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DTM und Wings for Life: Der tragische Hintergrund

Von Andreas Reiners
Hinten (v.l.n.r.): Heinz Kinigadner, Gründer Wings for Life; Anita Gerhardter, CEO Wings for Life Vorne (v.l.n.r.): Samuel Koch, Botschafter Wings for Life; Gerhard Berger; Wolfgang Illek, Fundraising-Leiter Wings for Life

Hinten (v.l.n.r.): Heinz Kinigadner, Gründer Wings for Life; Anita Gerhardter, CEO Wings for Life Vorne (v.l.n.r.): Samuel Koch, Botschafter Wings for Life; Gerhard Berger; Wolfgang Illek, Fundraising-Leiter Wings for Life

Die DTM engagiert sich 2022 für eine Heilung von Querschnittslähmung und ist Partner der Stiftung «Wings for Life». Dazu gibt es eine tragische und berührende Hintergrundgeschichte.

Gerhard Berger hatte einen dicken Scheck in der Tasche. Er räumte vor einigen Wochen in der Samstagabend-Show «Klein gegen Groß – Das unglaubliche Duell» ab. Die 30.000 Euro spendete er an die Stiftung «Wings for Life». Das Geld überreichte er im Rahmen der Testfahrten in Hockenheim an Anita Gerhardter, CEO «Wings for Life».

Doch das ist nicht alles, denn die internationale Forschungsstiftung wird Charity-Partner der Traditionsrennserie. Die Kooperation soll dabei helfen, mehr Aufmerksamkeit zu generieren und Spenden für die Rückenmarksforschung zu sammeln.

Zahlreiche Aktionen

Die DTM wird während der anstehenden Saison 2022 eine Reihe von Aktionen zugunsten der Stiftung durchführen. Unter anderem wird jedes Rennwochenende ein Helm für den guten Zweck versteigert oder verlost. Star-Fahrer wie Marco Wittmann, Lucas Auer oder Kelvin van der Linde haben ohne zu zögern zugesagt, dafür einen im Rennen getragenen Helm zur Verfügung zu stellen. Mit den Spendengeldern kann Wings for Life neue, vielversprechende Forschungsprojekte fördern.

Man muss wissen: Diese Partnerschaft ist eine logische, denn es gibt eine tragische Hintergrundgeschichte dazu.

Der zweimalige Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner ist einer der Initiatoren der Stiftung, weil 1984 erst sein Bruder Hans beim Motocross verunglückte, eine schwere Rückenmarksverletzung erlitt und seither im Rollstuhl sitzt, 2003 dann auch sein Sohn Hannes mit 20 Jahren bei einem Motocross-Charity-Rennen in Ohlsdorf bei Gmunden schwer verunglückte und ebenfalls eine Querschnittslähmung erlitt.

«Da hat sich die Welt aufgehört zu drehen. Ich kannte es von meinem Bruder, doch dann passiert es dem eigenen Sohn – das war unbeschreiblich. Das war der Moment, wo ich gesagt habe: Das darf so nicht bleiben», sagte Kinigadner. Gemeinsam mit Dietrich Mateschitz schaute er, wo seinem Sohn geholfen werden könnte.

Die Lage war verzwickt, denn es gab damals erste Forschungserfolge, die lagen aber in diversen Schubladen, weil das Geld für weitere Forschungsarbeit fehlte. «Und das war dann der Startschuss für Wings for Life», so Kinigadner.

Auch für Berger ist ein persönlicher Bezug da, er kennt Kinigadner und dessen Bruder und Sohn schon sehr lange. 1984 schrammte Berger nach einem Verkehrsunfall selbst knapp an einer Querschnittslähmung vorbei. Er hatte damals Glück bei der Bergung, als zwei Hubschrauber-Notärzte aus Deutschland den Unfall beobachteten, sie waren auf der Rückreise aus dem Urlaub. Purer Zufall also.

Ein glücklicher Zufall

Berger erzählte vor ein paar Jahren im Podcast Beyond the Grid: «Sie haben sofort verstanden, dass ich eine Rückenverletzung habe und sie mich nicht bewegen dürfen, da das sonst die Nerven beschädigt. Sie sagten zu den Sanitätern: ‚Wenn ihr ihn so aus dem Bach abtransportiert, dann wird er sterben.‘ Die Sanitäter mussten also ein Luftbett und ähnliche Sachen holen», so Berger: «Dadurch blieb mir eine Querschnittslähmung erspart.»

Noch ein Zufall: Im Krankenhaus lag er im Zimmer neben Kinigadners Bruder. «Er hatte nicht so viel Glück und war querschnittsgelähmt. Deshalb beschäftigt mich das Thema seit Jahren und ich schaue, dass ich mithelfen kann.»

Davon abgesehen sei man im Motorsport immer wieder konfrontiert mit diesem Thema, so Berger: «Man wünscht sich so sehr, dass dieses Thema zumindest mal eine Erleichterung bringen kann. Ich habe den Glauben, dass in den nächsten Jahren ein Schritt nach vorne passieren wird. Wenn man mithelfen kann, ist das eine große Hilfe. Und wir als DTM wollen einen kleinen Beitrag leisten.»

Und er selbst auch, weshalb er am 8. Mai beim World Run mitmachen wird, für die gute Sache. «Dann werde ich jetzt mit dem Training anfangen», kündigte er an.


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