Da ging ihm die Kurve aus
Olbrichs Renneinsatz in Trier dauerte nur einen Lauf
Georg Olbrich –ohne den 51-jährigen, mehrmaligen Berg-Pokal-Sieger kann man sich die Gruppe CN bis 2 Liter nicht vorstellen. Olbrich ist ein fester Bestandteil im deutschen Bergrennsport. Sein 2-Liter-CN-Osella, 575 kg schwer, angetrieben von einem 240 PS starken Honda-Motor, hatte Anfang der Saison 2009 noch Mucken. Meistens lag es an der Elektronik. Das musste aussortiert werden. Bei Bergrennen hat man leider wenige Möglichkeiten, das zu checken. Zu kurz sind die Läufe, um klare Feststellungen zu treffen. Also hangelt man sich von Lauf zu Lauf möglichst nahe an die Probleme heran. Ganz anders in Trier. Das Ding lief endlich richtig und er fuhr schon im Training der Konkurrenz auf und davon.
Die Crew, bestehend u.a. aus seinen beiden Brüdern, hat das Auto wie immer penibel vorbereitet. Alles sauber, alles clean. Ohne Aussetzer und in gewohntem spektakulärem Fahrstil war es eine Freude, Olbrich zuzuschauen. Auf den Punkt genau war das Getriebe auf die Strecke abgestimmt. Lediglich am Ende der schnellen Streckenabschnitte ging’s megakurz in den Begrenzer. Man merkte es dem Piloten schon im ersten Rennlauf an: So macht fahren am Limit richtig Spass.Nur gibt’s in Trier kurz vor dem Ziel zwei leichte Links, die man voll probieren möchte. Wenn es passt, ist man megaschnell, wenn nicht, werden die Büsche am rechten Strassenrand rasiert. Genau das passierte – Zielkurve voll, ohne Zeitverlust und Bestzeit, aber danach, wohlgemerkt nach dem Zielauslauf, ging ihm die Strasse aus. Dem Himmel sei Dank, nichts weiter passiert. Etwas Kunststoff etwas verbogen, was allerdings bedeutete, dass Olbrich zum zweiten Rennlauf nicht antreten konnte. Da die Internetplattform der Zeitnahme total zusammengebrochen war, kam erst am nächsten Tag der Umstand ans Licht, dass Olbrich wegen des Unfalls seinem Mitstreiter, dem Österreicher Arno Bereiter (2-Liter-CN-PRC) den Sieg überlassen musste.