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Edelweiß pflücken verboten: «Was ist denn hier los?»

Von Uwe Mahla
Ein einziges Bergrennen in seinem Leben fuhr unser Kolumnist

Ein einziges Bergrennen in seinem Leben fuhr unser Kolumnist

Ein einziges Bergrennen in seinem Leben fuhr unser Kolumnist. Es war ein Wertungslauf zur Deutschen Bergmeisterschaft. Dafür gab es einen guten Grund.

Internationaler Alpen Bergpreis Rossfeld, Berchtesgaden 1970, Trainings-Samstag, die Stimme des Streckensprechers scheppert aus den Lautsprechern ins malerische Panorama: «Achtung an der Strecke, das erste Rennfahrzeug ist auf der Strecke.»

Das erste Rennfahrzeug, das war ein ziemlich betagter roter NSU TT auf dünnen Straßenreifen. Das einzige nicht serienmäßige Teil an diesem Renner war der vom Reglement vorgeschriebene Stromkreis-Unterbrecher, der «NATO-Knochen».

Sein Fahrer und das schmalbrüstige 55 PS-Gefährt mühten sich den steilen Weg und durch die Spitzkehren hinauf. Der Rennfahrer meinte sogar einmal vom Streckenrand zu vernehmen, «Edelweiß pflücken während der Fahrt verboten».

Was ging hier vor? Das brave Auto hatte Tage zuvor noch ahnungslos auf dem Parkplatz der Marburger Universitätsbibliothek gestanden. Da waren zwei Kommilitonen an den Arbeitstisch seines Besitzers getreten mit der Frage, der rote TT da draußen, das ist doch deiner, oder? Der Student bejahte. Dann: «Wir bräuchten das Auto für ein Bergrennen.» Der gute Mann ließ sich tatsächlich überreden, trotz langer Anfahrt, trotz Risiko, denn es ging um eine große Sache.

Helmut Mander fuhr auf seinem NSU 1000 TT um die Deutsche Bergmeisterschaft und lag nach sieben Läufen und ebenso vielen Siegen gemeinsam mit anderen Aspiranten punktgleich und chancenreich an der Tabellenspitze.

Der Wertungsmodus war sinngemäß so, dass Meisterschaftspunkte in den ungefähr 15 verschiedenen Hubraumklassen gleich verteilt wurden. Allerdings nur, wenn in der jeweiligen Klasse mindestens fünf Konkurrenten antraten. Beim Stand der Dinge spielte da schon mal der eine oder andere Titelaspirant mit dem Gedanken, dafür zu sorgen, einem aussichtsreichen Mitstreiter die Klasse «leerzukaufen». Was musste man also tun, um im Rennen zu bleiben? So genannte «Klassenfüller» auftreiben.

Ich bekam das fremde Auto anvertraut und so kam ich zu meinem ersten und einzigen Berg-Einsatz. Und ich wurde noch nicht einmal letzter, weil außer Mander und zwei anderen ernsthaften Mitbewerbern zwei weitere Altautos starteten, die noch lahmer als meines den Berg hinauf schnauften.


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