, der stehengeblieben war. Als ich dann feststellte, dass es sich um den Wagen mit der Nummer 62 handelte, war es überwältigend», konnte Oliver Gavin den Triumph kaum fassen. Long/ Bergmeister im Porsche konnten mit einem fünften Platz den GT2-Fahrertitel einfahren.
Leider nicht an den Start ging der Panoz Abruzzi. Pünktlich zum Warm-Up erschien der Wagen im Fahrerlager, jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht rennbereit. «Wirklich sehr schade, uns fehlte letztendlich eine Woche.» kommentierte Fahrer Benjamin Leuenberger die Nichtteilnahme. Schirmherr Don Panoz bestätigte aber, dass der 640 PS starke Wagen beim nächsten ILMC Lauf in Zhuhai/ China antreten wird.

Marco Werner wird seinen ersten Auftritt in einem Formula Le Mans Wagen sicher nicht vergessen. Der in Dortmund geborene ehemalige Audi Werksfahrer siegte zusammen mit Fahrzeugbesitzer Scott Tucker sowie Burt Frisselle in der LMPC Klasse im Prototyp von Level 5 Motorsports. Das Fahrzeug kam als Einziges in der Klasse ohne grosse Probleme durchs Rennen und gewann mit 18 Runden Vorsprung.

Die GTC Klasse ging knapp an TRG. Black Swan Racing startete von der Pole-Position und zeigte sich zunächst als Primus der Klasse. Der Wagen um Sebastiaan und Jeron Bleekemolen wurde am Ende von Andy Lally im Porsche von TRG jedoch noch abgefangen und verlor um 5,5 Sekunden das Rennen.

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