Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Peinlich-Patzer bei Grasser: Feuer unter dem Dach

Von Andreas Reiners
Mirko Bortolotti

Mirko Bortolotti

Grasser überzeugt in dieser Saison mit starken Leistungen, überrascht aber auch mit leichtfertigen Fehlern. Der Teamchef macht Druck, denn Mirko Bortolotti ist Halbzeit-Meister und fährt um den Titel mit.

Der Fehler ist auch mit etwas Abstand immer noch unglaublich. Mirko Bortolotti war nach dem Qualifying zum ersten Rennen auf dem Norisring nicht zum Wiegen erschienen – und wurde disqualifiziert.

Keine Frage: Das darf einem Fahrer/Team, das um den Titel kämpft, nicht passieren. «Es gibt im Team Positionen, die so etwas verfolgen. Für einen Fahrer ist es klar, dass er nach dem Qualifying zum Wiegen geht. Es gibt aber auch Personen, die ihn daran erinnern sollen. Das ist nicht passiert, da wurde ein Fehler gemacht», sagte Grasser-Teamchef Gottfried Grasser SPEEDWEEK.com.

«Das ist sehr ärgerlich, denn diese Fehler bringen dich um die Meisterschaft», schob er nach.

Nun hatte sich Bortolotti in dem Chaosrennen mit 16 Ausfällen zwischenzeitlich sogar bis auf Platz sechs nach vorne geschoben, schied nach einem auch von ihm wilden Auftritt mit seinem beschädigten Lamborghini Huracan GT3 aus.

Grasser nahm Bortolotti nach dem Chaosrennen in Schutz. «Er war sicher sehr aggressiv. Leider hat er danebengehauen. Aber es gibt Fahrer, die probieren 15 Mal etwas und es klappt drei Mal, bei Mirko klappt es bei 15 Mal 14 Mal. Und ganz ohne Aggressivität geht es auch nicht.»

Sonntag dann blieb Bortolotti konzentriert, fuhr den zweiten Platz nach Hause und ist mit 89 Punkten nun Halbzeit-Meister.

Grasser weiß: «Meister wird derjenige mit den wenigsten Fehlern, und zwei haben wir schon gemacht. Deshalb ist Feuer unter dem Dach, dass keiner mehr passiert», sagte er.

In Imola zum Beispiel waren an Bortolottis Auto im Training die falschen Reifen montiert. Er wurde für das erste Rennen um zehn Startplätze nach hinten versetzt.

«Die Reifen haben jetzt einen eigenen Platz, wo sie weggesperrt werden. Der Reifenmann müsste schon Gewalt anwenden, um an die Reifen zu kommen», sagte Grasser. Damit vermeidbare Fehler nicht mehr passieren.


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