Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Crash unter Brüdern: Albtraum für DTM-Pilot Vanthoor

Von Andreas Reiners
Laurens Vanthoor

Laurens Vanthoor

Laurens Vanthoor ist beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring böse gecrasht. Es war ein Unfall mit seinem Bruder Dries: DTM-Pilot Laurens reagierte emotional.

Laurens Vanthoor war auch am Tag danach noch bestürzt – und emotional. Denn der DTM-Pilot kollidierte am Samstag im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring ausgerechnet mit seinem Bruder Dries, mit heftigen Folgen. Und auch mit Glück im Unglück.

Nach einer Berührung mit dem Audi seines Bruders auf dem Weg zur Hohenrain-Schikane verlor Laurens Vanthoor die Kontrolle über seinen Porsche und rauschte in die Leitplanken, dabei wurde der Bolide zerstört. Mit dem Schrecken davon kamen die Sportwarte, die hinter der Leitplanke standen.

Bruder Dries konnte weiterfahren. Laurens Vanthoor wurde zum Check ins Medical Center gebracht, körperlich geht es ihm aber gut.
Mental dafür weniger, denn der Belgier, der in der DTM für SSR Performance ebenfalls einen Porsche fährt, hat an dem Crash zu knabbern, wie er am Sonntag noch einmal via Twitter verdeutlichte.

«Ich werde es wohl nie in Worte fassen können. Was gestern passiert ist, war ein Albtraum», schrieb er. «Ich weiß, dass ich schlauer bin, ich weiß, dass man bei einem 24-Stunden-Rennen nicht so ein Risiko eingeht. Es ist schmerzhaft, so offen in der Öffentlichkeit zu sein, aber der Grund dafür ist, dass ich gegen meinen Bruder gefahren bin.»

Seine Gefühle hätten die Oberhand gewonnen und sein Gehirn hätte aufgehört zu arbeiten, so Vanthoor: «Seit unserer Kindheit konkurrieren wir miteinander, lassen nie locker und brechen uns lieber ein Bein, als gegen den anderen zu verlieren. Leider hat dieses Konkurrenzdenken gestern die Oberhand gewonnen.»

Er bedaure es sehr, es sei unprofessionell gewesen, gab er zu. Er hege keinen Groll gegen seinen Bruder, so Vanthoor, «im Gegenteil, ich bin ein stolzer Bruder. In Zukunft werden wir uns gegenseitig den Rücken freihalten. Es war ein schwarzer Tag in meiner Karriere. Ich werde es noch lange bedauern, aber so ist das Leben».

Ähnlich emotional ist übrigens auch Dries Vanthoor. «So etwas wollten wir nie haben. Es ist super-scheiße, dass er jetzt raus ist. Keiner von uns hat etwas falsch gemacht oder war zu aggressiv. Natürlich ist es scheiße, wenn es der eigene Bruder ist. Wenn so etwas passiert, ist das das beschissenste Gefühl, das man haben kann.»

Aber: Dries Vanthoor hatte am Sonntag doch noch Grund zum Jubeln, denn er gewann im Phoenix-Audi mit Kelvin van der Linde, Frederic Vervisch und Robin Frijns den Langstreckenklassiker.


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