So will die DTM den Boxenstopp-Zoff beenden
Ferrari hatte 2021 Vorteile bei den Stopps
In der heißen Phase der vergangenen Saison sorgten die Pflicht-Boxenstopps für heiße Diskussionen. Denn baubedingt gab es Unterschiede zwischen Mercedes und Ferrari sowie Audi und auch BMW. Mercedes und Ferrari konnten bei den Stopps andere Choreografien einsetzen, wodurch die Teams teilweise bis zu zwei Sekunden schneller waren.
Im Titelkampf war das durchaus ein Vorteil. Änderungen wurden trotz einer intensiven Analyse durch die ITR allerdings keine vorgenommen. «Wir haben diesbezüglich letztes Jahr den einen oder anderen Kritikpunkt einstecken müssen, aber wir sind unserer Linie treu geblieben», sagte DTM-Manager Frederic Elsner. Er gibt aber auch zu: «Wir hätten an der einen oder anderen Stelle noch besser am Reglement arbeiten können.»
Für 2022 hat die DTM nun Maßnahmen getroffen, indem sie den Ablauf der Choreografien bei den Stopps vorgibt. Heißt konkret: Bei jedem Radwechsel, der den Wechsel eines Hinterrades beinhaltet, muss der Wechsel des Hinterrades vor dem Wechsel des Vorderrades abgeschlossen sein.
«Wir haben die Choreografie vorgegeben, man arbeitet sich von hinten nach vorne. Warum? Hier geht es auch um einen Sicherheitsaspekt, denn der Fahrer sieht jetzt: Ist der Mann vorne fertig oder nicht?», so Elsner, der auf den Boxenunfall von Mike Rockenfeller in Hockenheim anspielt.
Der Abt-Pilot war damals losgefahren, obwohl noch ein Mechaniker am Hinterrad arbeitete. Er hatte sich dabei an der Hand verletzt und musste operiert werden. Hinzu kommt: 2022 sind nicht mehr sechs, sondern nur noch vier Personen in den Stopp involviert.
Rund um die Stopps gibt es weitere Änderungen: Der Boxenstopp darf laut Reglement «nicht vor Ablauf der zehnten (10) Minute des Rennens und nicht nach Ablauf der vierzig (40) Minute des Rennens stattfinden». Außerdem dürfen im Gegensatz zu früher Pflicht-Stopps während einer Safety-Car-Phase absolviert werden. Die Hoffnung dahinter: mehr Strategie und mehr Varianten.