DTM-Restart: Spektakulär, chaotisch und kontrovers

Von Andreas Reiners
Mit dem Restart im Indy-Style wollte die DTM für mehr Spektakel sorgen. Die Premiere war unterhaltsam, sorgte aber auch für Diskussionen.

Der Restart im Indy-Style war auch am Montag noch ein Thema. Via Twitter diskutierten Mike Rockenfeller, Gary Paffett und Timo Glock über den neu eingeführten Restart in Zweierreihe nach einer Safety-Car-Phase.

Denn der Restart am Sonntag beim zweiten Saisonrennen war so, wie sich die Verantwortlichen das gewünscht haben. Eigentlich. Spektakulär sah er aus, Action gab es auch, ein durchgemischtes Feld nach der ersten Kurve, allerdings eben auch kontroverse Diskussionen über die Ausführung, die mehr oder weniger misslang.

Denn nach der Freigabe brach das Chaos aus, noch vor der Start/Ziellinie lag plötzlich Green vorne und löste eine Kettenreaktion aus. «Wenn jeder so fährt beim neuen Indy-Restart, muss ich meinen Stil auch umstellen», twitterte Rockenfeller. Paffett antwortete, dass der zum Zeitpunkt des Restarts führende Glock Schuld sei, «er kam sehr langsam weg, das hat zu dem Chaos geführt», so der Brite. Rockenfeller: «Es war mit Sicherheit spektakulär. Es schien, als sei Glock im falschen Gang gewesen.» Und Glock? Nahm es mit Humor, nachdem er durch den Restart die Führung verloren hatte und am Ende nur Achter geworden war. «Bestätige, Mike. Wir sind zu alt dafür.»

Was war passiert? Glock hatte noch am Sonntag die Ausführung harsch kritisiert. Das Feld fährt beim neuen Restart mit 70 km/h in einen Bereich, in dem die Freigabe erfolgt. Dafür werden die Ampeln auf Grün geschaltet, gleichzeitig gibt der Rennleiter via Funk auch verbal das «Go». Laut Glock habe Green aber zu früh das Tempo angezogen.

Der Brite wurde mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt, weil er minimal an Glock vorbeigezogen war, bevor die Ampel grün war. Was wiederum aber nicht daran lag, dass er beschleunigt hatte. Von dem Vorwurf wurde er von den Rennkommissaren freigesprochen. Glock räumte stattdessen ein, bei «Grün» zu aggressiv aufs Gas gegangen zu sein, er hatte kurz durchdrehende Räder, wodurch der zweite Gang nur unsauber reinging. Trotzdem: Green fuhr anschließend einen so großen Vorsprung heraus, dass er auf die Strafe pfeifen konnte.

So oder so: Glock hatte Redebedarf und sprach mit Rennleiter Sven Stoppe über den kontroversen Restart. «Ich habe ihm gesagt: „Du bist der Chef, du gibst die Regeln vor, nicht wir. Die Regeln sind klar. Und wenn du es nur bei einer Fünf-Sekunden-Strafe belässt, endet das in Zukunft im Chaos. Du musst ab jetzt eine klare Linie ziehen und ein klares Signal für den Lausitzring senden, dass das so nicht geht. Wenn du das nicht machst, spielen wir mit dir Katz und Maus“», spielte der BMW-Pilot auf das kommende Rennwochenende (19. bis 21. Mai) an.

Glock plädiert vielmehr dafür, «dass derjenige, der das Rennen anführt, noch einen kleinen Vorteil hat. Oder der Führende müsste das Tempo irgendwie vorgeben. Der Zweite sollte auf keinen Fall schon vor der Linie die Nase vorne haben», so Glock. Ähnlich sieht es auch Mattias Ekström. «Ich bin ein riesiger NASCAR-Fan, und da darf der Zweite nicht vor dem Führenden fahren, wenn die Startampel auf grün geht», sagte der Schwede.

Auch die Motorsportchefs sehen noch Übungsbedarf. Mercedes-Boss Ulrich Fritz: «Das üben wir noch ein bisschen. Man hat gesehen, dass da keine GT-Spezialisten am Werk sind. Vor allem die nicht, die in der ersten Startreihe waren. Aber es war eine geile Action und eine coole Geschichte für die Zukunft.»

«Beim Indy-Restart ist Disziplin erforderlich, und die hat bei vielen Fahrern gefehlt. Da sind einige Fahrer von hinten nach vorne geschossen – die sind nicht losgefahren, als das Rennen freigegeben wurde», sagte Audis Motorsportchef Dieter Gass.

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