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Thomas Biermaier: «Brauchen noch gute Ergebnisse»

Von Gerhard Kuntschik
Mirko Bortolotti im ABT Lamborghini

Mirko Bortolotti im ABT Lamborghini

Mit dem Wechsel zu Lamborghini begann für ABT Sportsline in diesem Jahr ein neues Kapitel. Doch bislang erlebt das Team eine Saison zum Vergessen. Thomas Biermaier erläutert gegenüber SPEEDWEEK.

Auch das „Heimrennen“ für Abt auf dem Red Bull Ring brachte der Lamborghini-Mannschaft kein Spitzenergebnis. Titelverteidiger Mirko Bortolotti punktete zwar zwei Mal (15. bzw. 9.), für Nicki Thiim gab es aber keine Zähler. Die Kemptner Mannschaft, die seit 2000 in der DTM je fünf Fahrer- und Teamtitel holte und 78 Rennen gewann, fährt in der Saison eins nach Audi und mit Lamborghini der Form hinterher. Geschäftsführer Thomas Biermaier versucht im Gespräch mit SPEEDWEEK, Erklärungen zu finden.

«Der Umstieg nach 25 Jahren mit Audi war nicht einfach. Dazu kamen zwei neue Fahrer. Wir wussten, dass es dauern würde, bis sich alles einspielt, aber nicht, dass es so lang dauern würde. Daher wurde es eine sehr schwierige Saison“, gesteht er. «In der Vorbereitung war alles eng, aber die Fahrer waren happy mit dem Auto, und so war es auch das Team. Dann kamen wir nach Oschersleben und sind dort so richtig auf die Schnauze gefallen.»

Biermaier lässt Pech als «Ausrede» nicht gelten: «Ich bin absolut dagegen, von Pech zu reden. Man muss sich immer fragen: Warum bin ich in diese Situation gekommen? Dass es am Norisring schnell scheppern kann, weiß man. Aber warum bis du in den hinteren Reihen, wo es öfter kracht? Es liegt schon an unserer Performance, die uns in Probleme brachte. Wir bieten heuer nicht die Leistung, die man von uns gewohnt ist. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Wenn man in der Abwärtsspirale ist, ist es unheimlich schwierig, die zu stoppen.»

Und der Chef stellt sich vor seine Mannschaft: «Ich will dem Team die Motivation nicht absprechen. Aber wenn du mit einem Siegerpokal heimkommst, ist die Stimmung anders, als wenn du ohne Punkte eintriffst.» Er blickt auch zur Lambo-internen Konkurrenz Grasser und dessen Toppiloten Jordan Pepper: «Der ist ein toller Rennfahrer, aber er ist nicht um so viel schneller als wir. Aber er ist im Flow, es passt, er fühlt sich wohl. Mirko (Bortolotti) kam als Champion zu uns. Es wurde auch für ihn schwer, er hat sich dieses Jahr auch anders vorgestellt. Das Team arbeitet härter als je zuvor. Ich spreche niemand die Motivation ab, weil wir alle Racer sind. Schwierige Phasen gehören zu jedem Sport.»

Das «heiße» Thema der DTM geht Biermaier so an: «Ich habe das ganze Jahr nicht über die BoP gesprochen. Aber wenn der beste Lambo Samstag in der Quali Zehnter ist und im Rennen Siebenter, dann sind wir nicht wirklich konkurrenzfähig.» Um das Jahr halbwegs versöhnlich zu beenden, «brauchen wir noch ein, zwei gute Ergebnisse.“

Und so geht es weiter: Der Vertrag mit Lamborghini gilt auch für 2026. Wo Werkfahrer Bortolotti zugeteilt wird, wird in Sant‘ Agata entschieden. Mit Nicki Thiim hat Abt einen direkten Vertrag nur für dieses Jahr. Welches Auto eingesetzt wird, ist offen: Der Plan der Italiener ist, 2026 schon den neuen Temerario einzusetzen, was Insider aber als sehr ambitioniert sehen. Wann es mit Tests losgehen kann, wie das Testreglement aussehen wird und ob es einen bewährten oder neuen Reifenpartner geben wird, sind derzeit noch offene Fragen.

Was Abt in der Formel E betrifft (der allgemeine Saisonvortest findet in der letzten Oktoberwoche in Valencia statt): «Wir haben die Fahrer für die Saison 12 noch nicht offiziell verkündet, aber wir sind davon ausgegangen, mit Lucas di Grassi und Zane Maloney auch 2025/26 zu fahren. Wir wussten, dass Zane als Rookie ein Risiko birgt, aber wir arbeiten ja an der Vorbereitung von Gen4 (ab 2026/27, Anm.), da wollen wir dann auch voll konkurrenzfähig sein. Der Plan ist, mit Lola-Yamaha auch die Gen4 zu bestreiten», sagt der Teamchef.

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