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Götz' Pluspunkt: Einsame Stunden auf dem Hochsitz

Von Andreas Reiners
Maximilian Götz

Maximilian Götz

Den DTM-Titel hat Maximilian Götz auch dank seiner mentalen Stärke geholt. Diese Stärke wiederum erlangte er unter anderem in vielen Stunden auf einem Hochsitz.

Mentale Stärke ist essenziell im Spitzensport, vor allem auch im Motorsport. Viele Fahrer arbeiten deshalb mit einem Mentaltrainer zusammen, um für alle Herausforderungen gerüstet zu sein. Also nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychischen.

Vieles ist Kopfsache, auch ein Titelkampf in der DTM. Das bewiesen die Titelkandidaten in diesem Jahr. Kelvin van der Linde zum Beispiel gingen beim Finale auf dem Norisring die Nerven durch, er schoss den Gesamtführenden Liam Lawson in der ersten Kurve der ersten Runde ab, schlitzte sich dann später in einem Zweikampf mit Maximilian Götz den Reifen auf.

Kühlen Kopf behielt in dem ganzen Chaos Götz, der zwar auch von seinen Mercedes-Markenkollegen tatkräftig unterstützt wurde, sich aber zuvor in die Situation gebracht hatte, abstauben zu können. Wenn zwei sich streiten…

«Ich habe immer gesagt: ‚Alles, was jetzt noch kommt, ist die Kirsche auf der Torte’. Ganz ehrlich: Ich wäre auch mit dem dritten Platz zufrieden gewesen», sagte Götz dtm.com.

Gelassenheit im Kopf – die kam nicht von ungefähr, wie er verriet. «Ich habe durch einen Freund, der Jäger ist, gelernt, mich in der Natur auf den Hochsitz zu setzen, ohne Waffe, ohne irgendwas, sondern einfach nur dasitzen, abschalten», so Götz.

Bedeutete: «Drei Stunden dasitzen, nichts mehr hören, einfach nur genießen, die Energie bündeln und aufzusaugen. Das habe ich im Winter und im Frühjahr sehr viel gemacht und die mentale Stärke war in diesem Jahr für mich ein wichtiger Vorteil. Das hat sich am Ende ausgezahlt. Ja, auch eine gewisse Gelassenheit», so Götz weiter.

Hinzu kommt der körperliche Aspekt, immerhin ist Götz (35) ein Stück älter als van der Linde (25) und Lawson (19).

«Da habe ich über die Jahre viel dazugelernt, habe gemerkt, dass es leichter ist, wenn man eine gewisse Grundfitness hat. Das ist das A und O! Ich fahre gerne Rennrad, Mountainbike, dazu auch Crossfit-Training, wo ich mir die Energie hole. Daneben auch Laufen, wobei ich da eher der Wanderer-Typ bin, lange Spaziergänge, zwei, drei Stunden quer durch die Pampa, übers Feld», so Götz.

Auch die mentale Stärke gehöre dazu, «und ich glaube, dass das in diesem Jahr mein Pluspunkt war, wo ich vielleicht etwas cleverer und stärker war wie die anderen beiden, die doch hier und da einen Fehler gemacht haben. Dieser Mix, körperlich und psychisch, ist sehr interessant. Wir als Motorsportler müssen viele Bereiche abdecken», so Götz.


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