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DTM: Audi und die Suche nach dem Maximum

Von Andreas Reiners
Dieter Gass

Dieter Gass

Kleine Fehler werden sofort bestraft: Diese Erfahrung musste Audi in Spielberg einmal mehr machen. Das Potenzial stimmt, die Ausbeute nicht.

Dieter Gass brachte die Misere bei Audi auf den Punkt. «Es kommt darauf an, im Qualifying und im Rennen alles rauszuquetschen und keine Fehler zu machen. Wir haben noch nicht das Maximum aus unserem Paket herausgeholt», sagte der DTM-Leiter der Ingolstädter. Das Maximum in Spielberg waren der vierte und fünfte Platz durch Mike Rockenfeller und Mattias Ekström. Der Rest der Audi-Flotte, also immerhin sechs Piloten, landete außerhalb der Punkteränge.

«Grundsätzlich können wir mit diesem Ergebnis natürlich nicht zufrieden sein. Wir sind nicht nach Spielberg gekommen, um Vierter und Fünfter zu werden. Wir haben schon mit mehr gerechnet und es sah am Samstag so aus, als würde es möglich sein», sagte Gass. Da lag Vorjahressieger Edoardo Mortara als Dritter noch auf Kurs, auch Timo Scheider (5.) und Filipe Albuquerque (6.) starteten aussichtsreich in das dritte DTM-Rennen der Saison.

Doch am Sonntag setzte sich der muntere Mix aus Pleiten, Pech und Pannen fort. Mortara (15.) fiel nach einer Kollision mit dem Zweiten Marco Wittmann (BMW) aussichtlos zurück. Da half es auch nichts, dass Audi mit der Entscheidung der Rennleitung, Wittmann nicht zu bestrafen, haderte. Eine Strafe hätte Mortara den möglichen Platz auf dem Podest auch nicht zurückgebracht. Und Jamie Green hatte sich seinen Wechsel von Mercedes zu Audi auch sicher anders vorgestellt. Eingewöhnungszeit hin oder her: Was bei dem Briten derzeit alles schief läuft, passt perfekt ins Bild: Zu schnell bei Gelb im Training, Rückversetzung im Qualifying, dass mit Rang 17 sowieso schon enttäuschend war und im Rennen dann unter anderem ein verpatzter Boxenstopp.

Scheider (16.) wurde wie in Brands Hatch ebenfalls Opfer eines verpatzten Reifenwechsels seines Abt-Teams und Albuquerque wusste nach dem Lauf zunächst keine Antwort auf die Frage, warum er am Ende nur 17. wurde. «Es war ein schwieriges Rennen. Ich habe nicht erwartet, so weit hinten zu landen. Offensichtlich lag es an der Strategie. Wir müssen jetzt analysieren, was schief lief, und uns auf das kommende Rennen vorbereiten», sagte der Portugiese. Ekström hingegen wusste, was ihm den weiten Sprung nach vorne beschert hatte. «Mein Audi war vor allem auf Optionsreifen sehr gut. Insgesamt war es heute ein großer Schritt in die richtige Richtung», sagte der Schwede. Für ihn persönlich auf jeden Fall, für Audi weniger.

Denn dass bei den Ingolstädtern inzwischen regelmäßig eine große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft, sorgt für Kopfzerbrechen. Der Anspruch war, den Rückstand zur Konkurrenz im Vergleich zum Vorjahr aufzuholen. Das gelingt im Rennen im Schnitt mit zwei bis drei Autos pro Rennen. Der Rest versinkt bestenfalls im Mittelmaß. Während BMW der Konkurrenz enteilt, haben Audi und auch Mercedes mit sich selbst zu kämpfen. Und den Gründen, warum das Potenzial nicht durchweg abgerufen werden kann. «Bei BMW hat alles funktioniert, was funktionieren sollte. Im Gegensatz zu uns», sagte Gass und gab vor: «Wir müssen sehen, das Maximum herausholen zu können. Dann kommt auch der Erfolg zurück.» Was soll er auch anderes sagen…

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