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Stars in der DTM: Als Schumi für einen Skandal sorgte

Von Andreas Reiners
Michael Schumacher

Michael Schumacher

Sébastien Loeb feierte 2022 sein DTM-Debüt. Er war nicht der erste Top-Name, der in der Traditions-Rennserie mitmischte. Ein ganz großer Name sorgte sogar für einen Skandal.

Sébastien Loeb ist ein Weltstar, eine Rallye- und Motorsport-Legende. Er reihte sich mit seinem Debüt beim Auftakt in Portimao für AF Corse in eine illustre Reihe an großen Namen ein, die bereits in der DTM unterwegs waren.

2018 hatte die DTM die Tradition der Gaststarter wieder aufgenommen, als Mattias Ekström im Audi an beiden Rennen teilnahm und seinen offiziellen Abschied von der Tourenwagenserie feierte.

Für Furore sorgte Alex Zanardi, der in Misano dabei war und im zweiten Rennen sensationell den fünften Platz belegte. Sein BMW M4 DTM wurde für ihn umgebaut und verfügte über ein Handbremssystem, das ihm ermöglichte, ohne Beinprothesen zu fahren.

Loebs Rallye-Kollege Sebastien Ogier nahm am Rennwochenende in Spielberg teil, saß damals in der Abschiedssaison von Mercedes in einem C 63 DTM. Es war ein wilder Ritt damals, mit schwierigen und wechselhaften Wetterbedingungen, einer Quali-Disqualifikation, einem Blindflug durch Öl auf der Windschutzscheibe, netten Zweikämpfen und den Plätzen zwölf und 16.

2019 wagte MotoGP-Superstar Andrea Dovizioso einen Ausflug in die DTM und schlug sich in einem Audi RS 5 DTM beachtlich.

Was viele nicht wissen: Der langjährige DTM-Chef Gerhard Berger war in der Tourenwagenserie selbst einmal Gast. Der Österreicher bestritt ein Rennen in der DTM – mit überschaubarem Erfolg. Zum Saisonauftakt 1985 in Zolder fuhr er einen BMW 635 CSi und wurde letztlich Achter.

Der größte Star war wohl Michael Schumacher, obwohl er damals noch gar keiner war. An drei DTM-Wochenenden nahm der Kerpener teil, bestritt das Saisonfinale 1990 und fuhr im Folgejahr im legendären Mercedes 190E 2.5-16 Evo2 am Norisring und in Diepholz. Auch seine Ausbeute war überschaubar: Ein 14. Platz in Diepholz und ein 25. Platz am Norisring waren die besten Resultate des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters.

Pikant allerdings: Schumacher spielte als Gaststarter im Titelrennen 1990 eine Hauptrolle. Johnny Cecotto ging als Spitzenreiter in die letzten beiden Rennen in Hockenheim. Den großen Traum vom Titel zerstörte ihm ausgerechnet Schumacher.

Im ersten Lauf dauert es bis zur ersten Kurve, ehe Schumacher den Venezolaner abräumte: Neustart. Mit einem Ersatzauto war Cecotto chancenlos. Beide Rennen gewann schließlich Hans-Joachim Stuck, der im Premierenjahr von Audi auch gleich den Titel holte. «Dieses schmutzige Spiel hat mit Sport nichts zu tun», schimpfte Cecotto anschließend.

Auch Schumachers Manager Willi Weber fuhr in der DTM. Er startete 1984 in einem VW Scirocco und wurde auf dem Nürburgring 16. Dafür bekam er sechs Punkte, mit denen er Gesamt-46. wurde.
Der Franzose Jean-Louis Schlesser, zweimaliger Gewinner der Rallye Dakar, war ebenfalls DTM-Gaststarter.

Er fuhr im Oktober 1988 auf dem Hockenheimring mit und wurde mit einem Mercedes 190 E 2.3-16 Zehnter und Siebter. Der 1994 tödlich verunglückte Roland Ratzenberger fuhr im Juni 1989 als Ersatzpilot für Karl Wendlinger in einem Mercedes 190 E 2.3-16. Er wurde auf der Nordschleife 18. und schied im zweiten Rennen aus.

Die 1992 aufgrund eines Krebsleidens verstorbene Maria Grazia «Lella» Lombardi war die erste Frau, die jemals an einem DTM-Rennen teilnahm. Sie fuhr im Premierenjahr 1984 in Hockenheim mit einem Alfa Romeo GTV6 auf die Plätze zehn und sechs. Lombardi hatte in den 70er Jahren Formel-1-Geschichte geschrieben, als sie 1975 als erste und einzige Frau in die Punkte fuhr.

Auch Streckenguru Hermann Tilke saß schon in einem DTM-Auto. 1987 war er Fahrgast in der DTM mit einem Toyota Corolla, sah den Zielstrich in Zolder aber nicht. 1991 war Jochen Mass in vier Rennen mäßig erfolgreich, das beste Ergebnis in einem Mercedes 190E 2.5-16 Evo2 war ein 23. Platz.

1996 versuchte sich Aguri Suzuki im Rahmen International Touring Car Series (ITC) in einem AMG-Mercedes C-Klasse und wurde Elfter. Im gleichen Jahr war auch Juan-Pablo Montoya beim Rennwochenende in Silverstone dabei, in der Mercedes C-Klasse schied er vorzeitig aus.


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