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Dakar/5: Tag der Hinterbänkler, Peterhansel führt

Von Toni Hoffmann
Südafrika feierte mit den «Hinterbänklern» Giniel de Villiers und Brian Baragwanath in der Tageswertung einen Doppelsieg, Leader Stéphane Peterhansel setzte sich mit dem dritten Tagesplatz etwas von Nasser Al-Attiyah ab

Die 457 km lange fünfte Prüfung auf der 662 km langen Etappe von Riad nach Al Qaisumah stufte der Veranstalter als die härteste Entscheidung der diesjährigen Rallye Dakar ein. Steine und Dünen erwarteten die Teilnehmer. Im Gegensatz zum Abschnitt am Mittwoch, der mehr einer Überführungsetappe glich, barg diese Prüfung etliche Gefahren. Niemand war Navigationsfehlern sicher. Zudem mussten die Teilnehmer auch sehr konzentriert sein, um Pannen oder Fehler zu vermeiden, die sie im Ziel wertvolle Zeit kosten konnten.

Der zuvor an den letzten drei Tagen triumphierende Nasser Al-Attiyah redete diesmal im Toyota Hilux nicht um dem Tagessieg mit, den überließ seinem südafrikanischen Teamkollegen Giniel de Villiers. Er musste sich in der Tageswertung auf dem vierten Platz (+ 4:48) einordnen, einen Rang hinter Stéphane Peterhansel, der dort 2:13 Minuten schneller war. Damit stieg der Rückstand des Gesamtzweiten Al-Attiyah auf den weiterhin führenden Peterhansel von 3:58 auf nun 6:11 Minuten.

Auf dieser Prüfung bestimmten die «Hinterbänkler» und Spurenleser das Geschehen in der Tageswertung. Giniel de Villiers, mit Dirk von Zitzewitz 2009 im VW Touareg Sieger der ersten südamerikanischen Ausgabe, startete im Toyota Hilux nach dem Tagesergebnis vom Mittwoch als 15. Fahrzeug in diese Entscheidung. Der auf dem 22. Gesamtrang liegende Südafrikaner wurde im Zwischenergebnis bei km 43 als Leader geführt, 2:07 Minuten vor seinem niederländischen Markenkollegen Erik van Loon, der nach dem Ergebnis der vierten Etappe als Zwölfter auf die Piste ging, aber im Gesamtklassement weit abgeschlagen auf dem 50. Rang lag. 4:27 Minuten hinter De Villiers folgte Nani Roma im neuen Prodrive Hunter. Peterhansel rangierte dort auf der fünfter Position (+ 4:54) vor Al-Attiyah (+ 5:56).

Während De Villiers weiter die Tageswertung anführte, blieb Van Loon im zweiten Abschnitt stecken. Den Ehrenrang in der Etappenwertung nahm zur Mitte zuerst Martin Prokop im Ford Ranger ein. Dann trieb der Südafrikaner Brian Baragwanath, sensationeller mit Al-Attiyah Gewinner im Prolog und auf dem 15 Gesamtrang, seinen Centrury-Buggy auf die zweite Tagesposition. Südafrika feierte am Donnerstag in der Tageswertung einen Doppelsieg, De Villiers nur 58 Sekunden vor Baragwanath.

An der Navigation gescheitert

Navigation ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die beim Marathon-Klassiker speziell in der Wüste gefragt sind. Daran scheitern sogar die alten Hasen, wie erneut der Vorjahresgewinner und dreifache Dakar-Bezwinger Carlos Sainz. Schon bei km 43 schickte ihn sein Stammbeifahrer Lucas Cruz im Mini Buggy erneut in die falsche Spur. Der Madrilene verlor wie am Dienstag mehr als 30 Minuten, die wohl jede Hoffnung des inzwischen 58-Jährigen auf seinen vierten Triumph killten. Er schaffte es aber den Rückstand in der Tageswertung fast zu halbieren und mit dem neunten Etappenplatz auf 15:19 zu reduzieren. Sainz blieb damit weiter Dritter, sein Rückstand zum Teampartner Peterhansel stieg auf 48:13 Minuten.

Hinter ihm blieben der Deutsche Timo Gottschalk und sein polnischer Toyota-Pilot Jakub Przygonski Vierte (+ 1:04:49). Sie rangierten in der Gesamtwertung inzwischen auf dem vierten Platz (+ 1:04:49).

Sébastien Loeb schien bei der Offroad-Premiere des Prodrive Hunter den Spuren seines einstigen Citroën-Partners zu folgen. Der neunfache Rallye-Rekordchampion, der noch immer wegen der «Inkompetenz» der Sportkommissare, so die Aussage von Loeb, wegen der nicht gerechtfertigten fünf Strafminuten sauer war, fasste dort auch wegen eines Navigationsfehlers seines Freundes Daniel Elena 30 Minuten. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Am Ende der 457 km langen Entscheidung stieg sein Rückstand in der Tageswertung auf 50:18 Minuten. In der Gesamtwertung wurde er auf dem zehnten Rang (+ 40:07 incl. 5 Strafminuten) geführt.

Die 43. Rallye Dakar wird am Freitag vor dem Ruhetag mit der sechsten Etappe von Al Qaisumah 618 km nach Ha’il, dem Ort des Ruhetages am Samstag, davon 448 km auf Bestzeit, fortgesetzt.

Stand auf der 5. von 12 Prüfungen:

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

De Villiers/Haro (SA/E), Toyota

5:09.25

2

Baragwanath/Perry (SA), Century

+ 0:58

3

Peterhansel/Boulanger (F), Mini

+ 2:25

4

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 4:38

5

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 5:06

6

Al Rajhi/Von Zitzewitz (SAU/D), Toyota

+ 9:16

7

Terranova/Graue (RA), Mini

+ 9:24

8

Roma/Winocq (E/F), Prodrive

+ 10:31

9

Sainz/Cruz (E), Mini

+ 15:19

10

Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota

+ 18:58

                                      

Stand nach der 5. von 12 Prüfungen:

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Peterhansel/Boulanger (F), Mini

18:28:02

2

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 6:11

3

Sainz/Cruz (E), Mini

+ 48:13

4

Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota

+ 1:04:49

5

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 1:10:32

6

Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot

+ 1:21:21

7

Roma/Winocq (E/F), Prodrive

+ 1:24:56

8

Terranova/Raue (RA), Mini

+ 1:30,05

9

Baragwanath/Perry (SA), Century

+ 1:38:50

10

Loeb/Elena (FMC), Prodrive

+ 1:40.07

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