Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Protest schockiert Tourenwagen Legenden bei Finale

Von Jonas Plümer
 Im Mittelpunkt der Diskussion: Der mit Bio-Ethanol betriebene BMW 328i E36 von Yannik Dinger

Im Mittelpunkt der Diskussion: Der mit Bio-Ethanol betriebene BMW 328i E36 von Yannik Dinger

Bei den Tourenwagen Legenden begeistern historische Tourenwagen viele Fans. Doch beim Finalwochenende auf dem Nürburgring schockiert ein Protest mit Disqualifikation die Teilnehmer und sogar die Serienorganisation.

Die ersten Rennen der Tourenwagen Legenden und der Tourenwagen Classic im Rahmen des ADAC Racing Weekend auf dem Nürburgring sind in den Geschichtsbüchern. Als Sieger gingen Anton Werner im Audi 200 quattro M86 sowie Peter Mücke im Ford Turbo Capri Gr. 5 hervor.

Werner gelang am Samstag das Triple: Pole-Position, schnellste Rennrunde und schließlich ein Sieg, der zu keinem Zeitpunkt gefährdet war. Sein Teamgefährte bei Motoren-Technik Mayer GmbH, Altfrid Heger, blieb elf Runden lang mit dem Audi V8 DTM in Schlagdistanz.  der letzten Runde drehte sich ein Fahrzeug unmittelbar vor dem Altmeister, der keine Möglichkeit mehr hatte auszuweichen und mit stark beschädigter Frontpartie unverschuldet ausschied. Von Position fünf aus gestartet, kämpfte sich Klaus Ludwig im Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II bis auf den zweiten Rang nach vorne und verwies die beiden BMW-Piloten Tor Magne Tjemsland und Kasper Aaskov auf die Plätze drei und vier. Sieger der Klasse 3 wurde André Reuter im BMW 318iS E30, das schnellste Klasse-1-Fahrzeug pilotierte Peter Nickel. Im Opel Calibra belegte er am Ende Rang sechs.

Um die Meisterschaft wird derweil mit harten, teils unfairen Bandagen gekämpft. Während der zweitplatzierte Thomas Ardelt im BMW M3 E30 Opfer eines technischen Defekts wurde und ausschied, belegte Yannik Dinger am Ende Platz vier in Klasse 2. Nach dem Rennen legte Ardelt jedoch einen Protest gegen das Fahrzeug seines Kontrahenten ein. Dinger bestreitet die Saison bei den Tourenwagen Legenden im BMW 328i E36, der mit Bio-Ethanol betrieben wird, um unter Beweis zu stellen, dass auch historischer Motorsport mit umweltfreundlichen Technologien möglich ist. Da hieraus kein Wettbewerbsvorteil hervorgeht, erhielt er dazu von der Tourenwagen Legenden-Organisation wohlwollend die Genehmigung. Allerdings entspricht der verwendete Kraftstoff nicht dem Reglement, so dass sich die Sportkommissare gezwungen sahen, Dinger für das Rennen zu disqualifizieren.

«Ich bin schockiert über das Vorgehen von Thomas Ardelt», sagt TWL-Boss Jörg Hatscher. «Persönlich halte ich den Protest für grob unsportlich – auch wenn er formell berechtigt ist. Die Tugenden der Tourenwagen Legenden, im familiären Umfeld Spaß am Motorsport mit historischen Rennfahrzeugen zu zelebrieren, werden durch solche Eskapaden zerstört.»

Die Meisterschaftswertung ist vor dem Finale noch offen. Dinger wird das letzte Rennen der Saison mit handelsüblichem Treibstoff fahren.

Deutlich entspannter verlief das vorletzte Saisonrennen der Tourenwagen Classic. Auch für Peter Mücke im spektakulären Gruppe-5-Capri stand am Ende ein Triple zu Buche. Dahinter kämpften Max Friedhoff und Altfrid Heger mit ihren Cup-Porsche um Platz zwei. Friedhoff rettete einen hauchdünnen Vorsprung von 0,726 Sekunden ins Ziel. Markenvielfalt herrschte auf den weiteren Positionen: Christoph Peper (BMW M3 E46), Anson Werner (Audi 200 quattro M86), René Ruch (Ferrari 458 Challenge) und Thilo Goos (Aston Martin V8 Vantage N24).

Das schnellste H1-Fahrzeug pilotierte Ekkehard Ludewigs (Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II) auf Rang 13. Sieger der C1 wurde Benjamin Klinghart (Renault Clio 3 Cup) auf Platz 16.

Rennen 2 der Tourenwagen Classic startet am Sonntag um 10:30 Uhr, die Tourenwagen Legenden beschließen um 11:50 Uhr die Saison.

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