DTM: So hätte die Tabelle ohne Qualipunkte ausgesehen

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

Drei Punkte für die Pole? Hört sich erst einmal übersichtlich an. Für René Rast waren seine Qualitäten 2017 im Qualifying Gold wert.

Vor der abgelaufenen Saison gab es eine besondere Neuerung: Punkte für das Qualifying. Die Pole Position waren drei Zähler wert, Startplatz zwei zwei Punkte und Rang drei noch einen Punkt. Die Leistung des Fahrers sollte damit noch mehr belohnt werden. Und: Da die Performance-Gewichte anfangs noch nach dem Qualifying berechnet wurden, sollte der Verzicht auf taktische Spielchen, um Zuladungen zu vermeiden, zusätzlich versüßt werden.

Die Frage vor der Saison lautete: Wie sehr können diese Punkte mitentscheiden? Wie wichtig ist es also, bei der Zeitenjagd hellwach zu sein? Bei einer Nachberechnung der Saison 2016 zeigte sich: Damals hätte sich mit Quali-Punkten kaum etwas verändert, Marco Wittmann wäre im BMW Meister geworden. Zu insgesamt nur drei zu vernachlässigenden Veränderungen hätten die Zusatzzähler geführt.

Anders lag der Fall in dieser Saison. Fakt war: Selbst bei einem schlechteren Startplatz war aufgrund der weiteren sportlichen Änderungen wie den weicheren und vor allem nicht vorgewärmten Reifen alles möglich. Aber: Die Punkte haben das Titelrennen maßgeblich beeinflusst.

Meister René Rast sammelte 17 Punkte allein im Qualifying und führt damit knapp vor Marco Wittmann (15 Punkte) und Jamie Green (11 Punkte). Mattias Ekström, der erst beim Finale von Platz eins in der Fahrerwertung verdrängt worden war, sammelte im Gegensatz dazu nur fünf Punkte im Qualifying.

Heißt: Berechnet man die Tabelle ohne die Quali-Punkte, hätte es 2017 entscheidende Verschiebungen gegeben. Denn Ekström hätte mit 171 Punkten seinen dritten Titel geholt. Vizemeister wäre Mike Rockenfeller geworden vor Rast und Jamie Green.

Ein Quali-Geheimnis neben dem reinen Speed: Den Reifen in das richtige Temperaturfenster bringen. «Das hat im Qualifying geholfen. Wir bei Rosberg hatten unsere eigene Strategie, wie wir die Reifen ins Temperaturfenster bringen. Das hat immer wieder funktioniert.»
Für Rast war sein Status als «Mr. Qualifying» also titelentscheidend.

Entscheidend für das Rennen ist der Startplatz aber nicht unbedingt. «Wer weit vorne ins Rennen geht, der entscheidet sich meist für eine defensivere Strategie, weil er weniger Risiko eingehen will. Wer weiter hinten steht, kann mit einer aggressiveren Strategie vielleicht mehr Plätze gutmachen. Das war bei uns in diesem Jahr immer mal wieder der Fall: Wir haben eine defensive Strategie gewählt und dadurch Plätze und Punkte im Rennen verloren», sagte Rast.

Zum Vergleich: Die Top Ten ohne und mit Quali-Punkten

1. Mattias Ekström: 171 Punkte/176 (2.)
2. Mike Rockenfeller: 166 Punkte/167 (4.)
3. René Rast: 162 Punkte/179 (1.)
4. Jamie Green: 162 Punkte/173 (3.)
5. Marco Wittmann: 145 Punkte/160 (5.)
6. Lucas Auer: 127 Punkte/136 (6.)
7. Maxime Martin 125 Punkte/132 (8.)
8. Timo Glock: 124 Punkte/ 133 (7.)
9. Robert Wickens 110 Punkte/119 (9.)
10. Gary Paffett 100 Punkte/102 (10.)

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