Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mercedes-Rookie Wehrlein: Der geht durch die Wand

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella

Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella

Mit seinem Debüt in der DTM kann Pascal Wehrlein zufrieden sein. Der 18-Jährige zieht nach vier Rennen dann auch ein positives Zwischenfazit.

Pascal Wehrlein denkt nur kurz nach, ehe er ein erstes Résumé zieht. Der 18-Jährige ist der jüngste DTM-Pilot der Geschichte, doch Wehrlein waren Nervosität oder Unsicherheit bereits vor seinem ersten Rennen in Hockenheim Anfang Mai nicht anzusehen. Auch nach dem vierten Lauf auf dem Lausitzring, zwei DTM-Punkte und einige Führungskilometer später, ist der Worndorfer zwar bescheiden, aber auch bestimmt. «Ich habe immer gesagt, dass ich schnell auf Pace komme. Ich denke, dass ich mich weiterentwickelt habe», sagte Wehrlein SPEEDWEEK.com.

Nach seinem überzeugenden Debüt in der DTM waren zahlreiche Lobeshymnen angestimmt worden, die an Wehrlein offenbar abprallen. Der Youngster lässt sich davon zumindest nach außen hin nicht beirren oder beeindrucken, auch wenn viele Schlagzeilen bereits den nächsten Superstar ankündigten. Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist voll des Lobes für seinen jüngsten Schützling. «Der geht durch die Wand, wenn er das für sinnvoll erachtet. Der schaut durch dich durch. Den interessiert es nicht, mit wem er spricht. Für ihn geht es um den Sport, um die Karriere und um das Gewinnen», so Wolff, der ankündigte: «Das ist jemand, der uns in Deutschland noch viel Freude bereiten wird in den nächsten Jahren.»

Erst einmal zählt für Wehrlein aber nur das Hier und Jetzt. Und da ist für den Mercedes-Mann noch reichlich Potential vorhanden. Denn es lief noch nicht alles nach Plan. So blieb Wehrlein in der Lausitz als einziger Mercedes-Pilot ohne Punkte. «Es gibt immer noch sehr viel zu lernen. Deswegen brauchte ich eine Eingewöhnungsphase, die aber sehr gut lief. Aber verbessern kann man immer etwas, vor allem im Qualifying», sagte Wehrlein.

Das Qualifying: Bis zum Rennen auf dem Lausitzring war die Zeitenjagd die Achillesferse der Stuttgarter. Beim vierten DTM-Rennen der Saison war Mercedes dann auch endlich im Qualifying schnell. «Dann passiert es auch nicht, dass man im Mittelfeld feststeckt. Gut ist, dass Mercedes allgemein sehr schnell geworden ist. Es ist aber noch Luft nach oben, im Endeffekt bin ich ja nicht so viel gefahren», so Wehrlein.

Fördergeld für die Karriere

So oder so: Der Rookie hat Eindruck hinterlassen. Vor kurzem wurde Wehrlein von der Deutschen Post Spped Academy für seinen guten Start in seine DTM-Karriere mit 20.000 Euro Fördergeld für seine zukünftige Motorsportkarriere belohnt wurde. «Das ist einfach ein überwältigender Saisonauftakt. Erst der kurzfristige Umstieg vom Formelsport in die DTM und jetzt ganz vorne in der Speed Academy. Ich bin überglücklich!», sagte Wehrlein.

Der zweite Mercedes-Rookie Daniel Juncadella stand ein wenig im Schatten seines deutschen Kollegen. In der Lausitz fuhr der Spanier seine ersten Punkte ein. Acht hat der 22-Jährige nun auf seinem Konto. Trotzdem: Juncadella denkt in seinem ersten DTM-Jahr nicht groß über Resultate nach. «Ich hatte bislang nicht so viel Glück in den Rennen», sagte Juncadella, für den sein sechster Platz keine Überraschung war: «In Spielberg war ich schon schnell unterwegs. Wir sind jetzt auch am Sonntag schnell und haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht.» Wie Juncadella selbst auch.

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