Lucas Auer wird Free Agent: «Bin für alles offen»
Lucas Auer
Nürburgring, Spa-Francorchamps, Spielberg und Hockenheim – so sieht der Fahrplan in der zweiten Saisonhälfte der DTM ab 27. August aus. Lucas Auer (Winward-Mercedes) kommt als Fünfter mit 29 Punkten Rückstand auf den Wiener Mirko Bortolotti (Grasser-Lamborghini) in die Eifel.
Ob diese Saison durch die Klasse des Feldes die schwierigste bisher für ihn sei, beantwortet der 27-jährige Kufsteiner so: «Das ist sicher eine der schwierigsten. In der "alten" DTM waren schon einige sehr starke Routiniers dabei, vor allem in den Jahren 2015 bis 2018, als noch drei Hersteller dabei waren. Aber ein Vorteil ist für mich, dass ich heute selbst mehr Erfahrung habe.»
Zu seinen neuen Teamkollegen hat Auer ein «lockeres Verhältnis. Max (Vorjahresmeister Götz, Anm.) kenne ich schon ewig lang, David (Schumacher) ist zwar Rookie, aber auch ein cooler Typ. Er hat sich gut eingelebt, war auf dem Lausitzring schon stark. Es geht bei ihm nach oben», urteilt Auer über den Wahl-Salzburger.
Gemischte Erwartungen hat der Tiroler bezüglich der kommenden Strecken: «Spielberg wird für uns wohl am schwierigsten werden, das war bisher keine Mercedes-Strecke. Ich gewann zwar einmal in der Formel 3, aber nie in der DTM. Auf dem Nürburgring konnte ich in der alten DTM schon gewinnen, den Kurs mag ich sehr.»
Und Spa ist ohnedies ein Fahrerkurs, Hockenheim mehr oder weniger das zweite Wohnzimmer aller DTM-Fahrer.
Zur Zukunft sagt Lucas: «Mein Vertrag mit Mercedes-AMG läuft heuer aus. Theoretisch bin ich also Free Agent, aber ich fühle mich sehr wohl hier. Trotzdem bin ich für alles offen. Mein Herz gehört der DTM, ich fühle mich in diesem Umfeld sehr wohl. Aber ich halte die Augen offen. Es gibt viele interessante Serien. Die Langstrecke mit den neuen LMDh-Prototypen wird immer besser. Winward ist ja ein deutsch-amerikanisches Team, für das ich heuer schon in Daytona fuhr. Rennen in Amerika sind auch eine gute Option, ich mag die Szene dort sehr. Ich bin offen für alles. Ich habe keinen Manager, kann also selbst entscheiden. Nur die Formel 1, die ist wohl außer Reichweite.»
Und wie ist nun das Verhältnis zu Serienchef und Onkel Gerhard Berger? Da beginnt Auer wieder verschmitzt zu lächeln: «Ein Zeugnis vom Onkel? Ja, früher gab es eine Art Zeugnisverteilung, mittlerweile ist es aber ein Gespräch auf Augenhöhe. Aus der Schulzeit bin ich wohl heraußen.»