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Mücke in der DTM: Mit Steer-by-Wire auf das Podium?

Von Otto Zuber
Maximilian Buhk

Maximilian Buhk

Das erfolgreiche Entwicklungs-Trio der Schaeffler Paravan Technologie, Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport und Mercedes-AMG Fahrer Maximilian Buhk setzen in der DTM Saison 2022 ihre Zusammenarbeit fort.

Gemeinsam entwickeln sie die Steer-by-Wire Technologie Space Drive von Schaeffler Paravan weiter und führen die Technologie auch mit den Erkenntnissen und Daten aus den kommenden 16 DTM-Läufen in die Großserie und damit auch in die nächste Fahrzeuggeneration der OEMs.

Am kommenden Wochenende ist Saisonstart auf dem Autodromo Internacional do Algarve in Portimao/ Portugal. Der Mercedes-AMG GT3 #18 ist mit der digitalen Lenktechnologie Space Drive ausgerüstet und kommt damit ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe aus. Das ist noch Zukunftsmusik in der Automobilindustrie, aber in den kommenden Fahrzeuggenerationen wird auf die Lenksäule verzichtet werden können.

«So wird das Automobil der Zukunft aussehen», ist sich Roland Arnold, CEO der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG sicher. «Wir schreiben hier Automobilgeschichte, denn autonom fahrende Fahrzeuge, die durch künstliche Intelligenz, Sensoren bzw. ADAS-Systeme gesteuert werden, müssen Lenkdaten digital an die Räder weitergeben und zurückgeben. Wir erproben diese Technologie bereits seit 2019, unter den harten Bedingungen auf der Rennstrecke und seit vergangener Saison im Rahmen der DTM. Das Testfeld Motorsport ist ein bewährter Entwicklungsbeschleuniger.»

Dabei setzen die Schaeffler Paravan Experten auf das bewährte Team aus 2021. «Wir freuen uns auf die Saison, auch wenn es dieses Jahr noch einmal deutlich härter wird», sagt Teamchef Peter Mücke. «Wir arbeiten quasi an der Zukunft des Automobils und diese Entwicklung mittragen zu können, das macht das Team stolz.»

Das Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport verantwortet den Einsatz des Mercedes-AMG GT3 #18 und sorgt für eine optimale Performance des Rennboliden. «Unsere Hauptaufgabe ist es Daten zu erheben, die dann von den Entwicklungsingenieuren entsprechend aufbereitet und später in das System zurückgespielt werden. Und da sind wir jetzt schon auf einem sehr hohen Level, aber das ist noch lange nicht das Ende. Die Möglichkeiten sind so riesengroß für die Automobilindustrie, da glaube ich wird noch sehr viel kommen.»

Hinter der Space Drive Lenkeinheit sitzt auch in diesem Jahr der 29-jährige norddeutsche Maximilian Buhk, erfahrener GT3-Spezialist und wichtiger Inputgeber. Auch er hat in dieser Saison sehr viel vor: «Dass wir uns im Vergleich zum Vorjahr steigern, dass wir auf dem aufbauen, was wir im letzten Jahr gelernt haben, und natürlich am liebsten, dass wir da anfangen, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben, nämlich mit einem Podiumsplatz», sagt Maximilian Buhk. «Ich spüre als Fahrer, dass sich viel an der Technologie geändert hat. Natürlich gibt es auch Dinge, die mal nicht so gut funktionieren. Das gehört zur Entwicklung. Aber es geht immer in die richtige Richtung und wir entwickeln die Technologie stetig weiter.»

Wenn Maximilian Buhk am Samstag auf dem 4,653 Kilometer langen Kurs an der Algarve von über 250 km/h auf deutlich unter 100 km/h in der Lagos-Kurve abbremst, einlenkt, und beim Herausbeschleunigen in die nächste Kurve kurz vom Gas geht, um ein Ausbrechen des Hecks zu verhindern, hat er zahlreiche «Spione» an Bord. Hochempfindliche Messgeräte registrieren unter anderem Lenkwinkel, Quer- und Längsbeschleunigung, Gaspedalposition, Geschwindigkeit sowie die Bremskraft des Fahrers. Über 200 Parameter werden ständig erfasst und in den Datenpool von Schaeffler Paravan transferiert.

«Wir sind die Ersten, die ein Lenkgefühl in elektronische Signale umwandeln, um dieses dann als Feedback über die Lenkeinheit an den Fahrer zurückzugeben. Das ist technisch sehr anspruchsvoll und eine spannende Herausforderung für die Ingenieure. Ende des letztens Jahres sind wir mit dem erhobenen Datenmaterial auf den Lenkungsprüfstand gegangen und haben damit unsere Fahrzeugmodelle erweitert, diese sind unerlässlich um die Weiterentwicklung voranzubringen», sagt Hubert Hügle, CTO der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co.KG. «Wir reden jetzt von Verbesserungen im Detailbereich und jetzt gilt es, die Tests, Ideen und Ergebnisse, die wir auf dem Prüfstand erarbeiten mit den tatsächlich gemessenen Fahrzeugdaten zu synchronisieren, um das ganze komplexe System weiterzuentwickeln. Das ist das Ziel des diesjährigen DTM Jahres.»

Seit 2019 wird Space Drive erfolgreich im Motorsport erprobt und mit den erhobenen Daten auf der Rennstrecke fortlaufend weiterentwickelt. In der DTM ist die Space Drive Technologie seit der Saison 2021 Bestandteil des Reglements und darüber hinaus weiteren Rennserien sowie im Offorad-Bereich im Rallye-Sport im Einsatz.

Erfolgreiche Rennfahrer wie Bernd Schneider, Markus Winkelhock sowie der amtierende DTM-Meister von 2021 Maximilian Götz - bei zahlreichen GTC-Race Einsätzen - oder Rallyefahrer Armin Schwarz haben mit dem Schaeffler Paravan Entwicklungsteam die Steer-by Wire-Technologie Space Drive auf ein neues Niveau gehoben.


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