David Schumacher: Darum nervt Papa Ralf kaum noch
David Schumacher und Vater Ralf
Rennfahrer-Väter können anstrengend sein. Deshalb verwunderte es nicht, dass David Schumacher vor dem Start in die neue DTM-Saison erklärte, Papa Ralf «nerve» manchmal. Mit einem Augenzwinkern versehen natürlich. Schließlich weiß Schumacher senior, wovon er spricht. Die Karriere seines Sohnes begleitete der frühere Formel-1-Fahrer schon immer intensiv.
Doch in dieser Saison ist das ein wenig anders. «Er hat mich sehr wenig 'genervt', weil ich erst meine Erfahrungen sammeln muss und er das versteht», sagte David Schumacher SPEEDWEEK.com: «Er lässt mich erst einmal machen. Klar sagt er hier und da mal etwas und versucht, mir zu helfen. Aber unter dem Strich hält er sich in diesem Jahr sehr raus.»
Ratschläge gibt es natürlich trotzdem. Dabei geht es vor allem um den Fahrstil, «wie ich das Auto zu behandeln habe, weil es vergleichsweise schwer ist. Ich musste vom Fahrstil zurückkommen im Vergleich zu dem, was ich aus dem Formelauto gewohnt war. Da geht man etwas gefühlvoller an die Sache heran, in der DTM habe ich noch meine Probleme», sagte Schumacher. Auch beim Auto-Setup kennt sich Ralf Schumacher aus und hilft seinem Sohn. «Wenn ich ihm meine Probleme erkläre, hat er meist schon Lösungsvorschläge parat.»
Für David Schumacher ist die Präsenz des Vaters «wichtig, ich bin damit groß geworden, dass er an meiner Seite ist.» Sollte ein DTM-Rennwochenende mit Ralf Schumachers Tätigkeit als Sky-Experte für die Formel 1 kollidieren, «ist er dank der heutigen technischen Möglichkeiten immer dabei», so David.
Wie zufrieden ist Schumacher mit seinen ersten vier Rennwochenenden? Seine beste Platzierung ist ein 14. Rang auf dem Lausitzring, hinzu kommen aber auch vier Ausfälle, davon alleine drei in den letzten vier Rennen, auf dem Norisring in beiden Rennen nach nur wenigen Runden.
Die letzten beiden Rennwochenenden seien daher für die Katz gewesen, sagte er: «Vor allem am Norisring habe ich in den Rennen keine Erfahrungen sammeln können, dadurch dass ich in beiden Rennen zusammengenommen nur insgesamt vier Runden absolviert hatte.» Es werde aber progressiv besser, so Schumacher: «Die Schritte sind noch klein und sie müssen größer werden, aber unter dem Strich bin ich zufrieden. Der Sprung in das neue Auto ist doch ziemlich groß, und das braucht seine Zeit.»
Vom Potenzial her ist aber mehr drin, ist er sich sicher. «Wenn ich eine gute Runde treffe und alles zusammenbekomme, könnte ich im Bereich von Maxi Götz und Lucas Auer herumfahren. Die Top Ten müssten funktionieren.»
Das Problem: Die Erfahrung fehle, so Schumacher, «und die Konstanz, dass ich Runde für Runde immer alles gleich hinbekomme, da habe ich noch meine Probleme mit dem ABS. Das ist das größte Problem: Konstant am selben Punkt zu bremsen und es hinzubekommen, dass das ABS immer gleich arbeitet. Ich habe immer kleine Unterschiede, und das bringt mein Konzept durcheinander, wodurch ich mal zu schnell ankomme oder viel zu früh stehe.»