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Bewegende Worte von Walkner: «Schlimmste Stunden»
Nach seinem heftigen Sturz bei der Rallye Dakar am Samstag kam abends die Entwarnung: Matthias Walkner hat sich keine Brüche zugezogen. Bis er im Krankenhaus war, musste der KTM-Pilot viel durchmachen.
Dakar Moto
Im Artikel erwähnt

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Nach den Computer-Tomografien am späten Samstagnachmittag und weiteren Untersuchungen meldete das Red-Bull-KTM-Team: "Wir haben gute Nachrichten im Zusammenhang mit Matthias: Alles ist in Ordnung. Es ist nichts gebrochen, es gibt keine neurologischen Einschränkungen. Matthias hat zwar Schmerzen, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Matthias wird bis Sonntag hier im Spital bleiben. Wir organisieren bereits den Heimflug nach Österreich. Weitere Informationen werden folgen."
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Die erste Diagnose: Walkner dürfte bei seinem Sturz bei Kilometer 55 der vorletzten Etappe am frühen Samstagmorgen eine starke Stauchung der Lendenwirbelsäule mit einer Prellung und Hämatomen davongetragen haben. Teamkollege Kevin Benavides, der spätere Gesamtsieger, war als erster Fahrer vor Ort und leistete Erste Hilfe. Der Kuchler wurde anschließend mit dem Helikopter zu einer Landebahn mitten in der Wüste geflogen. In Shabutah musste Walkner dann mehr als vier Stunden auf den Weitertransport in den "King Fahd Military Medical Complex-Dharan" in Dammam warten. Nach Abschluss sämtlicher Untersuchungen im Krankenhaus in Saudi-Arabien schilderte der 36-jährige Dakar-Sieger von 2018 seine Erlebnisse in bewegenden Worten. "Was für ein wahnsinniger und ereignisreicher Tag, das brauche ich definitiv nicht mehr. Das ist ein Tag in meinem Leben, den ich nicht vergessen werde und nicht mehr erleben will. Ich kann nach dem Sturz alles bewegen und spüre auch alles. Alle waren sehr bemüht, extrem hilfreich und zuvorkommend. Ein riesiges Dankeschön an Kevin, der ein oder zwei Minuten nach dem Sturz bei mir war, Erste Hilfe geleistet und die Situation beruhigt hat. In so einem Fall kommen viele Leute zu dir her, jeder redet auf dich ein und weiß es besser. Jeder sagt, was man machen soll und die Hälfte kann nicht so gut Englisch. Dann ist es super, wenn du einen wie Kevin hast, der das ein bisschen gemanagt hat."
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"Es hat acht Stunden gedauert, bis ich im Krankenhaus war", ergänzte Walkner. "Von der Luftliege wurde ich dreimal umgelagert: Einmal auf eine Couch und dann auf ein Feldbett. Auf der Couch habe ich gesagt, dass ich da nicht liegen bleiben kann, weil ich immer meinen Körper anspannen musste, weil ich das Gefühl hatte, dass ich nach hinten wegfalle. Das hat im Rücken extrem weh getan und ich wusste nicht, was da los war. Das waren die mitunter schlimmsten Stunden in meinem Leben. Um 9.20 Uhr hieß es, in zwei Stunden spätestens fliegen wir weg. Um 12 Uhr habe ich nachgefragt, dann hieß es, zwischen 14 und 16 Uhr. Da bricht eine Welt zusammen und man verzweifelt. Als ich dann in Dammam in das Ambulanzfahrzeug kam, haben sie mich so extrem mit Gurten auf die Plastikliege niedergespannt, dass ich ihnen sagte, dass ich nichts mehr spüre, weil es alles abschnürte. Sie meinten, das wäre wichtig und notwendig und sie hätten schon viele solche Verletzungen gehabt, das würde passen. Ich dachte mir, dass ich die 20 Minuten bis ins Krankenhaus nach acht Stunden auch noch überlebe. Sieben oder acht Minuten vor dem Ankommen im Krankenhaus verlor ich auf einmal das Gefühl im linken Fuß. Ich konnte mein Sprunggelenk und den Unterschenkel nicht mehr bewegen und entwickelte ein ganz seltsames Gefühl im Körper – wie wenn einem Kontrastmittel gespritzt wird oder man kurz vor der Narkose ist. Innerhalb einer Minute fing dieses Taubheitsgefühl von unten nach oben zu wandern an – ich spürte meinen Fuß nicht mehr und bekam voll die Panik."
KTM-Teamarzt Dr. Rainer Hochgatterer hat die Gurte bei Walkners Ankunft im Krankenhaus sofort gelöst, nach 20 bis 25 Minuten kehrte das Gefühl im Fuß zurück – er war nur eingeschlafen.
"Ich habe mir ziemlich sicher nichts gebrochen", bemerkte "Hiasi". "Die Bandscheiben schauen auch noch gut aus. Man hat ein paar alte, kleine Frakturen gesehen – meine Wirbelsäule hat schon ein bisschen was mitgemacht. Im Großen und Ganzen schaut es altersentsprechend relativ gut aus. Ich kam dann in ein weiches Bett und die Schmerzen gehen langsam weg. Ich bin froh, dass der Tag noch so gut ausgegangen ist. Ich möchte allen Beteiligten und allen, die mir Glückwünsche übermittelt haben, danke sagen. Das war keine leichte Zeit und keine leichte Dakar. Ich bin froh, dass der Wahnsinn vorbei und es einigermaßen gut ausgegangen ist. Ich freue mich auf daheim. Mal schauen, wie lange es dauern wird, bis ich wieder Motorradfahren kann. Auf alle Fälle kriege schon wieder einen Gusto, wenn ich mir die ganzen Videos anschaue. Ich hoffe, ich bin bald zurück."
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