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Die große DTM-Unbekannte: der Optionsreifen

Von Andreas Reiners
Hankook-Reifenspezialist Michael Eckert

Hankook-Reifenspezialist Michael Eckert

Hankook-Reifenspezialist Michael Eckert spricht im Interview über die Vorzüge und Möglichkeiten des neuen Optionsreifens.

Die Fahrer hatten nach dem Qualifying in Hockenheim die Qual der Wahl: den schnelleren Options- oder den Standardreifen. Jeder Fahrer hat nur einen Satz der weicheren Pneus, die es in dieser Saison zum ersten Mal gibt. Den Optionsreifen hat Hersteller Hankook bezeichnenderweise «Attack» getauft. Er soll bis zu 1,5 Sekunden pro Runde schneller sein. Im Interview spricht Hankook-Reifenspezialist Michael Eckert über die Vorzüge und Möglichkeiten des neuen Reifens.

Herr Eckert, worin besteht der Unterschied des Optionsreifens zum Standardreifen?

Der Unterschied besteht nur aus der Tatsache, dass wir eine weichere Laufflächen-Gummimischung haben. Die Karkasse-Konstruktion unterscheidet sich auf Wunsch der Hersteller nicht, damit die Balance des Autos nicht verändert wird.

Welche Vorteile bietet der Optionsreifen?

Die Kurvengeschwindigkeit ist deutlich höher, außerdem ist der Bremspunkt anders zu wählen. Darauf muss sich der Fahrer einstellen und das immer im Kopf haben, wenn er auf dem Optionsreifen fährt. Beim Wechsel auf den Standardreifen muss er sich dann darauf einstellen, dass er weniger Grip zur Verfügung hat. Außerdem erholt sich der Reifen wegen der weicheren Gummimischung langsamer von Schmutz auf der Strecke.

Was bringt der neue Optionsreifen zeitentechnisch?

Der Zeitunterschied beträgt deutlich über eine Sekunde pro Runde. 80 Kilometer waren im Lastenheft als Obergrenze vorgegeben. In Hockenheim haben die Teams bei den Tests 18 bis 20 Runden geschafft. 100 bis 150 Kilometer ist der Bereich, wo das Limit dann erreicht ist. Nach sechs bis acht Runden gibt es einen Drop off, das heißt der Zeitvorteil wird kleiner. Dann sind wir bei etwa einer Sekunde. Ist das Limit überschritten, verliert der Fahrer mit dem Optionsreifen etwa vier Sekunden pro Runde.

Was bedeutet das für die Strategie?

Die Teams müssen jede einzelne Runde beobachten. Gerade am Anfang der Saison erleben wir vielleicht noch die ein oder andere Überraschung. Nach der Hälfte der Saison wird dann der Lerneffekt eintreten. Möglich wäre zum Beispiel, dass in den ersten drei Runden, bis ein Stopp erlaubt ist, mit dem Optionsreifen gefahren wird. Danach wird der Standardreifen aufgezogen und am Ende dann noch einmal der bereits benutzte Optionsreifen. Natürlich bringt der Optionsreifen mehr, wenn er über einen kompletten Stint gefahren wird. Außerdem muss man dann schauen, wie viele Runden vor Schluss genau wieder auf den Optionsreifen gewechselt wird.

Was passiert in der Zwischenzeit mit dem Optionsreifen?

Der Reifen darf gekühlt werden. Eigens dafür haben die Teams eine Art Swimming-Pool. Oder der Reifen kann unter Heizdecken gesteckt werden. Ich halte es aber für besser, wenn der Reifen auf Temperatur gehalten wird.

Auf welchen Strecken hält der Reifen am besten?

Es wird Strecken geben, die die Laufleistung des Optionsreifens stärker beanspruchen. In Zandvoort zum Beispiel. Der Norisring wird den Reifen am wenigsten beanspruchen.

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