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Tücken des Jobs: Wenn Zampano Flohr sauer wurde

Von Uwe Mahla
Flohr (3. V.l.) inmitten «seiner Buben» Danner, de Angelis, Berger, Fabi, Boutsen; Mahla moderiert

Flohr (3. V.l.) inmitten «seiner Buben» Danner, de Angelis, Berger, Fabi, Boutsen; Mahla moderiert

Man kann es nicht immer allen recht machen. Diese Erfahrung musste unser Kolumnist Uwe Mahla als Pressesprecher ein ums andere Mal machen.

An dieser Stelle habe ich vor einiger Zeit mal davon erzählt, dass Wolfgang-Peter Flohr, seinerzeit u. a. der Motorsport-Chef bei BMW, nicht zu meinen größten Fans gehörte.

Das hatte mehrere Gründe. Einer davon war, dass ich als Mitglied der BMW-Presseabteilung ihm nur bedingt weisungsgebunden unterstand. Dementsprechend kam es schon mal zu Kollisionen zwischen dem, was er wollte und dem was ich musste. Ich möchte das hier nicht weiter ausführen (in meiner Kolumne vom 12. Juli 2021 steht´s genauer).

Insbesondere gab es zwei Begebenheiten, mit denen ich mich bei ihm nicht gerade beliebter machte. Das eine war ein eigentlich unverfängliches, formloses Papier, das ich 1985 auf ausdrückliche Bitte des damaligen Entwicklungsvorstands Dr. Hans Hagen aufgesetzt hatte.

Er war neu im Amt, kam von MAN und hatte auch die Vorstandsverantwortung für den BMW-Motorsport. Anlässlich der Vorstellung des BMW 325ix kamen wir ins Gespräch und ich erwähnte, ich sei bis vor kurzem für die Motorsportpresse verantwortlich gewesen.

«Ach, interessant», meinte Dr. Hagen, «erzählen Sie doch mal ein bisschen». Das tat ich pflichteifrig (und, ich schwöre es, ohne Tendenz), worauf Hagen sagte: «Schreiben Sie mir das doch bitte mal auf.»

Das tat ich, und nichts passierte, bis uns mehrere Wochen später Flohr in aufgebrachtem Ton in sein Büro beorderte.

Uns, das war außer mir Pressechef Richard Gaul, der ebenso ahnungslos war wie ich. Als wir vor Flohrs Schreibtisch Platz genommen hatten, zog dieser seelenruhig ein Blatt Papier aus der Jackentasche. Da wusste ich, was die Stunde geschlagen hatte. Und dann kam ein Riesen-Donnerwetter, was uns eigentlich einfiele, hinter seinem Rücken mit dem Vorstand zu kungeln oder so ähnlich. Etwas bedrippelt verließen wir den Ort des Geschehens und waren uns (Gaul schon gar) keiner Schuld bewusst. Ich hatte schlicht, was mir so nicht klar war, den Dienstweg außer Acht gelassen. Was blieb, war Flohrs Groll gegen mich.

Und dann passierte auch noch dies: Einige Zeit später hatten wir die Weltpresse in Mugello zu Gast zur Präsentation des ersten BMW M3. Hauptredner: Wolfgang-Peter Flohr. Termin der Pressekonferenz 18 Uhr.

Es wurde 17 Uhr, kein Flohr. Es wurde 18 Uhr, kein Flohr. Es wurde 18:30, es wurde 19:00.

Für 20:30 war Dinner vorgesehen und die Journaille wurde verständlicherweise mürrisch. Da entschied der Pressechef: «Mahla, Sie haben die Präsentation geschrieben – Sie halten die Rede jetzt!»

Das tat ich prompt, und kurz bevor ich nach zehn Manuskriptseiten zum Ende kommen wollte, öffnete sich die Saaltür. Dort stand – Wolfgang-Peter Flohr.


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