Thomas Preining: Trotz Rückschlag im Titelrennen
Die Plätze neun und zehn waren nicht gerade das, was sich Thomas Preining und sein Manthey-Team vom „Heimspiel“ auf dem Nürburgring erwarteten. Dennoch ist der Meister von 2023 weiter im Titelrennen, hat als Fünfter nun 22 Punkte Rückstand auf den führenden Landsmann Lucas Auer.
«Die Saison ist eng, aber wir waren bisher bis auf den Nürburgring immer vorn dabei. Schade, dass es auf dem Lausitzring und in Zandvoort zwei Ausfälle gab, aber mit vier Podestplätzen und einem Sieg lief es nicht schlecht. Das Gesamtpaket ist sehr gut – wir hatten nie einen schlechten Boxenstopp, die Strategie passte immer. Im Qualifying holten wir meist das Maximum heraus», erklärte der Linzer, doch in der Eifel war das „Maximum“ nicht gut genug.
Beim Heimrennen von Manthey war er «natürlich besonders beschäftigt, aber für mich persönlich wird es auf dem Red Bull Ring noch stressiger – aber im positiven Sinn mit vielen Freunden! Das ist immer ein Megaevent für mich. Ich hoffe, ich kann an früheren Erfolgen hier anschließen.»
Die Erfolgsstrecke bleibt für den Porsche-Werkfahrer aber der Norisring: «Der liegt uns mit engen Kurven und hartem Bremsen besonders», erklärt Preining. «Im Rennen kannst du fahrerisch schon einen Unterschied machen. Aber ohne perfekte Strategie wäre auch auf dem Norisring nichts zu gewinnen gewesen. Und die Starts waren enorm wichtig, weil ich in der ersten Kurve schon in den Top Drei dabei war. Dann läuft das Rennen anders, als wenn du im Mittelfeld steckenbleibst. Dort würden wir uns schwertun, weil wir schlecht überholen können.»
Vor dem Sonntagrennen auf dem Nürburgring meinte der 27-Jährige: «Wenn ich irgendwie in die Top Fünf komme, wäre das wie ein Sieg.» Es ging sich nicht aus, weil ihn auch die Stopps nicht weiter nach vorn brachten.
Zur neuen Regel mit zwei Pflichtstopps sieht er für Manthey dennoch einen Vorteil, «weil das Team viel Routine und eine Top-Boxenmannschaft hat. Samstag ist die Strategie relativ begrenzt, weil fast alle in wenigen Runden an die Box kommen. Sonntag mit zwei Stopps zählt die Taktik viel mehr. Und da ist Manthey immer stark.»
Verunsichert ist Preining, wenn es um Prognosen für die letzten drei Stationen geht: «Ich wage gar nicht mehr zu sagen, auf welchen Strecken wir stark sein werden. Wenn wir das dachten, waren wir nicht gut, und wo wir uns wenig erwarteten, waren wir stark. Es ist eine kuriose Saison.»
Auch 2026 «am liebsten DTM»
Zur Zukunft erklärt er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Mein Porsche-Vertrag läuft weiter. Es ist eine gemeinsame Entscheidung, wo ich fahre, ich kann da schon meine Wünsche vorbringen. Ich möchte auch 2026 in der DTM antreten. Auch wenn ich sowohl den 963 LMDh (den Langstrecken-Prototyp, Anm.) als auch den 99X Electric schon testen konnte, bin ich glücklich, wo ich bin. Ob WEC oder Formel E, das käme auf das Paket an. Grundsätzlich ist Le Mans schon interessant. Aber beides (mit DTM, Anm.) zu machen, ist halt schwierig, darum habe ich mich für die DTM entschieden. Aktuell ist Le Mans kein Thema, aber irgendwann möchte ich schon dorthin.»