Adäquate Akustik? DTM Electric kommt mit Soundkulisse

Von Andreas Reiners
Die DTM Electric dreht Demorunden

Die DTM Electric dreht Demorunden

Die DTM Electric wird in Spielberg wieder Demorunden drehen. Diesmal bringen die Macher sogar eine spezielle Sound-Software mit, mit der es auch etwas auf die Ohren geben soll.

Viele Motorsport-Puristen winken ab, wenn sie das Wort Elektro nur hören. Denn der fehlende Sound ist das, was den E-Rennserien die meiste Kritik einbringt. Die DTM Electric will in der Hinsicht neue Wege gehen.

«Kraftvolle Bässe, ein tiefes Wummern und dennoch ein bisschen futuristisch: So klingt die neue DTM Electric», heißt es in einer Mitteilung von Zulieferer Schaeffler, der Entwicklungspartner bei dem ambitionierten Projekt.

2024 soll die Elektro-Rennserie auf der DTM-Plattform ausgetragen werden. Die Eckdaten der DTM Electric: über 1000 PS und bis zu 320 km/h Topspeed. Und es soll auch etwas auf die Ohren geben, erstmals am Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg, wo Sophia Flörsch, letztjährige DTM-Pilotin und Schaeffler-Markenbotschafterin, das DTM Electric Demo Car am Samstag und Sonntag jeweils zwischen 12.20 und 12.40 Uhr über die 4,318 Kilometer lange Rennstrecke pilotieren wird.

«Wir entwickeln den Auto-Sound der Zukunft», sagt Dr. Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs E-Mobilität von Schaeffler. «Beim DTM Electric Sound-Run kann man jetzt schon hören, dass auch elektrischer Motorsport Emotionen pur erzeugt.»

Das Schaeffler-Demofahrzeug der DTM Electric wurde für die Sound-Demonstration mit innovativer Technik ausgestattet. Dazu gehört eine Klangsynthese-Software, die in Echtzeit Fahrzeugdaten und einem speziell für die Rennserie entwickelten Soundprofil kombiniert. Den Sound selbst haben die Fachleute des Unternehmens dem tatsächlichen Klang eines E-Motors nachempfunden.

Im Fahrzeug verbaute Hardware sorgt dafür, dass die gesamte Karosserie zum Schwingen gebracht wird. So wird der neue unverkennbare Klang für die Zuschauer hörbar. Schaeffler greift für die Sound-Entwicklung der DTM Electric auf seine mehr als 20-jährige Erfahrung in der Entwicklung technischer Akustik zurück. Künftig soll diese Expertise auch in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen. Ob sich die Rennwagen der DTM Electric final so anhören, wird noch evaluiert.

«Die DTM Electric soll weder einen typischen Verbrenner nachahmen noch wie Science-Fiction klingen», sagt Schröder. «Vielmehr haben wir den Klang ganz nah an der Physik eines E-Motors entwickelt, nur eben cooler.»

Damit sich die DTM Electric authentisch und gleichzeitig modern anhört, wurde zunächst der Klang des elektrischen Antriebs genau analysiert. In einer eigens entwickelten Klangsynthese-Software entstand auf dieser Basis ein neues Soundprofil speziell für die Rennserie. Während der Fahrt werden in Echtzeit Fahrzeugdaten, wie Drehzahl, Motorlast und Bremsdruck in die Software eingespeist. Sie passt nun Tonhöhe und Schallpegel des hinterlegten Profils exakt an die jeweilige Fahrsituation an. Beim Gas geben und Bremsen in verschiedenen Geschwindigkeiten entsteht so ein dynamischer und authentischer Klang. Über einen Verstärker wird dieser anschließend an spezielle Spulen im Fahrzeug weitergegeben, welche die Karosserie anregen und zum Schwingen bringen. So wird der Sound für die Fans an der Rennstrecke hörbar – ganz ohne klassische Lautsprecher.

«Was zunächst im Labor gelungen ist und am Red Bull Ring auf die Strecke gebracht werden soll, ist absolut atemberaubend», sagt Michael Resl, Director Competition & Technology der DTM-Organisation ITR. «Schaeffler ist es gelungen, ein Soundsystem zu entwickeln, das dem hohen Leistungsvermögen der DTM Electric Boliden Rechnung trägt und den Rennwagen eine entsprechende Soundkulisse spendiert.»

«Als ehemaliger Rennfahrer faszinieren mich alleine schon die puren Leistungsdaten der DTM Electric», sagt Martin Tomczyk, Representative Brand & Sports der DTM-Organisation ITR. «Aber wie wir alle wissen, gehört zu einem echten Rennwagen auch eine adäquate Akustik. Ich bin richtig gespannt, wie das Auto auf der Rennstrecke klingt, bin aber überzeugt davon, dass die Schaeffler-Ingenieure hier ganze Arbeit geleistet haben. Die DTM-Fans dürfen sich darauf freuen und ich bin gespannt über deren Feedback!»


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