Berger-Rückzug aus der DTM? «Brauche Unterstützung»
Gerhard Berger
Baut Gerhard Berger seinen Nachfolger auf? Martin Tomczyk ist vor dem fünften Rennwochenende der DTM zum DTM-Manager befördert worden, er löst damit Frederic Elsner ab. Einige Beobachter stellen sich die Frage: Leitet Serienchef Berger seinen Rückzug ein?
Davon ist der Österreicher offenbar weit entfernt. Berger hatte 2017 als DTM-Chef angefangen und nach dem Ausstieg von Audi und BMW nach der Saison 2020 mit seiner Firma die ITR übernommen, er trägt nun also auch das unternehmerische Risiko.
Zu Beginn der Saison hatte es Gerüchte gegeben, Berger könnte verkaufen, weil die Plattform mit dem neuen GT3-Reglement bereits in der zweiten Saison ein Rekordstarterfeld aufweist und stabil dasteht. Doch diese Gerüchte hatte Berger damals zurückgewiesen.
Tomczyk wiederum hatte Ende vergangenen Jahres seine aktive Karriere beendet und war als Manager der DTM Trophy an den ITR-Schreibtisch gewechselt.
«Martin Tomczyk hat wahnsinnig viel Erfahrung aus der Rennfahrerkarriere, hat aber auch Unternehmerinstinkt. Wir haben ihn ja an Bord geholt, um uns fachlich aufzuwerten und mehr Kompetenz ins Haus zu bekommen», erklärte Berger bei ran.
«Wir haben unter schwierigen Bedingungen begonnen und sind von der Mannschaft her immer leicht unterbesetzt, jeder hat so viel Themen auf dem Tisch, dass er nicht den nötigen Tiefgang anlegen kann. Jetzt haben wir es mehr aufgesplittet», so Berger weiter.
Soll heißen: Kein Rückzug. «Im Gegenteil, wir stocken auf. Ich brauche Unterstützung, ich brauche ein zweites Gesicht in der DTM, der nach außen wirkt. Ich kann es nicht alles selbst machen, ich habe noch andere Firmen, andere Beschäftigungen und Familie, ich kann nicht Tag und Nacht unterwegs sein. Die Plattform wächst, und wir wollen noch mehr wachsen, und dazu muss man die Mannschaft aufbauen und Verantwortung abgeben.»