Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Jack Doohan (Alpine): «Das ist mein Vorteil für 2025»

Von Adam Cooper
Jack Doohan albert herum mit Pierre Gasly und Esteban Ocon

Jack Doohan albert herum mit Pierre Gasly und Esteban Ocon

​Jack Doohan, Sohn von Motorradlegende Mick Doohan, fährt 2024 keine Rennen, nach zwei vollen Saisons in der Formel 2. Der 21-jährige Australier sagt, wieso sich das als Vorteil erweisen könnte.

Die Vergangenheit hat gezeigt: Ein Jahr Auszeit mit Arbeit als Testfahrer muss kein Hindernis sein, um eine schöne Formel-1-Karriere zu machen. Fernando Alonso fuhr ein Jahr lang Tests für Renault, in der Folge holte er zwei WM-Titel. Oscar Piastri wurde von Alpine aufgebaut und fuhr ebenfalls ein Jahr lang keine Rennen, seilte sich dann aber zu McLaren an und zeigte 2023 ein fabelhaftes erstes Jahr in der Königsklasse, samt seines Sieges beim Sprint von Katar.

Und nun also Jack Doohan. Der 21-jährige Sprössling des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan (58) hat zwei Jahre in der Formel 2 hinter sich – 2022 wurde er Gesamtsechster, 2023 steigerte er sich auf den dritten Schlussrang, hinter Sauber-Schützling Théo Pourchaire und Mercedes-Junior Frederik Vesti.

Nun hat Alpine beschlossen: Die weitere Ausbildung des vielversprechenden Australiers findet in Form eines Testprogramms statt. Die Franzosen organisieren zehn Tage privater Tests, dazu wird der junge Doohan regelmäßig im Rennsimulator sitzen, um die Stammfahrer Pierre Gasly und Esteban Ocon zu unterstützen.

Der Wechsel von Lewis Hamilton Ende 2024 von Mercedes zu Ferrari bringt sehr viel Bewegung in den Fahrermarkt, mehr als ein Dutzend Verträge der 2024er Fahrer läuft aus. Alpine bereitet sich für den Fall vor, dass einer der beiden einheimischen Piloten dem Lockruf eines anderen Teams erliegen könnte.

Jack Doohan sagt: «Sehen wir mal von den Stammpiloten ab, dann werde ich 2024 der Mann mit den meisten Kilometern in einem Formel-1-Auto sein. Und wir reden hier nicht von kurzen Einsätzen. Wir reden von Renndistanzen, auf trockener Bahn und auf nasser, bei hohen Temperaturen und bei klammen. Ich werde bei allen Bedingungen auf der Bahn sein, und das macht mich für die GP-Teams zu einer attraktiven Alternative.»

«Meine ganze Konzentration in diesem Jahr gilt der Aufgabe, in der kommenden Saison einer der 20 Fahrer am Formel-1-Start zu sein. Ich will Alpine-Teamchef Bruno Famin zeigen, dass kein Weg an mir vorbeiführt, sollte Pierre oder Esteban den Rennstall verlassen.»

«Ich bin über einen Mehrjahresvertrag an Alpine gebunden, ich sehe hier meine Zukunft. Ich bin jetzt drei Jahre hier, kenne alle im Rennstall gut, die Stimmung ist prächtig.»

«Was mein Programm angeht, so werde ich einen Tag mit einem 2021er Auto fahren und neun Tage mit einem Rennwagen von 2022. Ich werde mich schnell anpassen. So wie ich das schon in Abu Dhabi 2023 getan habe. Da fuhr ich nach meinem Formel-2-Einsatz das erste Training auf dem Yas Marina Circuit und dabei nur eine halbe Zehntelsekunde langsamer als Pierre Gasly.»

Auf diesen Strecken wird Doohan 2024 zum Fahren kommen: Katar, Abu Dhabi, Monza, Red Bull Ring, Silverstone, Barcelona, Zandvoort.

Abgesehen von seinem Testprogramm und der Arbeit im Simulator wird Jack Doohan bei allen 24 Läufen als Reservefahrer für Gasly und Ocon vor Ort sein.

Jack Doohan sagt: «Wir haben das so geteilt – bei allen Rennen, die mehr als drei Flugstunden vom Werk entfernt sind, bin ich von A bis Z dabei. Bei den anderen Läufen, und das umfasst alle Grands Prix in Europa, sitze ich am Freitag im Simulator und begebe mich dann zum Austragungsort.»

Hätte Doohan nicht in der Langstrecken-WM antreten können, wo doch Alpine dort mit einer eigenen Mannschaft fährt? Jack sagt: «Darüber ist gesprochen worden, aber wir kamen schnell zum Schluss, dass es gescheiter ist, sich auf Einsätze im Formel-1-Auto zu konzentrieren.»

Formel-1-Präsentationen

13. Februar: Ferrari
14. Februar: Mercedes
14. Februar: McLaren
15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai *
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami *
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* im Sprint-Format


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