Elkins: Immer eine Partei, die nicht zufrieden ist

Von Otto Zuber
Scot Elkins

Scot Elkins

Am Ende seiner ersten Saison als Renndirektor der DTM und der DTM Trophy zieht Scot Elkins ein positives Fazit: «Es war ein großartiges Jahr!», sagte er im Interview.

Dabei stellte gerade die DTM mit ihrem großen Starterfeld mehr als nur eine Herausforderung an den US-Amerikaner. «Die DTM ist anders als alle anderen GT-Serien, die ich gesehen habe», so die Einschätzung von Elkins.

Im Interview spricht der 52-Jährige, der unweit der legendären Rennstrecke in Indianapolis aufgewachsen ist, über den gegenseitigen Respekt zwischen Fahrern, Funktionären und ihm, über das neue Kamerasystem zur Feststellung von Verstößen gegen Track-Limits sowie über faire Beurteilungen von Fahrverhalten.

Aus der Sicht eines Motorsport-Enthusiasten: Wie hat Ihnen Ihre erste Saison in der DTM mit den beiden von Ihnen verantworteten Rennserien DTM und DTM Trophy gefallen?

Es war ein großartiges Jahr, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich außerhalb meines vertrauten Territoriums war, sozusagen wie ‚ein Fisch auf dem Trockenen‘. Ich kam neu in die DTM, meine Deutsch-Kenntnisse waren und sind weiterhin eher eingeschränkt, aber es war toll, von der gesamten DTM-Familie so aufgenommen zu werden.

Schon vor der Saison hatten Sie es als Herausforderung angesehen, 27 und mehr Spitzenfahrer unter Kontrolle zu halten. Wie schwierig war es wirklich?

Es war tatsächlich die Herausforderung, die ich mir vorgestellt hatte, und für mein Empfinden hat es sehr gut funktioniert. Ich glaube, dass es gelungen ist, einen gegenseitigen Respekt zwischen Fahrern, Funktionären und mir aufzubauen. Das hat die Arbeit viel, viel angenehmer gemacht.

Sie haben von Anfang an auf eine enge Zusammenarbeit und gute Kommunikation gesetzt. Hat das so gut funktioniert, wie Sie gehofft hatten?

Absolut! Von allen, angefangen bei der ITR über das Team des AvD bis hin zu den Teammanagern und den Fahrern, war die Zusammenarbeit sehr offen und positiv.

Streckenbegrenzungen, nicht nur in der DTM, sind im modernen Motorsport, auf modernen Rennstrecken, offenbar eine Art Seuche. Welche Möglichkeiten sehen Sie, dieses Thema wieder mehr in den Hintergrund zu rücken?

Ganz ehrlich gesagt glaube ich, dass das Thema bereits etwas in den Hintergrund gerückt ist. Wir haben in eine neue Technologie investiert, in ein Kamerasystem zur automatischen Feststellung von Track-Limit-Verstößen. Damit hat sich die Kontroverse etwas beruhigt. Mit diesem System wissen wir eindeutig, ob es ein Vergehen gibt oder nicht, und wir können den Fahrern auch entsprechende Fotos zur Verfügung stellen.

Es gab Kritik an den Fahrnormen und den entsprechenden Strafen. Wie hat sich diese Kritik auf Sie ausgewirkt? Wie sind Sie damit umgegangen? 

Das ist ein Thema, mit dem jeder Renndirektor zu tun hat. Das ist einfach Teil des Jobs. Ich glaube, in jeder Situation gibt es immer eine Partei, die nicht zufrieden ist. Unser Anspruch ist es, so fair wie möglich zu urteilen sowie Fahrern und Teams gegenüber sehr deutlich zu sein, was unsere Erwartungen und Anforderungen sind, wenn es um das Fahrverhalten geht.

Zum Schluss noch zwei persönliche Fragen: Ist Ihnen während der DTM-Tour 2022 eine deutsche Eigenart besonders ans Herz gewachsen?

Ich habe angefangen, eine Sprach-App zu verwenden, um etwas mehr von der Sprache zu lernen und ich bin aktuell bei 160 Wörtern, aber das sind alles Wörter, die mit Orten und Restaurants zu tun haben. Ich war immer schon ein Fan der deutschen Kultur, und ich kann es kaum erwarten, meine Kenntnisse zu erweitern.

Und die letzte Frage: Was sind Ihre Pläne für den Winter? Wie werden Sie sich von einer intensiven Saison erholen?

Für mich gibt es keine Pause, da ich noch bei der Extreme E im Einsatz sein werde und ab Dezember schon wieder die Vorbereitungen für den Start der Formel-E-Saison laufen. Daher gibt es keine Verschnaufpause.

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