Al Attiyah verschafft sich Luft
Al Attiyah konnte sich noch mit Platten ins Ziel retten.
Nach der gestrigen Etappe hatte Nasser A Attiyah noch gesagt, dass heute die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fallen wird. Er sollte zumindest teilweise Recht behalten. Sainz ging heute als Erster in die siebte Etappe von Turkmenbashi nach Balkanabad, drei Minuten später folgte der Mann aus Katar. Bereits vor ersten Kontrollpunkte hatte Al Attiyah zwei Minuten gutmachen können und fuhr damit schon in der Staubwolke des Spaniers. «Ich wußte, dass ich Zeit gewonnen hatte und bin deswegen kein Risiko eingegangen», erzählte der Neuling im VW-Team.
Doch sieben Kilometer vor dem Ziel wurde es nochmal krititsch. Auf dem steinigen Untergrund handelte sich Al Attiyah einen Platten am linken Hinterrad ein. «Doch ich wollte nicht mehr anhalten», meinte er mit einem Lachen – schließlich war dies sein vierter Reifenschaden in Folge. Trotzdem konnte er Sainz die zwei Minuten abknüpfen und führt nun fast fünf Minuten. Morgen ist die letzte lange Etappe, auf der sich in der Gesamtwertung noch Änderungen ergeben können. Für Al Attiyah gibt es nur eine Vorgehensweise: an Sainz dranbleiben und keine Fehler machen.
Mal wieder Dritter wurde der Amerikaner Mark Miller. «Das ist verdammt frustrieren. Immer kommt irgendetwas dazwischen.» Dieses Mal war es die Navigation, die ihn zeit kostete. Ein Teil der Strecke führte durch ein Sandgebiet. Hier hatte der Amerikaner auf seine Teamkollegen aufholen können. «Ich hatte mich schon gefreut, endlich mal weiter vorne.» Doch dann kam ihm im wahrsten Sinne des Wortes ein ausgetrocknetes Flussbett in die Quere. Er und sein Co-Pilot Ralph Pitchford fanden nicht den richtigen Weg und büßten dadurch die gewonnen Minuten wieder ein.
Beim Duo Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz will es bei der Silk Way Rallye einfach nicht richtig ins Laufen kommen. «Wir konnten auf die anderen schnell aufhalten und fuhren in deren Staub – waren also nah dran», erzählte der Südafrikaner. Doch bei einem Sprung über eine Kuppe im Sandfeld, kam er schräg auf und beide Hinterreifen rutschten von den Felgen. «Der Wechsel hat uns vier Minuten gekostet», erzählt Von Zitzewitz. Zudem waren jetzt keine Ersatzreifen mehr vorhanden und die beiden mussten vorsichtiger rangehen. Sie wurden im Ziel als Vierte gewertet.
Recht gut lief es für Matthias Kahle im Buggy. Nach seinem gestrigen Unfall konnte er heute wieder an den Start gehen – allerdings mit vier Stunden Rückstand. «Irgendwie sind wir gestern auf einer Düne ausgehebelt worden», erzählte der Deutsche. «Wir stand dann kurz auf der Nase, sind dann aber zum Glück auf die Seite und nicht direkt auf das Dach gefallen.» Zusammen mit der Besatzung des Racetrucks wechselte man die Antriebswelle, Stoßdämpfer und schweißte einige Teile wieder zusammen.
Heute kamen allerdings Probleme mit dem Motor dazu. Die Fahrt in den tiefen, sandigen Spuren ließen den Motor überhitzen. «Deswegen mussten wir immer neben dem eigentlichen Weg fahren», so Kahle. «Dort war es härter, aber das hat uns auch Zeit gekostet.» Noch sind nicht alle Teilnehmer im Ziel, doch es sieht nach einem 12. Platz für den Deutschen aus.