Amateure werden hart rangenommen
Viel Arbeit für die Teams vor den Dünen von Copiapo
Die Rallye Dakar 2011 scheint wohl die härteste Südamerika-Version zu werden. Wobei sich viele Piloten nicht über die Härte beschweren, sondern über die Strecken selbst. Die führen sehr oft über Pisten mit vielen Steinen. Dort gehen nicht nur die Reifen schneller kaputt, auch die Autos leiden mehr. Während die Rennwagen von Volkswagen Motorsport und BMW X-raid dies ganz gut aushalten, haben die Mechaniker der Amateurteams mehr zu tun.
Auch in den Dünen stehen viele Piloten vor einer fast unlösbaren Aufgabe. «Ich stehe vor der Düne, die ich laut Roadbook passieren soll und weiß, dass ich dort mit meinem Auto nicht hochkomme», erzählt Xavier Foj, der in einem seriennahen Mitsubishi Landcruiser an den Start geht. «Ich muss mir dann einen anderen und längeren Weg suchen. Ich habe nicht gegen eine harte Rallye, aber sie muss fair sein.»
Die Piloten werden auf den unruhigen Pisten ganz schön durchgeschüttelt und das oft mehrere Tage hintereinander. Auch die Profipiloten von Volkswagen Motorsport denken nach den Prüfungen oft an die Amateure. «Ich habe mich immer wieder gefragt, wie die Amateure das schaffen sollen», so Giniel de Villiers. Während die Piloten im Biwak warteten um auf die neunte Prüfung zu gehen, kamen noch Teilnehmer an, die gerade Prüfung Nummer acht hinter sich gebracht haben.
Doch auch diejenigen, die schon im Biwak angekommen waren, hatten es nicht einfach. Schließlich erwischten viele nur ein paar Stunden Schlaf bevor sie wieder losfahren mussten. Und die Mechaniker mussten versuchen in der kurzen Zeit, die Rennwagen wieder einigermaßen fit zu bekommen.
Nach der neunten Etappe erreichten 76 Autos von 104 gestarteten Fahrzeugen das Ziel in Copiapo – 39 davon vor Mitternacht. Erstaunlicherweise lagen in der Gesamtwertung vier Volkswagen vorne gefolgt von einem Kamaz Truck, der auch auf Position fünf in die neunte Prüfung starten durfte und damit vor Stéphane Peterhansel. Bisher (18:30 Uhr Ortzeit) sind immerhin 55 Autos im Ziel. Der Rest buddelt wahrscheinlich noch.
Dabei meinten schon viele Piloten in Buenos Aires, dass die letzten beiden Prüfungen der Dakar wohl die härtesten der Rallye werden. Es könnte also gut sein, dass die ASO nicht nur mit einem Südamerika-Rekordstarterfeld aufwarten kann, sondern vielleicht auch mit dem R ekord der wenigsten Teilnehmer im Ziel.