Abt wettert vor Finale: «Kämpfen mit stumpfen Waffen»
René Rast
Der Titelkampf wird am Sonntag entschieden, vor dem letzten Saisonrennen liegen Sheldon van der Linde (Schubert-BMW/149 Punkte) und Lucas Auer (Winward-Mercedes/147) nur zwei Punkte auseinander.
Rechnerische Chancen hat auch der dreimalige Meister René Rast, der bei 128 Punkten steht. Der Rückstand auf die beiden Konkurrenten beträgt allerdings 21 und 19 Zähler. Es müsste also schon eine Menge zusammenkommen, damit Rast zum vierten Mal triumphiert.
Das Problem: Der Audi R8 LMS GT3 ist eine stumpfe Waffe, beschwert sich das Abt-Team, und zwar schon länger. Doch die Balance of Performance (BoP) sorgt nicht dafür, dass der Audi mehr Power bekommt. Die bräuchte er aber. Zwar ist der R8 auf eine Quali-Runde schnell, im Rennen aber grundsätzlich etwas schwächer als die Konkurrenz. Dort fehlt die Anpassung durch die BoP, so der Vorwurf.
Überholmanöver sind daher aktuell kaum möglich. Schaut man sich den Top-Speed an, fehlen dem Audi tatsächlich ein paar km/h auf die Konkurrenz. Der R8 mag dafür in den Kurven besser liegen, was in Sachen Überholen aber keinen Vorteil bringt.
«Für uns war es enttäuschend», sagte Abt-Teamchef Thomas Biermaier nach Rasts fünftem Platz am Samstag. «Wir sind nach vorne gekommen, hatten dann aber stumpfe Waffen. Das sieht man seit Wochen, seit Monaten, seit Imola, dass wir einigermaßen mitfahren, aber nicht kämpfen oder agieren können. Wir können nur verteidigen. Das ist schade, wenn man im Kampf um den Titel nichts machen kann», sagte Biermaier. Und betonte: «Wenn sich für Sonntag nichts ändert, ist der Zug abgefahren.»
Auch Rast zeigte sich enttäuscht, auch er erklärt schon länger, dass er in dem Auto nur reagieren kann: «Wir hatten keine Chance, mit den anderen zu kämpfen. So stelle ich mir das nicht vor, wenn ich um den Titel kämpfe, da würde ich gerne mit gleichen Waffen kämpfen. Die haben wir zurzeit nicht. Wir brauchen am Sonntag viel Glück.»