Luca Stolz: Und plötzlich der sechste Mann
Luca Stolz
Neben Sheldon van der Linde, Lucas Auer, René Rast und Mirko Bortolotti gesellten sich in Spielberg auch Thomas Preining (der hier 35 Punkte holte) und Luca Stolz (19) in die Gruppe mit großen Ambitionen. Der HRT-Mercedes-Pilot kommt mit 28 Punkten Rückstand auf van der Linde als Tabellensechster zum Finale.
Sein viertes Podium der Saison verdankte der Siegerländer einen gewagten, aber erfolgreichen Reifenstrategie: Mit einem frühen Wechsel rollte der von Platz elf gestartete Stolz das Feld mit Rundenbestmarken von hinten auf.
Stolz: «Da war noch nicht absehbar, wie schnell im Finish die Piste auftrocknete. Am Ende hoffte ich, dass die Kollegen mit Slicks nicht so schnell herankommen würden. Es ging sich für mich aus.»
Aber Stolz gab auch zu: «Im Finish war es ein Regentanz. Aber er machte Spaß.» Allerdings mit Zittern: «Zehn Runden vor Schluss dachte ich, das geht sich leicht aus. Dann flogen die Fahrer mit den Slicks so schnell heran, während es für mich immer kritischer wurde. Ich hatte ganz schön zu kämpfen.»
Wie viele andere Fahrer war das Sonntag-Qualifying eigentlich eine «Mission impossible» auf unfahrbarer Strecke (wie drei Mal Rot bewies). «Dennoch war Startplatz elf enttäuschend. Aber mit dem zweiten Platz bin ich nach einem schwierigen Wochenende hoch zufrieden.»
Hockenheim wird für Stolz wohl zum Lottospiel: «Alles kann passieren. Ich stimme Thommy (Preining) zu: Wichtig ist, dass wir den Fans eine gute Show bieten.»
Maro Engel genoss den Auftritt auf dem Podium. «Wir hatten zu Beginn zu viel Luftdruck in den Reifen.» Die Kollision mit Laurens Vanthoor in der Spitzkehre sah der Gruppe M-Pilot als Rennunfall: «Ich hatte mit den Slicks innen mehr Grip, er lenkte in meinen Mercedes hinein.»
Für Hockenheim strebt er den ersten Saisonsieg an: «Die Titelfavoriten werden ‚all-in‘ gehen, vielleicht habe ich deswegen eine Chance.»
Und wem von den Kandidaten er den Titel gönnen würde? Da gibt er sich als Mercedes-Pilot markentreu: «Ich drück‘ dem Luggi (Auer) die Daumen, er hatte eine ganz starke Saison.»
Zwei Stunden nach Rennende konnte Engel seinen dritten Rang endgültig begießen. Auch die Kommissäre stuften die Kollision mit Vanthoor als Rennunfall ohne Konsequenzen ein.